34 - Umzug

66 7 36
                                    

"Es hat wirklich Vorteile, schwanger zu sein", grinse ich unsere Freunde an, trage ein wenig Deko ins Haus, während sie schwere Kisten und Schränke tragen müssen.

Mit Hilfe all unserer Freunde ziehen wir heute um. Morgen ist Silvester und wir wollen das neue Jahr unbedingt in unserem Haus verbringen. Dafür müssen alle mit anpacken.

"Ja, vor allem wenn du dann so fett wie ein Pottwal bist", geht Ruggero schnaufend an mir vorbei, in der Hand zwei volle Kartons. 

"Du bist ein Arschloch", schlage ich lachend gegen seinen Arm, sodass er fast die Kartons fallen lässt. 

"Außerdem war das eine Lüge, du bist jetzt ja schon so fett wie ein Pottwal", pflichtet Lionel ihm bei und die Männer grinsen sich an, während ich einen Schmollmund ziehe, zu meinem Bauch runterschaue. 

Gerade jetzt über Weihnachten habe ich wirklich zugenommen, aber ich bin schwanger, dass ist meine Ausrede für alles.

"Könntet ihr aufhören meine Frau mit einem Wal zu vergleichen?", taucht jetzt auch noch Jorge hinter mir auf, drückt mir einen Kuss auf den Kopf.

"Eben, macht euch an die Arbeit", füge ich hinzu und die Männer gehen mit breitem Grinsen ihre Wege.

"Alles okay?", will der Lockenkopf von mir wissen, streichelt mit einer Hand über meinen Bauch.

"Bin ich wirklich so fett?"

"Du bist schwanger, deine Figur ist Bombe. Lass dir nicht irgendeinen Quatsch von den beiden einreden."

"Ich liebe dich", drehe ich meinen Kopf in seine Richtung, damit Jorge mich küssen kann.

"Ich liebe dich auch. Jetzt bring deine Kissen und Duftkerzen rein, damit es endlich wohnlich wird", verpasst er mir einen kleinen Klaps auf den Hintern, geht wieder nach draußen, um aus dem Transporter weitere Sachen zu holen. Ich mache mich derweil an die Arbeit, verteile Kissen, stelle Kerzen auf und hänge Bilder an die Wände. 

Viel mehr kann oder besser gesagt soll ich nicht machen. Jorge war schon dagegen, dass ich überhaupt mitkomme, aber ich wollte mich wenigstens ein bisschen nützlich machen. Die meiste Arbeit übernehmen die Männer. Lionel hat noch ein paar seiner Polizei- Freunde zusammengetrommelt, sodass hier alles schnell im Haus ist. Auch meine Mädels versuchen so gut es geht zu helfen. Immerhin können sie deutlich mehr und schwerer tragen als ich.

Malena und Karol können leider nicht aushelfen. Die beiden liegen mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett. Erst dachte ich, mein Essen sei Schuld, aber nur die beiden sind betroffen, weswegen ich das ausschließen konnte. Die Übeltäter waren letztlich ein paar abgelaufene Steaks, die Karol für die beiden gemacht hat. 

Ich versuche im Schlafzimmer gerade etwas Ordnung zu schaffen, als mein Handy vibriert. Karol. 

"Ihr lebt hoffentlich beide noch", gehe ich ans Telefon und erwarte wenigstens ein kleines Kichern von Karol, jedoch bleibt dies aus. 

"Cande ist hier. Soll ich sie wegschicken oder zu euch oder was soll ich tun?"

Wir waren nach unserem letzten Gespräch nicht mehr bei ihr. Wir wollten der Sache Zeit geben. Ich glaube Jorge fühlt sich viel zu schlecht, um ihr überhaupt in die Augen zu sehen. Leo hat er die letzten Tage immer von Candes Oma abgeholt, die beiden hatten also auch absolut keinen Kontakt. 

"Ich bin gleich da", bin ich kurz angebunden, höre noch Karols "Okay", ehe ich auflege.

"Könntest du Jorge beim reingehen Bescheid geben, dass ich mal schnell Zuhause bin, Karol hat mich angerufen", erkläre ich Caro vage, die zustimmend nickt.

Amor Al LímiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt