Kapitel XX: Betörend *Smut*

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16. Januar 2019

Als Taeyong am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich nicht sonderlich erholt. Zwar hatte er durchgeschlafen gehabt und das auch noch ohne einmal aufzuwachen, trotzdem konnte er auch in seinem Unterbewusstsein das gestern Geschehene nicht vergessen.

Leise seufzte er und sah zu seiner rechten Seite, wo Mark lag oder besser gesagt, wo sich Mark dreist breit gemacht hatte. Der Dämon lag auf seinem Bauch und streckte alle Viere von sich, wobei sich ein Arm und ein Bein auf Taeyong befand. Leicht schüttelte der Mensch die Gliedmaßen von sich und drehte sich komplett zur Seite, um seinen Gefährten genau betrachten zu können. Mark's Gesicht war leicht in Taeyong's Richtung gewandt, weshalb der Mensch einfach nicht dem Drang widerstehen konnte, seine Hand auszustrecken und seine Finger über das Gesicht wandern zu lassen. Sanft strichen seine Fingerkuppen über die weichen Wangen, die Kieferpartie und die schönen Lippen. Taeyong rückte näher an seinen Gefährten und konnte seinen Blick einfach nicht von dem anderen abwenden. Er erwischte sich dabei, wie er begonnen hatte die geschwungenen Wimpern zu zählen. Jedoch wurde er bei diesem Unterfangen unterbrochen, als ihm auf die Finger ein leichter Kuss gedrückt wurde. Taeyong schmunzelte.

„Du schläfst schon seit einer Weile nicht, oder?", fragte er mit seiner rauen Morgenstimme nach und konnte sogar eine leichte Gänsehaut bei Mark erkennen, als dieser seine Stimme vernommen hatte.

„Nö, aber du darfst gerne mit deinen Streicheleinheiten weitermachen.", meinte der Dämon, ohne seine Augen überhaupt aufzumachen. Belustigt schüttelte Taeyong seinen Kopf, aber er tat es schließlich doch gerne seinen Freund zu verwöhnen, insbesondere nach dem ganzen Stress, den sie gestern gehabt haben. Verspielt stupste er also mit seinem Zeigefinger die Stupsnase des Jüngeren an, woraufhin dieser leise kicherte. Taeyong's Hand vergrub sich in den braunen Haaren von Mark und kraulte dessen Kopfhaut, was den Dämon wollig zum Seufzen brachte. Das schien ihm sehr zu gefallen.

„Es gibt eine gute Nachricht.", gab Mark leise von sich und überraschte Taeyong leicht, „Yuta ist in der Nacht aufgewacht."

„Wirklich? Wie geht es ihm?", erkundigte sich der Mensch erleichtert.

„Den Umständen entsprechend. Er kann sich zwar an alles erinnern, aber sein Kurzzeitgedächtnis hat gelitten. Er kann sich also nicht an seine Angreifer und die Geschehnisse davor erinnern. Aber das wird bald wieder. Yixing hatte gemeint, er müsste von etwas Bestimmten getriggert werden, damit er sich wieder an alles erinnert."

Taeyong nickte verständlich und bemerkte, dass Mark seine Augen immer noch geschlossen hatte und diese Geste gar nicht sehen konnte, aber er schien es auch so zu bemerken. Der Dämon drehte sich nun auch auf die Seite und schlug endlich seine Augenlider auf. Pastellgrün strahlte Taeyong entgegen. Er könnte sich in diesen wundervollen Seelenspiegeln verlieren.

„Ich liebe dich.", rutschte es Taeyong ganz unerwartet heraus. Er presste seine Lippen festzusammen, während sich auf Mark's Mund ein breites Lächeln ausbreitete.

„Ich kenne keine Wörter, die beschreiben könnten wie sehr ich dich liebe.", antwortete der Dämon sehr kitschig, was er selbst auch zu merken schien und ein wenig beschämt zu seinem Gefährten blickte. Taeyong fand es gut. Sie konnten auch mal ein bisschen kitschig sein, schließlich waren sie es sonst auch nicht oft. Taeyong löste seine Hand aus den Haaren des anderen und strich über die weiche Wange von Mark. Leicht beugte er sich vor und schloss seine Augen. Der angenehme Druck der anschließend auf seinen Lippen folgte, war zart und liebevoll. Sanft bewegten sich die Lippenpaare aufeinander, während Taeyong seine Hand von Mark's Wange hinab in seinen Nacken wandern ließ. Gleichzeitig spürte er auch selbst, dass der Dämon seine Fingerspitzen hauchzart über den blassen Hals des Menschen gleiten ließ und auf der Brust zum Halt kam. Flach lag die Hand auf dem T-Shirt-Stoff, wohinter wild Taeyong's Herz schlug. In ihm kribbelte alles angenehm und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Mit etwas mehr Nachdruck leckte Mark's Zunge über Taeyong's Unterlippe. Unbewusst öffnete er seinen Mund und kam der Zunge entgegen, die neckend über seinen Gaumen leckte. Taeyong brummte in den intensiver werdenden Kuss und wurde von dem heißen Atem, der aus Mark's Nase entwich, gekitzelt. Der Dämon benötigte zwar keine Luft zum Atmen, aber Taeyong wurde langsam ein bisschen schwindlig. Oder lag es an etwas anderem? Er merkte, wie seine Wangen ganz heiß wurden.

Red Eyes & Deep Scars ||Markyong||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt