Kapitel 20

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Wie gebannt hing ich die nächste Stunde an Klaus' Lippen und hörte aufmerksam zu, bis wir einen Schlüssel in der Tür hörten. Sofort verstummten wir beide und sahen in Richtung Eingang. Eine Silhouette erschien, und letztlich betrat Elijah die Küche. „Niklaus", stellte er überrascht fest und sah zwischen seinem Bruder und mir hin und her. „Hallo, Bruder. Schön, dass du zu uns stößt. Ich hatte die letzte Stunde Zeit, deine bezaubernde Tochter kennenzulernen", begrüßte Klaus seinen Bruder und stand auf, um ihn in den Arm zu nehmen. „Wie kommen wir zu der Ehre?", fragte Elijah immer noch perplex. „Ich habe ihn angerufen", gestand ich und sah auf den Boden. „Du warst so anders und dann bist du einfach verschwunden. Ich wusste nicht, was ich tun soll", erklärte ich leise und musste die aufkommenden Tränen unterdrücken.

„Hey, sieh mich an", forderte Elijah und ging vor mir auf die Knie. „Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, und ich bin dir nicht böse, dass du Niklaus angerufen hast", erklärte er mir und nahm mich am Ende in den Arm. „Geht es dir gut?", fragte ich und sah Dad in die Augen, der nickte. „Ja. Mach dir keine Sorgen, und jetzt solltest du dich fertig machen. Ich komme gleich nochmal hoch", betonte Elijah und strich mir liebevoll über den Kopf. „Gute Nacht, Klaus", sagte ich noch, als ich an meinem Onkel vorbeilief, und dieser nickte mir zu. „Gute Nacht, Thalia." Dann lief ich die Treppen nach oben und direkt ins Bad, wo ich duschen ging.

„Thalia kannst du täuschen, aber ich kenne dich. Du würdest deine Tochter nicht einfach einige Stunden allein lassen", betonte Klaus und musterte seinen Bruder. Dieser lief zu einem Schrank, zog zwei Whiskeygläser heraus und schenkte jedem etwas ein. „13 Jahre blieben wir unbemerkt, und heute tauchten die beiden Vampire auf. Ich habe ihren Weg zurückverfolgt, und sie waren nicht allein. Wie viele genau es sind, weiß ich nicht, aber die ersten Vampire wissen von Thalia", erklärte Elijah seinem Bruder, ehe er einen Schluck vom Whiskey nahm. „Ich hatte gehofft, wir hätten noch ein paar Jahre mehr", gestand der Vampir und sah dann zu seinem Bruder. „Thalia ist hier nicht mehr sicher." Klaus nickte und trank in einem Schluck sein Glas leer. „Kommt zurück nach New Orleans. Da können wir sie als Familie beschützen, und sie kann ihren Onkel sowie ihre Tante kennenlernen", schlug Klaus vor, was Elijah überlegen ließ.

„Die letzten 13 Jahre fand ich hier kein Zuhause, und im Vergleich zu New Orleans kenne ich nicht jede Ecke, um zu wissen, wo sie sicher ist. Hier spricht sich alles schnell rum, und wahrscheinlich hast du recht, dass Thalia in New Orleans sicherer ist", stimmte der Vampir nach kurzer Zeit zu und stand auf. „Wir verlassen Portland noch heute Nacht. Ich packe die wichtigsten Sachen zusammen. Kannst du Proviant einpacken?", fragte Elijah seinen Bruder, der sofort aufstand und verschiedenes Essen für Thalia sowie etwas zu trinken für sich und Elijah einpackte. Derweil ging Elijah nach oben und klopfte an die Zimmertür seiner Tochter.

„Herein", rief ich durch die Tür, und mein Vater trat ins Zimmer ein. „Es gibt eine Planänderung. Wir verlassen Portland heute Nacht", verkündete Dad und sah mich an. „Aber ich habe morgen Schule. Für wie lange überhaupt?", fragte ich verwirrt, weswegen sich mein Vater mit mir auf das Bett setzte. „Für immer. Wir gehen mit Niklaus zurück nach New Orleans. Dort ist es sicherer als hier", erklärte er, und ich wollte etwas erwidern, ihm sagen, dass ich Portland nicht einfach so Hals über Kopf verlassen wollte. Aber sein Blick ließ keine Diskussionen offen. „Ok. Ich packe meine Sachen", verkündete ich deshalb leise und stand auf, um meinen Koffer unterm Bett hervorzuholen. Kurz musterte Elijah mich dabei, ging aber schließlich selbst ein paar Sachen zusammenpacken.

Es dauerte keine Stunde, ehe wir bereits die Koffer in den Kofferraum packten, und ich blickte mit einem traurigen Blick auf mein jahrelanges Zuhause. „New Orleans wird dir gefallen", betonte Dad und trat neben mich, um einen Arm um mich zu legen. Ich sah auf und nickte leicht. Doch lagen meine Gedanken bei meinen Freunden. Ich würde ohne ein Wort Liam und Lara zurücklassen und wohlmöglich nie wiedersehen. „Hauptsache, uns geht es gut", flüsterte ich dann, woraufhin Dad mir einen Kuss auf den Kopf gab. „Außerdem habe ich so die Möglichkeit, meine Nichte besser kennenzulernen", meldete sich nun Klaus zu Wort, der jetzt auch den letzten Koffer verstaut hatte. „Das kann ja was werden", antwortete ich lachend und streckte meinem Onkel die Zunge heraus, der daraufhin nur laut lachte. „Na super. Da haben sich ja zwei gefunden", meinte Elijah schmunzelnd und lief dann zum Fahrersitz. „Abfahrt", rief Klaus und stieg selbst auf den Beifahrersitz, während ich es mir auf der Rückbank bequem machte.

Die Tochter von Elijah MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt