Der Tag Danach

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Ich fühle mich wie in einen Traum. Gestern hatte ich noch viel Spaß mit Tyler und den Jungs. Irgendwann sind wir dann nach Hause gefahren und jetzt liege ich hier in Tylers Armen und genieße einfach das Gefühl der Geborgenheit. Irgendwie schlafe ich dann doch wieder ein. Gestern war einfach ein zu langer Tag für mich. Als ich das nächste Mal aufwache ist Tyler weg und ich bin enttäuscht von dieser Tatsache. Ich ziehe mich an und laufe hinunter in die Küche. Granny lächelt mich an und scheint mir an zu sehen, dass es gestern mehr als nur schön war. Ohne viel Worte zeigt sie mir was ich zum Mittag kochen soll und ich fange an das Gemüse zu waschen und zu schneiden.
Als ich den Tisch Decke legen sich auf einmal zwei Arme um mich und jemand haucht mir einen sanften Kuss auf den Nacken. "Gut geschlafen?", Tylers Stimme ist wie Musik für meine Ohren und ich lehne mich gegen ihn.
Ich nicke und grinse ihn neckisch an bevor ich mich aus seiner Umarmungen befreien und ich die Küche gehe um das Essen weiter vorzubereiten.

Tyler kommt mir nach und ich spüre seinen ständigen Blick auf mir. "Wollen wir heute Nachmitttag ausreiten?", frägt er dann und ich nicke. "Klar, wenn du Zeit hast, gerne." Nach dem Essen hole ich Shadow und warte bis Tyler auch dazu kommt. Wir reiten einfach drauf los und ich überlasse Shadow die Führung. "Sag mal Rose, würdest du mich nächste Woche zu einem Bullriding begleiten?", fragt er schon ein wenig verlegen und kratzt sich am Hinterkopf. "Als so eine Art Glücksbringer oder als was stellst du dir vor?", frage ich zurück. "Glücksbringer ist nicht schlecht, ich hatte zwar eher als meine Freundin gedacht aber das ja fast das selbe.", sagt er lachend und lenkt sein Pferd nahe an meins und beugt sich dann weit zu mir. "Ty...", hauche ich nur während er mit seinen Finger mir eine Strähne aus dem Gesicht streicht. Als er mit seinem Gesicht meinem immer näher kommt und mich Küssen will macht Shadow einfach eine Satz nach vorne so das Tyler erschrickt und beinahe runter fällt. Ich fange an zu lachen und treibe Shadow weiter an. Das schwarze Tier fängt auch sofort an freudig zu galoppieren und prescht zurück in Richtung Hof. "Hallo, Onkel Ben. Hi Karle.", rufe ich etwas außer Atem als Shadow mitten auf dem Hof vor den beiden Männer zum stehen kommt. "Kleine du hattest vielleicht ein Tempo drauf!", sagt Karle lachend und hält Shadows Zügeln während ich absteige. Hinter uns kommt auch endlich Tyler auf den Hof. Er springt förmlich vom Pferd und kommt mit großen Schritten zu mir. "Na warte jetzt kommt mir keiner dazwischen!", sagt er und küsst mich urplötzlich. "Und zu dir mein Freundchen wehe du versaust mir nochmal einen Kuss.", sagt er an Shadow gewandt. Die Situation ist dermaßen skurril, das Onkel Ben und Karle uns beide perplex ansehen, bis Karle Tyler anerkennend auf die Schulter klopft, "Da hast du dir die Richtige gesucht. Bau bloß keine Scheiß, Junge." Ich spüre, wie ich rot werde und ziehe Shadow zum Stall. Eigentlich wollte ich nicht gleich meiner Familie erzählen das ich mit Tyler zusammen bin, schließlich kann ich es selber noch nicht glauben. Im weg gehen höre ich von meine Onkel so was in der Art," Wehe du brichts ihr das Herz, dann darfst du deine Sachen packen.." Onkel Ben scheint auch zu glauben er müsste meinen Vater spielen und mich vor Tyler schützen. Die Gedanken an meine Vater verdränge ich gekonnt und versuche mich auf Shadow zu konzentrieren. Aber ich merke wie mir die Tränen kommen. Na toll, ich habe nur fünf Sekunden an Dad gedacht und schon fühle ich wieder elend. Schnell sprinte ich über den Hof ins Haupthaus und die Treppen nach oben in mein Zimmer. Ich schmeiße mich auf mein Bett und vergrabe den Kopf im Kissen. Nach einer Weile spüre ich wie sich neben mir die Matratze senkt und mich jemand an sich zieht. Alleine vom Geruch her weiß ich das es Tyler sein muss und drücke mich an ihn. "Was ist los, Rose?", flüstert er mir ins Ohr und ich hebe meinen Kopf um ihn anzublicken. Er ist besorgt, das sehe ich in seinen Augen. "Es kam gerade nur alles wieder hoch, das mit meinem Dad und dann mein altes Leben in Alaska. Ich vermisse die Leute dort.", gestehe ich ihm leise. "Du hast doch jetzt mich und deine Granny und Ben. Wir sind doch auch ein Teil deiner Familie. Würden den die in Alaska wollen, das du hier so Trübsal bläst?", frägt er mich aufmuntert. Damit hat er Recht. Meine alten Freunde würden es nicht wollen, das ich hier sitze und ihnen nachweine.

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