Pünktlich um sechs stehe ich mit Proviant im Stall. Tyler hat in der Zwischen Zeit für mich Snupi gesattelt so das ich aufsteigen kann. "Dann wollen wir mal. Letztes Mal war die Herde in der Nähe der Wasserstelle östlich von hier.", teilt mir Tyler mit und treibt sein Pferd an. Wir haben kurz auf einer kleinen Hügelkuppe angehalten und Tyler späht durch ein Fernglas und währenddessen beobachte ich verzückt den Sonnenaufgang. Ich hatte mich schnell in diese Prärie und die schroffen Felsen verliebt und jetzt war das Bild in wunderschönen Farben getaucht.
Tyler lächelt mich an und zeigt dann in eine Richtung. Anscheinend ist ihm auch nicht nach reden sondern geniest einfach so wie ich die Ruhe und das gleichmäßige Getrappel der Hufe auf dem harten Boden. Kaum sind wir auf freier Fläche lasse ich die Zügel locker und lasse Snupi die Führung. Er galoppiert an und ich fühle mich frei. Ich lehne mich im Sattel nach hinten und strecke die Hände in den Himmel. Ich verkneife mir eine Freudenschrei. Hinter mir höre ich eindeutig Tylers Lachen, doch ich drehe mich nicht um. Snupi wird irgendwann von selbst langsamer und Tyler lenkt sein Pferd neben mich. Die Sonne ist mittlerweile ganz aufgegangen und es ist wärmer geworden. "Dort siehst du zwischen den Felsen, die Bäume? Dort liegt die Wasserstelle." Kurz bevor ganz nahe an der Wasserstelle sind zügeln wir unsere Tier und reiten im Schritt die letzten Meter. Aber dort ist keine Herde. Keine Mähne geschweige ein Huf ist zu sehen.
Tyler ist abgestiegen und sucht am Boden nach Spuren der Herde. "Wie es scheint sind sie weiter gezogen aufwärts des kleinen Bachlaufs der das Wasserloch speist.", sagt er bevor er sich auf sein Pferd schwingt. Na toll. Ich hatte gedacht das die ganze Sache ziemlich schnell vorbei seien würde und jetzt sieht es so aus als würde es noch länger dauern. Nach einer Stunde machen wir eine kleine Pause und essen unsere Lunchpakete, die ich heute früh gemacht hatte. "Weit kann die Herde ,glaube ich nicht mehr sein, Snupi ist unruhig." Tyler blickt von seinem Essen auf und nickt nur mit vollen Backen. "und schmeckts?", frage ich lachend. Er nickt nur wieder und versucht nicht mit zulachen und sein Essen zu schlucken. Ich lasse mich zurück ins Gras fallen und blicke durch die Blätter das Baumes unter dem wir sitzen und versuche krampfhaft meinen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen.
Tyler ist mittlerweile aufgestanden und reicht mir seine Hand um mich hoch zu ziehen. Mit viel Schwung knalle ich ungewollt gegen seine Brust. Er blickt sanft auf mich hinunter. Obwohl ich groß bin ist er nochmal fast einen Kopf größer als ich. Gebannt von seinem Blick bin ich nicht im Stand Platz zwischen uns zu schaffen und wie es aussieht hat Tyler das auch nicht vor. Als er seine Hand auf meinen Rücken ablegt wird es mir zu viel der Nähe und ich trete ein paar Schritte zurück und senke den Blick. "Wir sollten weiter reiten.", meine Stimme ist ganz kratzig und mein Hals fühlt sich ganz trocken an. Ich schwinge mich auf Snupi und treibe ihn schon mal vorwärts ohne auf Tyler zu warten. Ich schlucke ein paar mal um den Klos aus meinem Hals zu bekommen. Warum fühle ich mich so als würde ich gleich los heulen, ich habe doch das richtige getan oder nicht? Zwischen mir und Tyler ist nichts, nichts das diese Nähe rechtfertigen würde. Und warum würde ich jetzt am liebsten die Zeit zurück drehen? Langsam dämmert es mir. Tyler wollte das ich mitkomme weil er mich mag. Nein Tyler ist auch so ein Player wie Jace. Er will mich ins Bett bekommen. So muss es sein. Er spielt mit mir und meinen Gefühlen. Mit meinen Gefühlen? Fühle ich denn etwas für Tyler? Die Erkenntnis das ich ihn mag aber er nur mit mir spielen will, treibt mir Tränen in die Augen. Jetzt nicht heulen Rose! Nicht vor ihm, er ist hier der Arsch, versuche ich mir einzureden. Doch ein kleiner meines Herzen sagt mir ganz genau das er nicht mit mir spielt. Der Teil namens Hoffnung.
Ich will nicht weiter über die ganze Sache nachdenken und treibe Snupi weiter an. Die nächste halbe Stunde liegt Schweigen zwischen mir und Tyler. Als wir die Herde finden staune ich nicht schlecht. Wilde Mustangs grasen in einer kleinen Schlucht. Tyler reicht mir wortlos sein Fernglas und beginne zu zählen. Fast zwanzig Stuten und zehn Fohlen, sowie ein paar Hengste und die Leitstute weiden friedlich in der Schlucht. Da alles in Ordnung zu sein scheint reiten wir auf dem direkten Weg zurück zur Ranch. Die Sonne steht tief als wir ankommen und es ist mittlerweile später Nachmittag. Natt nimmt mir freundlicherweise die Versorgung von Snupi ab so das ich möglichst schnell von Tyler weg komme.
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how to be a cowgirl
RomanceRose kommt nach dem Tod ihres Vater zu ihrem Onkel. Auf seiner Ranch trifft sie nicht nur Cowboys und Pferde sondern auch die Liebe. Was sonst noch so passiert lest selbst(: 04. 01.2021 1.#cowboy Alle Rechte liegen bei mir außer die an den Bildern...