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Jisung POV

Ich trank dann zufrieden und spürte den intensiven Blick von Minho auf mir. Er verunsicherte mich etwas und ich löste die Flasche von meinen Lippen. Weiterhin lagen seine Augen auf mir und ich wurde leicht nervös.

,,Minho? Ist alles gut?", fragte ich ihn und erwiderte seinen Blick.

Er schien aus seiner Traumwelt zu erwachen, da er kurz seinen Kopf schüttelte und sich durch die Haare fuhr. Wo er wohl mit seinen Gedanken gewesen war?

,,Ehh jaja, alles gut!", sagte er schnell, ging etwas zu mir und lächelte leicht. Dann schnappte er sich seine Flasche und schaute das noch vorhandene Wasser an.

Ich fühlte mich leicht schuldig, da ich wohl ziemlich viel getrunken hatte und er auch noch was zu trinken brauchte.

,,Entschuldige... ich habe wohl echt Durst gehabt", sagte ich leise und kratzte mich am Hinterkopf.

,,Jisung, du hattest es viel mehr nötig als ich", sagte er weiterhin lächelnd, während er die Flasche wieder aufdrehte. Er wird doch jetzt ni-

Doch tat er. Er nahm ebenfalls einen Schluck. Ohne vorher den Flaschenhals/Deckeldrehhals (ich hab keine Ahnung wie ich das gerade nennen soll lol ._. send help) ab zu wischen. Mir wurde warm und meine Wangen färbten sich leicht rot. Also, an sich finde ich es nicht schlimm oder peinlich, wenn Leute aus der gleichen Flasche trinken, aber das war Lee fucking Minho. So wie ich ihn einschätze, würde er sich nicht mal mit seinen Freunden eine Flasche teilen. Und gerade teilte er sie mit mir. Das ist quasi ein Kuss auf Abstand.

Auf meinen Lippen lag ein stolzes Lächeln.

Minho stellte die Flasche neben sich auf den Tisch und drehte seinen Kopf zurück. Sein Gesicht wirkte ernst, aber seine Augen sprühten Neugierde aus. Er wollte irgendwas wissen.

,,Du?", fragte er dann zwar leise, aber trotzdem klar und verständlich. Ich nickte nur als Antwort. Was er wohl jetzt wissen wollte.

,,Ich finde es blöd so was zu fragen...", setzte er an und schien sichtlich nervös. Was war denn jetzt los? Er und nervös? Hatte ich was verpasst? Ich war verwirrt. Trotzdem war ich interessiert welche Frage jetzt folgen würde.

Ich nickte wieder leicht und lächelte ihm ermutigend zu.

,,... also", er atmete aus.

,,Wieso bist du so dünn? Wieso isst du nichts?", fragte er dann etwas sicherer.

,,Ehh...", war das erste was meinen Mund verließ.

Ja, die Frage ist echt nicht so schön, besonders weil sie sich oft wie ein Vorwurf anhört. Aber ich glaube nicht, dass es einer war. Minho war wirklich nur interessiert und ich kann es verstehen. Bei einem Stock wie mir, würde ich das auch fragen. Vielleicht macht er sich ja wirklich nur Sorgen.

,,Also ehm...", ich stockte kurz und versuchte zu überlegen, wie ich diese Geschichte jetzt verpackte.

,,Also damals begann es ja so, dass mich Leute anfingen nicht zu mögen, wenn nicht sogar hassten. Ich konnte mir nicht genau erklären wieso, aber fand keinen Grund, weswegen ich mein Gewicht zu diesem machte. Es war das einzige, was mich stolz machte... dass ich mein Gewicht unter „Kontrolle" hatte. Trotzdem hat niemand aufgehört mich zu hassen. Eher im Gegenteil. Es wurden mehr. In der Hoffnung, dass es aufhören würde, machte ich also weiter... bis heute. Trotzdem mag man mich nicht. Und es sieht nicht so aus, als würde sich das in den nächsten Wochen oder Monaten ändern", beendete ich meinen kleinen Vortrag und versuchte die kommenden Tränen zu überdecken, indem ich einfach lächelte.

,,Aber es ist okay... solche Sachen passieren halt mal.", hängte ich noch schnell mit dran.

Sein Blick lag auf mir. Viele Emotionen waren aus ihren herauszulesen.

Seit ich alleine in der Schule sitze, beobachtete ich die Leute und lernte ihre Emotionen zu erkennen. Zum Beispiel wusste ich schon vorher, dass zwei aus meinem Jahrgang sich ineinander verliebt hatten, ohne das sie es selber wussten. Einfach wie sie sich anschauten, war so offensichtlich. Ich mochte es die Menschen zu beobachten und sie zu enttarnen. Man könnte also meinen, dass ich jeden einschätzen konnte, ohne je mit ihm gesprochen zu haben. Bei Minho war es immer schwierig, da er so unerreichbar schien und sein Blick immer kalt war. Er wirkte emotionslos.

Doch gerade, als ich in seine Augen sah, konnte ich seine Gefühle sehen. Trauer, Mitgefühl, Neugierde, Angst, aber am allermeisten Schuld. Seine Gesichtszüge wirkten so, als würde er sich schuldig fühlen.

,,Das tut mir Leid", sagte er stumm uns schaute leicht zu Boden.

,,Es ist schon okay. Es ist nicht deine Schuld-.", sagte ich, wobei ich kurz stockte. Naja, es war vielleicht nicht seine Schuld, aber er hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass es schlimmer wurde. ,,- also ehm", ich schaute ihn an.

,,Jaja ich weiß, dass ich daran beteiligt war", sagte er dann etwas ernster und schaute mir wieder genau in die Augen. Auf meiner Haut verbreitete sich eine leichte Gänsehaut. Er schaute mir GENAU in die Augen. Sie waren so wunderschön und strahlten diese kribbelige Wärme aus.

Okay, ich schweife ab.

,,Und wenn es nie einen Grund gab? Nie ein Grund gab, dass man dich hasste...", fragte er mich ohne den Blickkontakt zu brechen.

Ich wusste nicht Recht wie ich darauf antworten sollte.

,,Es muss doch i-irgendwie einen Grund geben... kann man Personen einfach so hassen?", stellte ich die Gegenfrage.

Er nickte einfach und seufzte.

,,Jisung... Es ist kein Grund. Es war Dummheit von einer noch dümmeren Person... Mir."

:3

Ich hab das Kapitel nicht im Unterricht zuende geschrieben... Nein gaaar nicht *hust hust*

15𝙷ℴᴜᖇ𝙨Where stories live. Discover now