Epilog

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27. September 2031

Taeyong wünschte sich die Tage zurück, wo er bloß auf YangYang, Hendery und Xiaojun aufpassen brauchte. Sie waren letztendlich doch so pflegeleicht gewesen, wenn er sich seine momentane Aufgabe besah. Er befand sich in einer verzauberten Spielscheune für übernatürliche Kleinkinder. Warum war er hier? Weil er einfach viel zu nett war und sein Leben riskierte, wenn er bei diesem Babysitter-Job versagen würde. Und wo war Mark? Der hatte genau zum richtigen Zeitpunkt die Flucht ergriffen als die Kinderbeschäftigungsmaßnahme geplant wurde. Mark würde definitiv noch etwas erleben, dachte sich Taeyong angesäuert.

„Onkel Taaaeeeeyong...", gab ein kleiner Junge mit großen und verheulten Werwolfaugen von sich, als er zu ihm angelaufen kam. Wäre Taeyong nicht ein Vampir, dann wäre ihm jetzt der Schweiß ausgebrochen? Was war nun geschehen?

„Kyunghyun? Was ist den passiert?", fragte der Vampir mitleidig nach und hockte sich vor den kleinen Werwolf, der ihn schmollend ansah. Taeyong durfte es sich nicht erlauben, den Sohn von Kyungsoo und Jongin in so einem Zustand zu Hause wieder abzugeben, sonst wäre er wahrscheinlich schneller tot als gedacht.

„Seungkyu hat mich gehauen.", petzte der Kleine schniefend. Leise seufzte Taeyong und wischte Kyunghyun die Tränen von den Wangen.

„Mach dir keine Sorgen, ich kläre das. Geh du doch ruhig zu Mingi und Wooyoung, die spielen bestimmt gerne mit dir.", schlug er vor und schob den Kleinen ein paar Schritte vorwärts und lächelte ihn aufmunternd an. Leicht nickte Kyunghyun und begab sich zu den beiden kleinen Dämonen, die eifrig im Bällebad tobten. Taeyong stellte sich wieder gerade hin und ließ seinen Nacken leicht knacken. Wachsam wanderten seine blutroten Augen über die Spielscheune. Zuerst entdeckte er Hongjoong, der verzweifelt versucht Yeosang davon abzuhalten ein Plüsch-Einhorn zu essen. Dann waren da noch Minho und Jisung, die mit ihrer kleinen Yuna überfordert waren und sie überreden wollten die Rutsche herunterzurutschen. Danach fand Taeyong endlich die Person, die er suchte und begab sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu diesem.

„Seungcheol.", sprach er den Leader an, welcher sich erschöpft zu dem Vampir drehte. Tiefe Augenringe zierten sein Antlitz und ließen ihn übermüdet aussehen, so hatte Taeyong den anderen noch nie gesehen.

„Was ist denn mit dir passiert?", fragte das Medium nach. Seungcheol legte eine Hand auf Taeyong's Schulter ab und sah ihn todernst an.

„Denk nie darüber nach, Kinder zu bekommen."

„Zuerst einmal, Mark und ich können sowieso keine Kinder bekommen und zweitens, es war doch deine Schuld, dass du Jeonghan nochmal geschwängert hast.", begann Taeyong und schüttelte die Hand ab, „Drittens, dein Sohn Seungkyu hat Kyunghyun gehauen. Du weißt, was passieren könnte, wenn Jongin und Kyungsoo dies erfahren."

„Bitte sag ihnen nichts. Ich spreche nochmal mit dem Kleinen, damit er sich entschuld- Oh Herrgott! Da kommt er!", unterbrach Seungcheol sich selbst und versteckte sich hinter Taeyong's Rücken. Verwirrt hob der Vampir eine Augenbraue und sah zum Eingang, wo in diesem Moment tatsächlich Jeonghan die Spielscheune betrat. Er sah furios aus. Na gut, Taeyong würde sagen, dass der Werwolf wie immer super aussah, aber seine Stimmungsschwankungen waren ihm deutlich anzusehen. Mit stampfenden Schritten kam Jeonghan auf sie zu und blieb vor ihnen stehen. Taeyong konnte schon nachvollziehen, warum sich Seungcheol hinter ihm versteckte. Jeonghan stemmte seine Hände in seine Hüfte, stolz seinen prallen Babybauch präsentierend. Seine blonden Haare waren wieder länger geworden und zu einem Zopf zusammengebunden.

„Choi Seungcheol. Steh deinen Wolf und versteck dich nicht hinter Taeyong.", gab Jeonghan von sich. Taeyong wurde es definitiv zu wild, er wollte doch nur die Sache zwischen den beiden Kindern klären. Wahrscheinlich musste er das fürs Erste begraben und weil er ein kleines bisschen Schiss vor einem hochschwangeren Jeonghan hatte, trat er einfach zur Seite und vernichtete Seungcheol's Deckung.

„Ich lass euch mal euren Ehekrach alleine austragen.", meinte er und nahm die Beine in die Hand. Er hatte wirklich keine Lust sich die Stimmungsschwankungen anzuhören. Schnell hatte Taeyong Abstand gewonnen und setzte sich seufzend auf eine kleine Bank, von der aus er Kyunghyun gut im Auge behalten konnte. Der Kleine hatte sich wieder eingekriegt und bewarf Seonghwa mit den Bällen im Bällebad. Selig lächelte Taeyong und wirkte in Gedanken, bis er ein brechendes Geräusch neben sich hörte. Der Geruch von Apfel stieg ihm in die Nase. Leicht wendete er seinen Kopf zur linken Seite, wo sich der kleine Jongho leise neben ihn gesetzt hatte und ihm nun eine Apfelhälfte entgegenstreckte, die er abgebrochen hatte. Dankend lächelte er den Dämon an und nahm die Apfelhälfte an.

Jongho lächelte, biss von seinem Apfelstück ab und wackelte mit seinen Beinen, weil diese zu kurz waren, um den Boden zu berühren. Es sah einfach nur niedlich aus. Plötzlich merkte er wie sich jemand neben ihn auf der anderen Seite setzte. Leicht zuckte Taeyong zusammen.

„Wie läuft es mit Kyunghyun?", erkundigte sich Kun, der sich scheinbar erbarmt hatte und auch hierhergekommen war.

„Gut, glaube ich. Seungkyu hat ihn gehauen, aber sonst geht's ihm gut."

„Lass das nicht Kyungsoo und Jongin erfahren.", meinte der Dämon und lehnte sich mit einem Seufzen gegen die Bank. Taeyong biss von dem Apfel ab und kaute. Er müsste später etwas Blut trinken zum Verdauen.

„Er kann manchmal so anstrengend sein.", sagte Kun aus dem Nichts. Taeyong wusste sofort, was der andere meinte. YangYang konnte manchmal so anstrengend sein.

„Vielleicht bist du zu alt für ihn."

„Ich bitte dich, Taeyong. Das Thema hatten wir doch schon oft genug gehabt. Wir sind nicht seine Eltern."

„Sorry. Da denke ich wohl noch zu sehr wie ein Mensch. Alter ist in einem ewigen Leben nicht relevant.", meinte der Vampir und biss erneut von dem Apfel ab. Taeyong hatte nichts gegen die Beziehung von YangYang und Kun. Das Schicksal wollte sie als Gefährten sehen und da hatte niemand das Recht hineinzupfuschen.

„Du siehst müde aus. Soll ich den Kleinen übernehmen?", fragte Kun und deutete auf Kyunghyun. Taeyong dachte kurz nach. Er fühlte sich wirklich etwas erschöpft, also nickte er leicht. Kun stand auf und begab sich zu dem kleinen Werwolf, um mit ihm und auch Seonghwa ein bisschen zu spielen. Taeyong schob sich den letzten Rest des Apfels in den Mund. Jongho hatte ihm netterweise den Teil abgegeben, der ohne Kerngehäuse war. In Ruhe atmete er ein und ließ die ganzen Geräusche auf sich wirken. Kinderlachen erfüllte den großen Raum.

Sanft legten sich Hände auf seine geschlossenen Augen. Leicht zuckte Taeyong zusammen, als ihm der angenehme Geruch in die Nase stieg. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Vampirs.

„Hast du doch ein schlechtes Gewissen bekommen?"

„Ein kleines bisschen vielleicht.", antwortete Mark und nahm seine Hände von den Augen seines Gefährten. Ein wenig drehte sich Taeyong zu ihm und sah ihn an. Ihre Seelenspiegel blieben aneinanderhängen. Mark stand hinter der Bank und beugte sich leicht vor. Zaghaft berührten sich ihre Lippen zu einem flüchtigen Kuss, der ausreicht, um Taeyong zum Schmelzen zu bringen. Leider wurden die beiden in ihrem Tun unterbrochen. Schmatzen und Kauen drang an ihre Ohren. Beide nahmen Abstand zueinander. Mark's Blick fiel überrascht auf Jongho, welcher immer noch auf der Bank saß und seinen Apfel aß. Taeyong hatte ihn schon glatt vergessen, so leise wie der junge Dämon war. Jongho sah mit großen Augen zu dem Pärchen und schluckte sein Essen hinunter.

„Onkel Taeyong? Werde ich auch irgendwann jemanden finden, der mich so liebhat?", fragte der Kleine unschuldig. Taeyong dachte gar nicht groß darüber nach.

„Klar, schau dir Hongjoong an."

„Ewww... Er ist aber alt.", antwortete Jongho kindisch und rutschte von der Bank, um sie wieder zu verlassen. Mark verzog belustigt seinen Mund zu einem Grinsen, bis er mit einem Ball aus dem Bällebad abgeworfen wurde.

„Au...", quengelte der Dämon und rieb sich seinen Kopf. Schnell war der Übeltäter gefunden. Drohend zeigte Minho mit seinem Zeigefinger auf die beiden, während er mit der anderen Hand die Augen seiner Tochter bedeckte und Jisung ihre Ohren zu hielt.

„Sucht euch ein Zimmer.", meinte er dunkel, „Hier sind Kinder anwesend."

Mark verdrehte seine Augen und grinste anschließend. Nah beugte er sich zu dem linken Ohr von Taeyong.

„Vielleicht sollten wir uns wirklich ein Zimmer suchen.", flüsterte er rau. Ein Schauer kroch Taeyong's Rücken hinab. Er suchte Augenkontakt zu Kun, welcher nur verstehend nickte.

„Haut schon ab, ihr Turteltauben.", gab er von sich und übernahm Kyunghyun nun komplett. Mark ließ sich dies nicht zweimal sagen und zog Taeyong auf die Beine. Fest schloss sich seine Hand, um die von dem Vampir. Hastig zog er seinen Gefährten aus der Spielscheune und liefen einfach lachend die Straßen Seouls hinab. Taeyong hatte sofort dafür gesorgt, dass sich seine roten Augen braun verfärbten und genoss die untergehenden Sonnenstrahlen, die sich zwischen den hohen Gebäuden noch durchkämpften. Kurz blieben die beiden stehen und sahen sich in die Gesichter. Mark konnte es sich nicht nehmen lassen und strich durch die weichen goldblonden Haare von Taeyong, die in der Sonne wie flüssiges Gold aussahen.

„So lässt es sich leben.", sagte Mark und schien kurz mit seinen Gedanken viele Jahre zurückzudenken als all die Geschehnisse gewesen waren. Taeyong beugte sich zu seinem Gefährten vor.

„Ich liebe mein Leben und ich liebe dich.", hauchte er und verband ihre Lippen zu einem weiteren Kuss, von welchen an diesem Abend noch viele folgen sollten.




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It's a wrap! Die Geschichte ist fertig. Ist irgendjemand gerade schrecklich traurig oder melancholisch?

Ich hätte die Veröffentlichung des Endes gerne noch etwas hinausgezögert, da die Updates jetzt in den letzten Tagen so schnell erfolgt waren, aber wie einige mitbekommen haben, hat sich mein Alltag wegen dem Virus dummerweise ziemlich geändert. -.-

Ich bin persönlich sehr zufrieden mit dem Ende (also dem Epilog und auch die letzten Kapitel) und fand es doch sehr gelungen. Hiermit möchte ich mich bei allen Lesern, sowie allen die Kommentare geschrieben und gevotet haben, bedanken. Ihr habt mich immer wieder motiviert weiterzuschreiben und habt mir die ganze Geschichte nochmal mehr versüßt. Ihr könnt mir ja gerne eine kurze Meinung zur Story im Gesamten geben, ob ihr erwartet hattet, dass die Zwischensequenzen bis zum Ende alle so verlaufen wären oder was euch am meisten gefallen, berührt oder schockiert hatte. <3

Und weil sich einige von euch schon dazu gemeldet hatten, dass sie nicht wollen, dass diese Geschichte ein Ende nimmt, gebe ich ein kleines Statement ab, ob irgendwelche Fortsetzungen oder ähnliches von meiner Seite aus geplant sind

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Und weil sich einige von euch schon dazu gemeldet hatten, dass sie nicht wollen, dass diese Geschichte ein Ende nimmt, gebe ich ein kleines Statement ab, ob irgendwelche Fortsetzungen oder ähnliches von meiner Seite aus geplant sind. Ich hatte vor einer Weile mit einem Prequel mit Stray Kids begonnen, welches aber momentan auf Eis liegt, dass selbe gilt für ein Spin-off mit TXT. Möglicherweise wird eine von den beiden angefangenen Storys irgendwann noch kommen, was aber eher erscheinen könnte, wäre ein Sequel mit einer ganz anderen Gruppe. Die Idee hatte ich vor einer Weile, habe aber bisher noch nicht angefangen. Momentan brauche ich aber auch eine Pause von dem ganzen Fantasy-Zeug (von der Red Eyes AU, wie ich es liebevoll nenne). Das versteht ihr bestimmt, schließlich liefen die beiden Geschichten jetzt über ein Jahr. Sollte aber etwas Neues in diese Richtung kommen, werdet ihr es hier natürlich als Erste erfahren.

Fun Fact: Ist euch schon mal aufgefallen, dass die gesamte Handlung der beiden Geschichten nur einen Zeitraum von Oktober 2018 bis April 2019 abdeckt. Unglaublich, wie viele Dinge innerhalb eines halben Jahres passieren können. O__o

Liebe Grüße von mir und bleibt alle gesund!

Red Eyes & Deep Scars ||Markyong||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt