19 - Wiedersehen mit Agus

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Ich müsste gar nicht hinsehen, um zu wissen wer es ist.

"Agus", drehe ich mich grinsend um und keine zwei Sekunden später liegen wir uns schon in den Armen.

"Was machst du hier? Woher wusstest du, dass ich hier bin? Wie gehts dir? Oh Gott, ich habe so viele Fragen", frage ich ihn direkt Löcher in den Bauch und lachend löst der Argentinier sich von mir.

"Was hältst du davon, wenn ich dich auf einen Kaffee einlade und ich dir dann auf alle Fragen antworte?", schlägt er vor und sofort bin ich Feuer und Flamme für diese Idee.

"Sehr gern, steig ein", sage ich zu und schon sitzen wir im Auto, machen uns auf den Weg in die Stadt.

"Du siehst toll aus, die Sonne in L.A. tut dir immernoch so gut", werfe ich einen kurzen Seitenblick auf ihn, ehe ich mich wieder dem Verkehr widme.

"Dankeschön, du siehst aber auch hinreißend aus. Was macht Jorge?"

"Falsches Thema gerade, vielleicht erzähle ich es dir später", winke ich direkt ab. Ich will jetzt nicht über Jorge reden.

"Okay, dann erzähl mir doch mal wie die Arbeit war", geht er nicht groß darauf ein, wofür ich ihm dankbar bin.

Ich fange ausschweifend an von der Arbeit zu erzählen. Es ist eine Ewigkeit her, seitdem ich Agustín das letzte mal gesehen habe. Dementsprechend kann ich viel erzählen. Er hört mir aufmerksam zu, stellt mir immer wieder neue Fragen, sodass wir immernoch beim gleichen Thema sind, als ich vor einem Café parke.

"Jetzt aber genug von mir. Wie läuft es bei dir?"

Ich folge ihm zwar auf Instagram, aber das ist ja mehr Schein als Sein.

"Bestens. Ich arbeite gerade an meinem dritten Album, ich reise viel umher und habe Auftritte...ich kann mich absolut nicht beklagen", schwärmt er zwar von seinem Leben, aber ich sehe in seinen Augen, dass ihn das nicht so glücklich macht, wie er sagt.

"Du kannst ehrlich mit mir sein. Du bist wie ein offenes Buch für mich", werde ich direkt, betrete das Café mit ihm und suche uns einen ruhigen Platz in der Ecke.

"Das Business ist oberflächlich, alles dreht sich nur um Partys und Alkohol. Der frühere Agus hätte dazu niemals nein gesagt, aber irgendwie reizt es mich nicht mehr."

"Scheinbar bist du jetzt erwachsen", necke ich ihn und wir beide beginnen zu lachen. Wir schaffen es gerade noch so uns zu beruhigen, als die Bedienung kommt.

"Zwei Kaffee, schwarz und-"

"Einen Kaffee und ein Tee", korrigiere ich Agus, der mich kurz verwirrt mustert, dann aber weiter redet "genau und ein Stück Erdbeerkuchen, willst du auch?", fragt er diesmal vorher nach und ich nicke, sodass die Bedienung mit der aufgegebenen Bestellung gehen kann.

"Keinen Kaffee für dich? Man könnte meinen du bist schwanger, normalerweise lässt du dir Kaffee doch nicht entgehen, oder habe ich was verpasst?", liegt er jetzt schon goldrichtig, weswegen ich nur zu grinsen beginne.

"Du bist wirklich schwanger?", fragt er nochmal nach und kaum das ich nicke, erhebt Agus sich von seinem Platz und kommt zu mir, um mich zu umarmen.

"Herzlichen Glückwunsch", drückt er mich kurz, setzt sich dann wieder auf seine Seite.

"War es geplant?"

"Nein, ich bin selbst absolut überrascht davon."

"Aber du freust dich, ja?"

"Es kommt aus dem Nichts, aber ich liebe den Gedanken jetzt schon, das ich bald Mutter sein werde."

"Das ist die Hauptsache."

Amor Al LímiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt