Heute war ich mit Davina und Joshua verabredet, da Dad der Meinung war, ich sollte auch mal etwas mit jüngeren Leuten unternehmen. Zwar war ich anfangs nicht ganz sicher, was ich von der Idee halten sollte, stimmte letztlich aber doch zu. Die beiden hatten vorgeschlagen, Eis essen zu gehen, weil es seit ein paar Tagen total warm in New Orleans war. „Ich bin jetzt weg", verkündete ich an Dad gewandt, als ich Davina und Joshua im Hof entdeckte und schnappte mir meine Handtasche.
„Ihr bleibt zusammen. Viel Spaß", verlangte er noch, ehe ich auch schon nach unten lief. Davina nahm mich sogleich in die Arme. „Hey Thalia, ich freue mich, dass es endlich geklappt hat", quiekte sie erfreut, was ich mit einem Lachen beantwortete. „Ich freue mich auch aufs Eis essen", stimmte ich zu, nachdem ich auch Joshua in den Arm genommen hatte.
„Na dann, Mädels, auf geht's. Bei der Hitze will ich nicht noch länger auf mein Eis warten", betonte Josh schmunzelnd und lief bereits zum Tor. Sofort folgten wir ihm und gelangten nach kurzer Zeit zum Eiscafé. Es war nicht viel los, sodass wir uns an einen der Tische in der Sonne niederlassen konnten.
„Wie gefällt dir New Orleans?", fragte Josh, nachdem wir unser Eis bestellt hatten. „Es ist schön hier. Ich mag die Stimmung, die abends in den Straßen herrscht", gab ich ehrlich zu, was den Vampir nicken ließ. „Heute Abend ist ein Musik- und Tanzabend. Da können wir zusammen hingehen", schlug Davina vor, was mich sofort aufhorchen ließ. Seitdem wir Portland verlassen hatten, vermisste ich das Tanzen total, weswegen ich sofort zustimmte.
„Ich muss aber Dad fragen, ob es für ihn okay ist." Als unser Eis endlich kam, umgab uns eine angenehme Stille, bis ich mein Augenmerk auf eine Familie richtete. Sie hielten einen Stadtplan in der Hand und machten immer wieder Fotos von der Umgebung. „Ich finde den Gedanken komisch, dass diese Familie nicht weiß, dass alle Wesen aus den Horrorgeschichten ebenfalls in dieser Stadt wohnen und unterwegs sind", gab ich nachdenklich von mir.
„Es ist auch besser, wenn sie es nie erfahren. Schließlich war es für dich bestimmt auch beängstigend, als du davon erfahren hast, oder?", fragte Joshua und lächelte mir leicht zu. „Ich glaube es immer noch nicht ganz, führe es mir aber Tag für Tag vor Augen, dass mein Leben ein bisschen anders ist als das von anderen in meinem Alter", erklärte ich ihm, konnte mir aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
„Außerdem sind die meisten von uns gar nicht so schaurig wie in den Geschichten", betonte Davina zwinkernd, weswegen Josh und ich anfingen zu lachen. „Doch natürlich, Davina. Du bist der Schrecken in Person", versuchte ich ihr ernst zu übermitteln, musste aber augenblicklich wieder anfangen zu lachen. Gespielt beleidigt zog sie ihre Unterlippe nach vorne und verschränkte die Arme.
„Ich kann dich ja in eine Kröte verzaubern. Dann lachst du nicht mehr", drohte sie, ehe sie mir ihre Zunge rausstreckte. „Oh nein, nein, nein", rief Joshua und legte seinen Arm um mich. „Du wirst meine arme Thalia nicht in eine Kröte verwandeln", betonte er panisch, was nun Davina und mich lachen ließ. „Schon gut. Ich bin auch nicht lebensmüde", erklärte Davina noch kopfschüttelnd, bevor wir uns wieder unserem Eis zuwandten.
Nach dem Bezahlen liefen wir noch zusammen durch den Park in der Nähe, bis wir beschlossen zurückzugehen, um Dad zu fragen, ob ich zusammen mit den beiden zum Fest heute Abend gehen kann. „Dad", rief ich, sobald wir den Innenhof betraten und musste nicht lange warten, bis er vor mir zum Stehen kam. „Ihr seid schon zurück?", wollte er wissen und blickte fragend in die Runde.
„Eigentlich wollte ich nur fragen, ob es für dich okay ist, wenn wir drei heute Abend zum Stadtfest gehen." Flehentlich sah ich ihn an, da er zu zögern schien. „Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist", sprach er seine Sorge aus. „Bitte, Dad. Ich vermisse das Tanzen total. Außerdem sind Davina und Josh doch dabei", versuchte ich ihn zu überreden, was mehr oder weniger Erfolg brachte.
„Wenn du Kol fragst, ob er mitkommt, ist es für mich okay." Das war zwar nicht genau die Antwort, die ich mir erhofft hatte, stimmte aber letztlich zu und rannte kurz darauf die Treppe nach oben in Kols Zimmer. Ohne anzuklopfen stürmte ich hinein, wo er auf seinem Bett lag und immer wieder einen Ball in die Luft warf, um ihn zu fangen. „Kol?", sagte ich, sobald ich ihm im Zimmer stand, weswegen mein Onkel mich prüfend musterte.
