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Jisung POV
Sein Gesicht nah an meinem und meine Hand in seiner.
Das hört sich wie ein Traum an, doch es war die Realität.
Ich, Han Jisung sitze gerade neben Lee Minho, der meine verdammte Hand hält!

Atmen Jisung...

Sein Atem war ruhig und entspannt.
Er sah aus, wie ein Engel. Aber sobald sich seine Augen öffnen würden, wäre er wieder der Teufel.
Doch gerade könnte ich glücklich sein, dass er schläft.

Ich traute mich nicht wirklich zu atmen, da ich ihm direkt ins Ohr atmen würde.
Doch immer wenn ich die Luft anhalte, bekomme ich diesen Niesreiz und dieser Staub in den Schulregalen machte es nicht besser.
Ich wurde unruhig und stockte.

Ich nieste.

Sofort saß Minho kerzengerade und schaute auf seinen Tisch.
Ich schluckte.
Sein Blick wanderte zu unseren Händen und dann zu mir.
,,Bah, fass mich nicht an!", sagte er gefühlskalt und schlug meine Hand weg.

Da war es wieder.
Mein Herz, das in tausende Splitter zersprang.
Ich wurde traurig und schaute nicht auf.

,,Ach jetzt auf unschuldig tun. Was fässt du mich an, heh?!", fragte er fest.

'Du hast mich angefasst!'

Dieser Satz verließ leider nicht meinen Mund, sondern hallte nur als Echo durch meinen Kopf.

Ich schwieg und versuchte mir irgendeine vernünftige Antwort zusammenzureimen.

,,Antworte! Wieso fässt du Nichtsnutz, mich an!", sagt er bedrohlich.
Mir kamen die Tränen. Ich hasste ihn.

Als von mir aus nicht kam, hörte ich nur ein dumpfes Klatschen.
Langsam spürte ich den aufsteigenden Schwerz in meiner Wange.
Zitternd fand meine Hand zu dieser und streicht über sie.

Er hatte mich geschlagen. Wie erwartet. Ohne Grund.

Eine warme Träne verließ mein Auge.

,,Tja das passiert mit Menschen, die mir nicht antworten. Also antworte mir jetzt gefälligst! Warum fässt DU MICH an?", wiederholte er sich laut.

Ich konnte nicht reden. Meine Lippen bebten.
Wenn ich sage, was wirklich passiert ist, wird er sagen, dass ich lüge und nochmal stärker zuschlagen.

Wieder spürte ich nach einer kurzen Stille einen Schlag und meine Sicht verschwamm.

Er soll aufhören. Ich habe nichts getan.

,,Du sollst antworten!", sagte er und kam mir näher.

Ich biss mir auf die Unterlippe und kniff die Augen zu.
Nur bereit den nächsten Schlag einzukassieren.
Ich hätte einfach nur Angst. Angst vor ihm. Angst vor seinen Taten.

Bestimmt holte er gerade wieder aus, aber man hörte ein leises Knacken von der Tür.

Herr Kang.

15𝙷ℴᴜᖇ𝙨Where stories live. Discover now