Kapitel 36

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Okay also ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass ich vorhin kein neues Kapitel sondern nur Twitter Werbung hochgeladen habe und einige deswegen ein bisschen enttäuscht waren. Von daher habe ich mich heute noch spontan hingesetzt und ein kleines Kapitel geschrieben.
Ich wollte das Thema, um das es in dem Kapitel geht, eh schon seit längerer Zeit mal in der Geschichte aufgreifen, aber das hat sich bis heute irgendwie noch nie so richtig ergeben. Doch durch die letzten Ereignisse um Louis (diejenigen, die sich ein bisschen mehr mit One Direction auseinander setzten wissen was ich meine) hatte ich den Drang es endlich mal anzusprechen.
Falls jemand von euch Larry Shipper ist, fühlt euch bitte nicht persönlich davon angegriffen. Ich respektiere jeden für seine Meinung, auch wenn ich persönlich anders denke. Meiner Meinung nach sollten wir Fans uns nicht wegen so etwas zerstreiten. Denn im Endeffekt haben wir alle gemeinsam, dass wir diese 5 Jungen und ihre Musik lieben und das ist das Einzige was zählt.
So ich hoffe ihr genießt das Kapitel, auch wenn es sehr kurz ist und eigentlich nur ein kleine Entschuldigung sein soll.

Harry:

Seit einer gefühlten Ewigkeit starrte ich nun schon auf die verbogenen, zerschrammten Teile, die mal mein Handy gewesen waren, während mein Gehirn weiterhin wie leer gefegt war.

Als sich die Tür zu dem Raum auf einmal wieder öffnete, schaffte ich es nur mühsam die Kraft aufzubringen meinen Kopf anzuheben.
Es war Louis, der zögernd herein kam. Er schaute mich stumm an, während er die Tür hinter sich schloss und sich dann langsam mir gegenüber niederließ.

Erst erwartete ich, dass er mir irgendwelche Anschuldigungen an den Kopf werfen würde, doch Louis machte keine Anstalten auch nur den Mund zu öffnen.
Verwirrt starrte ich ihn an bis mir beim genaueren Betrachten die dunklen Schatten in seinem Gesicht und die rotgeränderten Augen auffielen. Er sah so erschöpft und nervlich am Ende aus, dass ich für einen Moment alle meine eigenen Probleme vergaß und ihn sprachlos anstarrte. Es war mir ein Rätsel wieso mir seine veränderte Erscheinung nicht schon eben beim Meeting aufgefallen war. Oder vielleicht hatte er auch vorhin noch gar nicht so ausgesehen.

Louis Blick wanderte von mir zu der Wand, an der ich in meinem Wutanfall mein Handy zerstört hatte.

Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Im nächsten Moment hatte er sein Handy ebenfalls in der Hand und schmiss es mit einer schwungvollen Bewegung gegen die gleiche Stelle.
Ein kleiner, überraschter Laut entfuhr meinen Lippen und Louis drehte sich wieder zu mir.
Als er meinen entsetzten Blick sah, zuckte er nur mit den Schultern, von dem Lächeln keine Spur mehr.
„Es ist nicht so, als könnten wir uns kein Neues leisten..." In seiner Stimme schwang Bitterkeit mit.

Endlich fand ich meine Stimme wieder. „Was ist passiert?"

Es war ungewohnt Louis so verbittert und freudlos zu sehen, von daher war mir klar, dass irgendetwas geschehen sein musste.

Louis blickte mich einen Moment lang eindringlich an, dann wand er den Kopf ab, als würde er sich für das schämen, was er gleich sagen würde.

„Diese Gerüchte verschwinden einfach nicht", sagte er schließlich monoton, doch beim letzten Wort brach seine Stimme weg. „Sie werden niemals aufhören."

Im nächsten Moment war ich neben ihm und legte Louis tröstend meinen Arm um die Schulter.
„Louis ..." Sein Name war das einzige, was ich herausbrachte. Es gab nichts mehr was ich zu dem Thema noch sagen könnte. Stunden über Stunden hatten wir uns mit den Gerüchten, die besagten dass sowohl Louis als auch ich schwul waren, auseinandergesetzt. Tausend Meetings wurden gehalten, Ratschläge verteilt, Verhaltensforschungen analysiert. Wir hatten alles versucht, doch im Endeffekt hatte nichts von allem geholfen.
Mit der Zeit hatte ich gelernt sie zu ignorieren und gar nicht mehr darauf einzugehen, aber für Louis war es schwerer. Er nahm sich alles was die Fans sagten zu Herzen und dazu zählten nun auch einmal negative Dinge.

„Was ist nur aus uns geworden?", flüsterte Louis, seine Augen wirkten besorgniserregend glasig.
„Wir streiten nur noch, lassen uns vom Management herumschubsen und hetzten nur noch von einem Termin zu nächsten." Er lachte freundlos. „Manchmal frage ich mich echt ob es das alles noch wert ist."

Ich rückte ein bisschen von ihm ab um ihm in die Augen schauen zu können.

„Lou, das meinst du nicht wirklich so."

Louis erwiderte meinen Blick durchdringlich. „Ich wette du denkst auch manchmal darüber nach. Nach allem was mit Anna passiert. Ohne One Direction hättest du diese Probleme nicht."

Ich schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. Louis war einfach nur enttäuscht und aufgebracht von den Gerüchten. Ich durfte nicht zulassen, dass seine Worte zu mir durchdrangen und mich am Ende Dinge denken ließen, über die ich nicht nachdenken wollte.

„Hör mir jetzt genau zu", sagte ich so ruhig wie möglich und griff nach Louis Schulter. „One Direction ist das Beste was uns je passiert ist." Ich sagte jedes einzelne Wort mit Nachdruck und schaute ihm dabei fest in die Augen.

Louis erwiderte meinen Blick und erleichterte sah ich, dass ein wenig Leben in seine Augen zurückgekehrt war.

„Wir schaffen das schon irgendwie", murmelte ich und lächelte ihm aufmunternd zu. „Wir haben es bis jetzt immer geschafft uns irgendwie durchzukämpfen." Ich war mir selbst nicht ganz sicher, wen von uns beiden ich gerade versuchte damit zu überzeugen, doch Louis schien das nicht zu bemerken.
„Du hast Recht", erwiderte dieser mit neu gewonnener Energie. „Tut mir leid, dass ich an One Direction gezweifelt habe.." Er zögerte einen Moment. „Und tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe. Ich sollte dich unterstützen und mich nicht gegen dich stellen."
Ich klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. „Ich verzeihe dir", scherzte ich großmütig und Louis lachte.

„Was machst du jetzt wegen Anna?", fragte Louis kurze Zeit später, wieder ein wenig ernster.
Ich zuckte mit den Schultern und setzte eine unbekümmerte Miene auf.
„Mir fällt schon irgendetwas ein."
Louis sah zwar nicht komplett überzeugt aus, ließ es aber darauf beruhen.
„Okay. Dann lass uns mal die anderen Jungs zusammen trommeln und einfach mal einen lustigen Abend zusammen verbringen. So wie früher!"
Ich nickte zustimmend.
„Ja, One Direction hat eindeutig mal ein bisschen Freizeit verdient!"
Ich legte ihm erneut den Arm um die Schulter und gemeinsam verließen wir den Raum, ohne noch einmal auf die zerbrochenen Handys am Boden zu schauen.

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