„Kommst du mit mir, Davina und Joshua zum Stadtfest? Bitte, Dad lässt mich sonst nicht mitgehen", flehte ich, was bei Kol schon eher Wirkung zeigte. „Und was springt für mich dabei raus?", fragte er fordernd, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Du hast die Möglichkeit, mit deiner bezaubernden Nichte den Abend zu verbringen", betonte ich zwinkernd, was ihn zum Lachen brachte.
„Du bist so krass selbstverliebt, weißt du das eigentlich?" Zustimmend nickte ich. „Wie sieht es jetzt aus? Bist du dabei?" Gespannt beobachtete ich Kol dabei, wie er sich erhob und schließlich zu seinem Kleiderschrank lief. „Ich bin in fünf Minuten unten", bestätigte er, ehe er mich vor die Tür schob, um sich fertig zu machen. Auch ich lief noch schnell in mein Zimmer, um mir eine dünne Jacke zu holen.
„Er ist dabei", verkündete ich grinsend, als ich wieder bei den anderen ankam. „Sehr gut", kam es von Josh. „Das wird super", stimmte auch Davina zu. „Du bist spätestens um 23 Uhr mit Kol wieder hier und bleibst immer in seiner Nähe", verlangte Dad noch, als Kol zu uns stieß. „Keine Sorge, ich passe auf sie auf, Elijah", versicherte Kol noch, was Dad nur den Kopf schütteln ließ, bevor er sich wieder seiner Tätigkeit zuwandte, der er vor unserem Erscheinen nachging.
Derweil machten wir uns auf den Weg zum Fest. Schon von Weitem konnten wir die Musik hören und das Gelächter der Menschen. Um uns herum tanzten und sangen die Menschen und schienen dabei so unbeschwert. Sofort nahm ich die Musik in mir auf und begann zusammen mit Davina zu tanzen, während Josh und Kol uns nur kopfschüttelnd beobachteten. Es sollte mir aber egal sein, weswegen ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Musik lenkte und meine Augen schloss. In diesem Moment fühlte ich mich frei und unbeschwert.
„Hier. Was zu trinken", riss mich irgendwann Kol aus meinen Gedanken und hielt mir eine Cola vor die Nase, die ich dankend annahm. Nachdem Kol und Joshua ihre Getränke geleert hatten, begannen sie ebenfalls zu tanzen, wobei mein Onkel und ich uns schon bald ein Tanzbattle lieferten. „Ich würde sagen, Thalia hat definitiv gewonnen", betonte Joshua lachend und streckte seinen Daumen nach oben. „Sie hatte ja auch Tanzunterricht", stellte Kol schmollend klar, was mich lachen ließ.
„Du bist einfach ein schlechter Verlierer. Schließlich hattest du mehrere Jahrhunderte Zeit, Tanzen zu lernen." Ich streckte ihm die Zunge raus, was alle zum Schmunzeln brachte. Natürlich alle außer Kol, der nur mit verschränkten Armen zu uns sah. „Wieso bin ich nochmal mitgekommen?", fragte er augenrollend. „Weil ich deine Lieblingsnichte bin", schlug ich unschuldig vor und sah ihn mit einem breiten Grinsen an.
„Du bist meine einzige Nichte. Also könnte ich dich noch so sehr hassen", betonte er zwinkernd, was mich empört ausatmen ließ. „Du kannst mich mal", sagte ich ernst, konnte mein Lachen aber nach einem kurzen Zögern nicht mehr zurückhalten, und auch der Rest stimmte mit ein. „Ihr seid beide so bescheuert", brachte Davina lachend hervor, was ihr sowohl von mir als auch von Kol einen vorwurfsvollen Blick einbrachte.
Schnell hatten wir uns vom Lachen wieder beruhigt, bis wir nach weiteren Stunden beschlossen, wieder nach Hause zu gehen. Auf halbem Weg verabschiedeten wir uns von Davina und Joshua. „Du wirkst heute glücklich", betonte Kol, nachdem wir kurz schweigend nebeneinander gelaufen waren. „Ja. Es war heute wie damals in Portland. Ich hatte das Gefühl, ein normales Leben zu haben", erklärte ich leise und lächelte Kol schwach an.
„Wir werden versuchen, dir das Gefühl öfter zu vermitteln", versprach Kol noch, ehe er mich in seine Arme zog. „Schließlich möchte ich, dass die tollste Nichte glücklich ist."
Das Kapitel ist lostgirl0136 gewidmet. Ich hoffe es gefällt dir. Wie findet ihr das Kapitel? Wenn sonst jemand Wünsche oder Anregungen für die Story hat einfach in die Kommentare oder mir privat schreiben. Ich würde mich über eure Meinung freuen 😊
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Die Tochter von Elijah Mikaelson
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