~Einsicht ist die beste Sicht~

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Wieder zuhause, zerschlug ich, getrieben von den negativen Gefühlen, alle Spiegel in meinem Zimmer und ließ den großen Spiegel im flur abhängen.
"Kat, was ist hier los?"
Papa hielt mich am Arm fest und hinderte mich so auch noch den Spiegel im Badezimmer mit dem Schuh zu zerschmettern.
"Hör auf damit."
"Lass mich los!"schrie ich ihn an und riss an meinem arm.
Und da sah ich ihn, er stand lächelnd da.
Ich schaffte es mich los zu reißen und schmiss mit voller Kraft den Absatzschuh gegen den Spiegel. Er zerbrach scheppernd in hunderte einzelteile und diese lächelnde, gleichgültige Gestalt verschwand.

Ein weiteres mal bat Papa mich darum aus meinem Zimmer zu kommen und ihm mein verhalten zu erklären.
"Lass mich in Ruhe!"schrie ich.
"Katlen Walker, komm sofort aus diesem Zimmer!"
"Nein!"
Ich hörte wie Papa ausatmete und ging. Er hat endlich aufgegeben.
"Das hat ganz schön lange gedauert."
Erschrocken schaute ich zum Fenster.
Selbst da stand er grinsend!
"Geh weg! Wegen dir glaubt meine Familie ich sei verrückt!"
Mit Schwung riss ich die Vorhänge zu und verkroch mich unter die Decke.

Bitte bitte bitte geh weg!

Am nächsten Morgen wachte ich durch ein leises Summen auf.
"Du hast unruhig geschlafen Katlen."
Erschrocken riss ich die Augen auf und wollte von ihm weg aber mein Körper war so schwer!
"Was machst du hier?! Ich dachte du kannst den Spiegel nicht verlassen."
"Heute ist der einzige Tag am dem die Toten in die Welt der lebenden können, das gilt auch für mich. Es ist der einzige Tag im Jahr an dem ich dich berühren kann."
"Stalkst du mich?!"
"Ich warte liebe Katlen. Ich hab ein ganzes Jahr auf diesen Tag gewartet um dich berühren zu können. Durch die Brücke zur Lebenden Welt konnte ich den Spiegel verlassen, leider muss ich vor Mitternacht zurück und ich möchte das du mich begleitest."
"Ich Träume bestimmt noch."
Also kniff ich die Augen zusammen und zählte im Gedanken bis zehn.

Eins....
Zwei....
Drei....
Vier....
Fünf....
Sechs....
Sieben....
Acht....
Neun....
Zehn....

Leider war er noch da.
"Ich Träume also nicht....."
"Nein du träumst nicht."lachte er.
Hades wie er sich nannte, stand vom Bett auf und dieses schwere Gefühl ging von mir. Hastig setzte ich mich auf und zog mir die Decke über den Oberkörper.
"Warum ich?"
Hades drehte sich zu mir.
"Warum willst du mich als Braut? Gibt es keine Frau die sich für dich interessiert?"
"Welche Göttin will schon einen Totengott? Ich werde gefürchtet und gehasst, niemand wird mich je lieben wollen."
"Und warum willst du das ich dich heirate? Lass mich dich doch erst kennen lernen..."
"Genau deswegen."
Überrascht schaute ich ihn an. Wegen was?

"Du bist zu allen nett und freundlich, scheust vor nichts zurück und willst mich, einen Totengott, kennen lernen."
"Ja und? Ich darf mir ja wohl eine eigene Meinung bilden bevor ich sage das ich dich Hasse oder mich vor dir fürchte. Lass die anderen doch erzählen."
Er grinste.
"Ich muss zugeben, ich habe vielleicht etwas übertrieben mit dem Spiegel zerschlagen aber das war zum Teil auch deine Schuld."

Der liebende TotengottWo Geschichten leben. Entdecke jetzt