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Jisung POV

Wir beiden waren total außer Atem, als wir vor dem Wohnhaus stehen blieben. Jihe hielt immer noch meine Hand und schaute zur Eingangstür. Nicht nur ich, sondern auch sie schien sich über das Wohl der anderen beiden Sorgen zu machen. Ihr Vater schien echt scheußlich zu sein.

,,Alles ist gut, ja?", sagte ich dann zu Jihe, die immer noch wegen dem Schlag ihres Vaters weinte.

Langsam sah das junge Mädchen zu mir auf und wischte sich über die Auge.

,,Ich h-habe Angst", gestand sie dann, während sie meine Hand etwas fester nahm. Sie schien mir wirklich zu vertrauen, dabei kannten wir uns allerhöchstens 10 Minuten. Ich schätze mal, dass sie ihrem Bruder vertraut und somit auch seinen Freunden.

Aber als sie diesen Satz aussprach, bildete sich ebenfalls ein komischen und flaues Gefühl in meinem Magen. Was ist wenn deren Vater Chan und Minho jetzt zu Tode prügelt? Ich hatte auch Angst. So verdammt viel Angst.

,,Alles wird gut gehen, okay?", sagte ich und zog sie etwas an mich, während wir beide weiter zur Tür schauten, in der Hoffnung, das diese sich in den nächsten Momenten öffnen würde.

Tatsache passierte das auch nach zwei Minuten. Zu unserem Erstaunen waren beide komplett unversehrt. Wie hatten sie es dort raus geschafft?

Jihe und ich rannten auf beide zu, bevor wir beide umschlungen.

,,Seid ihr in Ordnung?", fragte ich sofort besorgt und strich Minho leicht durchs Haar.

,,Uns geht es gut, Jisung. Mach dir keine Sorgen", sagte Chan und löste sich leicht.

,,Wie habt ihr es so schnell daraus geschafft?!", kam es etwas verwirrt von Minho's Schwester, die ihren Bruder immer noch umklammerte.

,,Chan hat ihm einfach eine ins Gesicht geschlagen. So richtig in seine Fresse", sagte Minho laut und mit Respekt in der Stimme.

Mein Blick fiel zu Chan, der sich leicht verlegen am Hinterkopf kratzte.

,,Du hast was?!", kam es aus mir, wobei ich gerade nicht wusste, ob ich mich freuen sollte, denn 1. war es ein schlechter Mensch, aber 2. auch nur ein Mensch.

,,Nicht soooo hart... Aber er ist zurückgefallen. Das hat gereicht", verteidigte sich Chan.

,,Ist jetzt auch egal... Wir sollten jetzt weiter, sonst kommt er gleich noch runter und nimmt uns wieder mit", meinte Minho dann und schaute hoch zum Fenster seiner Wohnung.

,,Er hat Recht.", stimmte Chan zu.

Rennend verließen wir das Grundstück, bis wir weit genug von dem Haus entfernt waren. In dem Moment begangen alle irgendwie zu lächeln. Das war der Moment in dem wir realisierten, dass wir es geschafft hatten.

,,Ich muss jetzt los... Ihr kommt ohne mich zurecht?", fragte Chan leicht außer Atem.

,,Ja und vielen, vielen Dank, Chan", sagte Minho und umarmte den Australier fest.

In dem Moment konnte ich gar nicht eifersüchtig werden, da dieser Moment einfach zu besonders war.

,,Kein Problem. Passt auf euch auf und berichtet mir, ob der Rest geklappt hat, ja?", sagte Chan, worauf alle brav nickten.

Als Chan weg war, fragte Jihe:,, Wohin gehen wir jetzt?"

,,Zu Jisung", meinte Minho sanft, während er auf mich zeigte.

Jihe schaute zu mir und nickte leicht, während sie das erste mal in meiner Präsenz leicht begann zu lächeln.

Der Weg zu mir dauerte ungefähr 20 Minuten, in denen wir einfach nur stumm nebeneinander herliefen.

An meinem Haus blieb ich stehen und schaute zu beiden, die das Haus kurz betrachteten.

,,Ja, ehm... das ist mein Zuhause", sagte ich leicht verlegen und ging mit beiden zur Haustür.

,,Es ist schön", hörte ich Minho neben mir sagen, was ich belächelte.

,,... aber du bist schöner", spürte ich seine Stimme hauchend an meinem Ohr. Eine Gänsehaut zog sich über meine Haut und ich lächelte schüchtern. Flirty Minho...

Langsam drehte ich den Schüssel um und bat beide in den Flur.

Wir zogen uns die Schuhe aus, während die beiden Lee Geschwister sich umschauten. Alle im Haus wirkte ruhig, aber dann tauchte meine Mutter auf, die uns etwas erstaunt ansah.

,,Ehm hallo? Darf ich fragen, wer das ist?", kam es etwas perplex von ihr.

,,Das sind Minho und Jihe", stellte ich beide vor, wobei Minho winkte und lächelte.

Dann schaute meine Mutter zu den Taschen in unseren Händen.

,,Jisung... Willst du mir vielleicht was erklären?", sagte sie nun mit etwas festerem Unterton.

Ich schaute leicht runter, stellte die Tasche ab und ging zu ihr. Mir war bewusst, dass sie nicht wirklich sauer war, aber erklären sollte ich es ihr schon.

,,Also Minho und Jihe werden von ihrem Vater geschlagen und angeschrien...", sagte ich ihr ehrlich, während meine Mutter etwas erschrocken aufschaute.

..Minho geht in meine Klasse und ist mein...-", ich stoppte mich selbst und wusste nicht, ob ich das jetzt so sagen sollte.

,,... bester Freund", log ich und schaute Minho entschuldigend an, der aber nur nickte.

,,Jihe ist seine Schwester. Wäre es in Ordnung, wenn sie vorrübergehend bei uns wohnen können? Ihr Vater scheint langsam aber sicher verrückt zu werden...", fragte ich dann unsicher und schaute sie bittend an.

Meine Mutter musterte Minho nochmal kurz und schien zu überlegen. Ihrem Gesicht konnte ich leider nicht entnehmen, ob es zu einem negativen oder positiven Beschluss kommen würde.

,,Mhh ja dürfen sie, aber nur, wenn ihr mich genauer aufklärt über deren Vater und ich die beiden besser kennengelernt darf", stellte sie die Bedienung.

Minho begann sie tief zu verbeugen, genau wie Jihe.

,,Danke, Frau Han", sagte er lächelnd.

,,Fangen wir schonmal damit an, dass ihr mich bitte Sora nennt, ja?", bat sie lächelnd.

,,Natürlich, Sora", korrigierte sich Minho dann mit leicht roten Wangen.

,,Na dann. Richtet euch ein. Wir haben nur ein Gästezimmer. Teilt auf euch wie ihr wollt", sagte sie und half uns die Taschen hoch zu bringen.

Am Ende des Abends beschlossen wir, dass Jihe im Gästezimmer schlafen wird, während Minho sich in meinem Zimmer mit einnistet.

Teil 1 des Plans war geschafft. Jetzt müsste nur noch mehr über Minho's und Jihe's Mutter in Erfahrung gebracht werden.

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15𝙷ℴᴜᖇ𝙨Where stories live. Discover now