17. Januar 2019
„Wir haben deine Eomma und deinen Appa."
Taeyong taumelte rückwärts. Seine Kniekehlen stießen an die Bettkante und er ließ sich auf das Bett plumpsen. Luft entwich aus seiner Lunge. Hatte er seinen Atem angehalten? Sein Kopf arbeitete und dachte nach. Irgendwie versuchte er die Information in diesem einen Satz zu verarbeiten. Es gelang ihm beim besten Willen nicht.
Sein Blick glitt wieder auf das Blatt Papier in seinen zitternden Händen. Es stand noch mehr auf dem Zettel. Es graute ihm weiterzulesen, aber er musste es tun.
‚Wir haben deine Eomma und deinen Appa.
Wenn du sie lebend wiedersehen möchtest, begib dich um Mitternacht in die Gasse, wo du zuletzt auf einen von uns getroffen warst. Dein Leben für das deiner Eltern.
Wenn du jemanden etwas davon sagst, sind sie sofort tot. Komm alleine.'Taeyong holte raschelnd Luft. Sein Herz schlug schnell und wild. Ihm wurde schlagartig speiübel. Er hielt sich sofort seine Hand vor den Mund. Das durfte alles nicht wahr sein. Ihre Feinde waren ihnen einen Schritt voraus und hatten ihren nächsten Schachzug getätigt. Sie haben Taeyong genau dort erwischt, wo es ihn am Härtesten treffen würde. Warum hatte er nie daran gedacht, dass auch die Menschen in seiner Umgebung in Gefahr waren? Haben sie Mark und Taeyong von Anfang an beobachtet, als sie Taeyong's Pflegeeltern besucht hatten? Es wurde dem Menschen keine andere Wahl gelassen. Sein Blick fiel auf die Uhr, die an einer Wand hing. 10:24 Uhr. Das durfte doch nicht wahr sein, ihm lief die Zeit davon.
Sofort raufte Taeyong sich die Haare und zerknüllte dabei den Zettel leicht. Was sollte er tun? Er liebte seine Eltern so sehr, obwohl sie nicht seine richtigen waren. Sie haben ihn mit Liebe großgezogen und ihm immer nur das Beste gewünscht. Und jetzt sollten sie einfach so in etwas hineingezogen worden sein, von dem sie nicht einmal eine Ahnung hatten. Taeyong wagte es nicht, sich vorzustellen, welche Angst seine Eltern haben müssten.
Schlagartig stand Taeyong auf und wankte leicht von seiner plötzlichen Bewegung. Der Zettel mit der Mitteilung landete auf dem Bett, für jeden gut sicht- und erkennbar. Taeyong musste dort hingehen. Er konnte doch nicht seine geliebten Pflegeeltern einfach im Stich lassen. Das könnte er weder mit seinem Gewissen noch mit seinem Herzen vereinbaren. Leicht ließ er seinen Kopf hängen, als ihm Mark in den Sinn kam. Er konnte ihn nicht einfach verlassen. Verzweifelt raufte sich Taeyong erneut seine Haare. Er hatte doch gar keine Zeit. Er musste schnell irgendwie handeln. Egal, was nun kommen würde, Taeyong würde nur mit Mühe und ganz viel Glück aus dieser Situation herauskommen, ohne dass Leben gelassen werden mussten.
Seufzend begab sich Taeyong zu dem Kleiderschrank, holte eine saubere Jacke heraus und zog diese an. Ihr frischer Geruch würde seinen eigenen Duft ein wenig überdecken. Leise band er sich noch die Schnürsenkel seiner Schuhe zu. Tief holte er Luft. Auf in die Schlacht, dachte er sich mit dem letzten Rest Humor, den er zusammenkratzen konnte. Heimlich begab er sich aus dem Schlafzimmer und sah sich im Flur um. Niemand zu sehen und zu hören. Die anderen waren definitiv in ihren Zimmern. Das einzige kleine Hindernis wäre Lucas, der sich dazu bereit erklärt hatte, Wache um das Gebäude zu halten. Das bedeutete, dass er seine Runden um das ‚Regular-Irregular' zog. Vorsichtig ging Taeyong die Treppe hinab und lugte in das Wohnzimmer. San und Yunho schliefen immer noch tief und fest, die beiden würde wahrscheinlich nichts mehr so schnell aufwecken. Leise atmete Taeyong aus und ging an der Küche vorbei, bis er doch aufgehalten wurde.
„Onkel Taeyong?", erklang eine kindliche Stimme. Ertappt blieb der Mensch stehen und drehte sich langsam um. Xiaojun stand müde im Türrahmen. Er trug seinen niedlichen rosafarbenen Pyjama, auf welchem kleine schwarze Fledermäuse aufgedruckt waren. In seiner rechten Hand hielt er einen der Kekse, die sie zuvor gebacken haben. Er schien zuvor an diesem genagt zu haben.
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Red Eyes & Deep Scars ||Markyong||
FanficLee Taeyong ist durch eine unglückliche Anreihung übernatürlicher Ereignisse und einem unvermeidbaren Krieg in eine Welt geraten, von der er nur ahnen konnte. Beim luxuriösen Herrenausstatter ‚Regular-Irregular' lernte er den Mitarbeiter Mark Lee ke...