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Jisung POV

Ich wusste gar nicht wirklich warum ich auf einmal mit ihm lachte. Er sah so glücklich aus. Seine negative und aggressive Aura war wie verschwunden. Es machte mich irgendwie glücklich ihn lachen zu sehen.

Ich bemerkte, dass er kurz verwirrt zu mir schaute, nachdem ich auch angefangen hatte zu lachen, weswegen auch ich dann sofort wieder verstummte.

So herrschte kurz eine peinliche Stille, in der wir uns verwundert ansahen.

Nur wenige Millisekunden später verfielen wir in einen weiteren Lachflash. Ich mochte sein Lachen. Es war irgendwie ehrlich, auch wenn er als Person nicht so wirkte. Das Lachen einer Person lässt sie natürlich immer netter wirken, aber das war bei ihm schon ein neues Level. Er wirkte ein bisschen wie ein anderer Mensch, wenn er lachte.

Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor in der wer einfach nur lachten. Schon komisch vor meinem Mobber zu sitzen, der mich schon geschlagen und verletzt hatte und zu lachen.

Irgendwann hatten wir uns beide beruhigt und atmeten etwas unruhig vor uns hin. Mein Bauch tat schon richtig weh. So lustig war der Vorfall gar nicht, trotzdem waren wir im Moment glücklich.

Ich fühlte mich irgendwie erlöst. Erlöst von dem Gefühl, das er etwas gegen mich hatte.

Schon wieder bemerkte ich wie sehr ich ihm immer mehr verfiel. Er behandelte mich zwar wie scheiße, aber momentan bemerkte ich oft seine weichen Seiten. Diesen Minho mochte ich auch viel lieber.

Ich seufzte.

Aber sobald wir wieder vor seinen „coolen" Freunden stehen würden, würde er sich sowieso wieder über mich lustig machen oder mich schlagen. Es tat weh, das zu wissen. Diese Gedanken brachten mich wieder zum Denken und meine Laune wurde etwas schlechter. Liebte ich ihn? Also richtig lieben? Einen Menschen, der mir bis jetzt nur böses wollte?

Wieder dachte ich zu viel und mein Körper schaltete auf Flugmodus. Da war wieder die Müdigkeit, die mich gerade schon erschreckt hatte. Wie es schien war ich wirklich zu schwach. Meine Augen fielen mir fast zu und ich blinzelte.

Minho saß immer noch vor mir. Wie sah das denn bitte aus? Wir saßen uns gegenüber auf den Boden und ich war kurz davor einzuschlafen. Aber hier konnte ich nicht runter fallen, zumindest nicht schmerzhaft.

Also entschloss ich mich einfach darauf zu scheißen und jetzt im Sitzen vor ihm zu schlafen. Mir war es egal. Sollte er doch blöd gucken. Er hielt doch sowieso nichts von mir.

Langsam ließ ich meine Augen zu fallen.

Ich spürte den verwirrten Blick von Minho schon auf mir brennen. Mich wunderte es an sich, dass er noch nichts gesagt hatte, aber wenn er es jetzt vorhatte, würde ich es jetzt sowieso nicht mehr mitbekommen.

Wieder schlief ich einfach im Sitzen ein, nur das mir Minho dabei zusah.

Minho POV

Nachdem wir uns beide beruhigt hatten, schien Jisung ziemlich müde. Naja gut, immerhin war er gerade deswegen vom Tisch gefallen.

Irgendwie war er komisch, aber das machte ihn... niedlich?

Nein. Nein. Was labere ich denn hier? Er.war.nicht.niedlich.

Langsam beobachtete ich wie ihm immer und immer wieder die Augen zu fielen. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Man merkte, wie sehr er versuchte nicht einzuschlafen.

Ein paar Sekunden später schien er aufzugeben und behielt die Augen geschlossen. Genau in diesem Moment fragte ich mich, warum ich überhaupt noch hier saß und ihm Aufmerksamkeit schenkte. Ich meine, ich schaute ihn nur an. Was war der Sinn dahinter?

Ich seufzte.

Ich sollte ihn schlafen lassen. Er war schwach. Ausatmend legte ich meine Hände neben mich, um aufzustehen. Ziemlich schnell bemerkte ich aber, dass ich mir das fürs erste abschminken konnte. Der Kleine schien wohl so schnell weg gepennt zu sein, dass er wieder in eine Richtung kippte. Diesmal nur nach vorne.

Schon landete er mit Gesicht auf meinem Oberschenkel. Ihn schien das gar nicht zu stören und er schlief still weiter.

Ich zuckte erschrocken auf und betrachtete den Schlafenden.

Was sollte ich jetzt mit ihm tun?

Ich wollte ihn schon von meinem Oberschenkel schieben, aber irgendwas in mir entschied sich dagegen. Denn irgendwie fand ich das Gefühl... entspannend. Er war einfach ruhig. Nicht so ängstlich wie sonst. Außerdem wurde mir durch seine Nähe etwas wärmer.

Zögernd biss ich auf meine Lippe. Ich wollte mehr von dieser Wärme.

,,Nein. Ich mochte ihn nicht. Das ist jetzt nur eine Ausnahme", schwor ich mir selbst, bevor ich ihn hoch hob und auf meinen Schoß setzte.

Ganz sanft. Nicht, dass er aufwachte. Und schon hinterfragte ich, warum ich das getan hatte. Ach. Ich sollte einfach aufhören zu hinterfragen und einfach machen. Weniger denken, mehr machen!

Vorsichtig legte ich meine Arme stützend um ihn. Er war echt leicht, dass es mir fast Sorgen machte. Seinen Kopf legte er gegen meine Brust und schmatzte.

Ich lächelte und strich ihm vorsichtig ein Haar aus dem Gesicht.

Davon würde nie jemand erfahren. Hoffte ich zumindest.

15𝙷ℴᴜᖇ𝙨Where stories live. Discover now