Eingewöhnungszeit

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Am nächsten Morgen werden ich durch Hahnengeschrei geweckt und müde stehe ich auf. Im Bad wasche ich mir gründlich das Gesicht und schnappe mir aus meinem Koffer Klamotten. Ein weites altes Hemd von meinem Vater, das ich mir hochkremple und eine alte weite Jeans. Unten in der Küche begrüße ich meine Granny und esse etwas Brot mit Marmelade, bevor ich nach draußen verschwinde. Draußen kitzeln Sonnenstrahlen meine Haut und ich laufe in einen der Ställe, dort stehen wunderschöne Pferde. Bei einem Schecken bleibe ich stehen und streichle sanft seine Nüstern.

"Du musst die Nichte vom Boss sein. Ich bin Eric und kümmere mich hier um die Pferde, die gerade nicht gebraucht werden. Sei vorsichtig bei dem, er lässt sich nicht von allen reiten."

"Er scheint mich zu mögen. Kann ich halfen bei irgendwas?", frage ich den jungen Man der plötzlich vor mir stand. Er hat braune Haare und breite Schultern und ich schätze ihn auf siebenundzwanzig.

"Klar, du kannst alle Tiere raus auf den Paddock bringen und dann mir beim ausmisten helfen."

Zwanzig sauberen Box beschließt Eric, dass ich genug für heute gemacht habe und das ich am Nachmittag mir eines der Pferd zum reiten holen kann. Während ich bei Granny in der Küche kochen helfe, erzähle ich ihr was ich heute schon gemacht habe.

Zurück im Pferde Stall schnappe ich mir den Schimmel vom heute Morgen, der Snupi heißt, wie mir Eric gesagt hat. Ich striegle ihn sorgfältig und lege ihm Zaumzeug an, doch lasse den Sattel weg. Ich hatte in Kanada keinen eigen Sattel, weil mein Dad zu geizig war und ich es gewohnt bin ohne zu reiten. Eric schaut mir verwundert zu wie ich mich aufs Pferd schwinge und davon trappe. Snupi scheint es nicht gewöhnt zu sein ohne Sattel geritten zu werden aber es scheint ihm sichtlich zu gefallen. Ich trieb ihn eine kleine Hügelkuppe nach oben und blickte mich um. Weite Prärie, bis zum Horizont, riesige Herden die über die Fläche ziehen und einzelne Reiter. Die Sonne scheint von einem leuchten blauend Himmel und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit fühle ich mich frei. Der Wind zerzaust mein langes braunes Haar und ich lache zum ersten Mal aus vollem Herzen. Snupi hebt wieder den Kopf und blickt mich an . Der wird sich auch denken wie gestört ist die denn. Das bringt mich noch mehr zum lachen und ich tätschle ihm den Hals.

Ich wende ihn und reite zurück zum Hof. Aus Spaß springe ich mit ihm über einen der Zäune, als ich ein klatschen höre. "Hey, Karle.", begrüße ich ihn freundlich. "Komm begleite mich auf der Runde ich muss noch ein paar Zäune kontrollieren.", er reitet auf einem braunen Pferd an mir vorbei und ich folge ihm. "Weißt du eigentlich warum dieses Farm Big Red heißt?", frägt er mich und ich schüttle den Kopf," Nun dein Großvater hat angefangen auf diesem Land Rinder und Pferde zu züchten. Und eines Tages lief ein riesiger Bulle auf den Ländereien umher und versetzte die Leute in Angst und Schrecken. Dein Großvater handeltet mit den Leuten aus, das jeder ihm ein Stück Land schenken würde wenn er das Problem mi dem Stier lösen könnte. Er schaffte es den Stier zu zähmen und bracht ihn auf seine Farm und baute auf ihm eine Zucht auf. Alle Leute waren deinem Großvater so dankbar das ihm viel Land schenkten, sodass heute dein Onkel, die größte Farm weit und breit besitzt. Dein Großvater hatte eine unglaubliche Wirkung auf Tiere, die hast du geerbt. Die alte Lady hier hat deine Anwesenheit gespürt bevor du und Snupi aufgetaucht seit." Karles nachdenklicher Blick ruht noch eine ganze Weile auf mir bevor er auf seine Uhr schaut. "Morgen wird Natt dich in die Stadt fahren und du kannst dir ein paar Sachen besorgen und nun solltest du zurück reiten und deiner Granny beim kochen helfen."

Ich verabschiede mich von ihm und wende Snupi und galoppiere zurück zur Farm. "Langsam Kleine, du brichst dir noch den Hals bei so einem Affenzahn ohne Sattel!", Onkel Ben ist vor mir aufgetaucht und ich zügle sofort Snupi. "Tut mir leid ich wollte nur rechtzeitig hier sein um Granny zu helfen.", antworte ich ihm während ich Snupi in den Stall führe und ihn trocken reibe. "Morgen wir Natt mit dir in die Stadt fahren und du kannst dir neue Sachen besorgen, ich schätze in Kanada braucht man selten kurze Hosen.", er lacht und ich lache mit. Dann verschwinde ich in der Küche und helfe beim Essen machen.

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