Kapitel 22

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Drei Tage später war es so weit: Rebekah und ich machten uns auf den Weg in die Stadt, um shoppen zu gehen. Klaus hatte beschlossen, eine Feier zu meinen Ehren zu veranstalten, bei der ich offiziell als Familienmitglied der Mikaelsons vorgestellt werden sollte. Da ich jedoch keine passenden Klamotten dafür besaß, liefen Rebekah und ich nun bereits seit zwei Stunden durch verschiedene Geschäfte. Sie wusste genau, welches Kleid sie wollte, doch das konnte ich von mir nicht behaupten. Trotzdem blieb Rebekah geduldig, und so betraten wir den siebten Laden.

„Wie wäre es damit?", fragte meine Tante und hielt ein pinkes Kleid hoch. Kurz überlegte ich, schüttelte dann aber den Kopf. „Das ist mir zu bunt", erklärte ich schnell, als ich auch schon ein schwarzes Kleid mit hellen Sternen entdeckte. „Ich bin in der Umkleide", rief ich Rebekah zu und verschwand mit dem Kleid hinter dem Vorhang. „Und?" Ich sah nochmal prüfend in den Spiegel, bevor ich zögernd aus der Kabine trat. Sofort musterte meine Tante mich und deutete mit einem kreisenden Finger an, dass ich mich einmal drehen sollte. „Wie findest du es?", fragte ich unsicher, doch sie nickte. „Du siehst toll aus", betonte sie zwinkernd, was mich zum Lächeln brachte. „Dann nehmen wir das." Erleichtert ließ ich die Luft aus mir heraus und zog mich zügig um, damit wir noch etwas essen gehen konnten. Mein Magen hatte bereits seit einer Stunde signalisiert, dass er bald verhungert wäre.

„Wir sind wieder da", rief Rebekah, als wir den Innenhof betraten. Sofort traten Dad und Klaus vor uns auf und fragten, ob wir erfolgreich gewesen seien. „Ja, aber nur weil Rebekah so geduldig war, mit mir durch gefühlt jeden Laden von New Orleans zu gehen. Davon gibt es hier nicht gerade wenige", erklärte ich erschöpft, was alle zum Lachen brachte. „Wann geht die Feier heute Abend los?", fragte ich an Klaus gewandt. „Um 20 Uhr werden die ersten Gäste eintreffen." Nach einem kurzen Nicken und einem Blick auf die Uhr verschwand ich in mein Zimmer, um mich noch einmal hinzulegen. Es war erst 15:00 Uhr, weswegen ich mir einen Wecker auf 16 Uhr stellte und schon bald erschöpft einschlief.

„Und schon aufgeregt?", hörte ich plötzlich Kols Stimme neben mir, als ich auf meinem Balkon stand. „Das ist auch dein neues Hobby hier, immer plötzlich aufzutauchen, oder?" Grinsend sah mein Onkel mich an und nickte dann bestätigend. „Ich finde es ein bisschen übertrieben, dass Klaus gleich eine Willkommensfeier veranstaltet, um mich irgendwelchen mir Fremden vorzustellen", gestand ich und lehnte mich dann an das Geländer, um Kol anzusehen. „Daran wirst du dich noch gewöhnen. Das Übertreiben ist bei unserer Familie normal", erklärte mein Onkel amüsiert. „Mein Leben war so viel einfacher letzte Woche", seufzte ich theatralisch, woraufhin ich einen leichten Schlag von Kol gegen meine Schulter erntete. „Du bist blöd. So schlimm sind wir nicht", antwortete er gespielt ernst, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Rede dir das nur weiter ein. Ich mache mich jetzt fertig für die Feier", betonte ich, bevor ich ihm kurz die Zunge rausstreckte und nach drinnen sprintete, um die Tür zu schließen.

Ich kam gerade aus der Dusche, als ich ein Klopfen an meiner Zimmertür vernahm. „Hey Thalia. Darf ich dich schminken und deine Haare machen?", fragte Rebekah, die bereits fertig gestylt in ihrem Kleid vor mir stand. „Ja, klar, gerne", antwortete ich lächelnd und bat sie herein, während Dad gerade an uns vorbeilief. „Rebekah, denk dran, ich möchte meine Tochter danach immer noch wiedererkennen", betonte er streng und sah seine Schwester mahnend an. Doch diese verdrehte nur ihre Augen, ehe sie uns beide in mein Zimmer schob. „Elijah übertreibt. Du kommst schließlich jetzt in ein Alter, wo Makeup normal ist. Außerdem wirst du super aussehen, wenn du fertig bist", sagte sie, während sie mich auf den Stuhl in meinem Zimmer drückte und alle möglichen Schminkutensilien neben sich auf den Tisch legte. „Na dann, Augen zu, damit ich anfangen kann."

Letztlich brauchte Rebekah über eine Stunde, bis sie sowohl mit meinen Haaren als auch mit dem Makeup zufrieden war. „Jetzt noch das Kleid anziehen, und du kannst dich im Spiegel ansehen", erklärte sie und musterte mich zufrieden. Vorsichtig, um nirgendwo hängen zu bleiben, zog ich mir das Kleid über und drehte mich endlich zum Spiegel in meinem Zimmer. Gespannt betrachtete ich mein Spiegelbild, woraufhin sich ein Lächeln auf meinen Lippen bildete. „Zufrieden?", fragte mich Rebekah und sah mich durch den Spiegel an. „Ja, es sieht toll aus. Danke", betonte ich und nahm sie kurz in den Arm. „Na komm, wir gehen runter und finden heraus, wie es deinen Onkels und deinem Vater gefällt", schlug Rebekah vor und öffnete bereits die Tür. Langsam folgte ich ihr zur Treppe, wo man von unten schon die anderen reden hören konnte. Als sie uns jedoch bemerkten, verstummten sie und sahen uns nach oben. Mit einem Grinsen lief ich die Stufen nach unten, wo Dad bereits wartete und mich musterte. „Du siehst toll aus", flüsterte er, als er mich in den Arm nahm. „Danke. Ihr seht auch alle super aus", gestand ich in die Runde, da auch die anderen sich schicker angezogen hatten.

Ich ließ mich zusammen mit Klaus auf eine der Couchs sinken und sah mich im Innenhof um. Er war mit Lichtern geschmückt und im Hintergrund lief Musik. „Wie viele Leute kommen heute?", fragte ich schließlich an Klaus gewandt. Er überlegte kurz und schien nachzuzählen. „An die 50 etwa." Geschockt riss ich meine Augen auf und sah ihn ungläubig an. „Warum denn so viele? Ich kenne die doch alle nicht." „Das ist nur der wichtigste Teil, der aus erster Hand erfahren soll, dass Elijah wieder da ist und wir ein neues Familienmitglied haben", betonte er zwinkernd, was in mir die Panik nur steigen ließ. Dad schien es zu merken, denn er kam zu mir und setzte sich neben mich, um einen Arm um mich zu legen. „Wir sind heute Abend alle da. Dir wird nichts passieren", versicherte er mir, und ich legte nun etwas weniger nervös meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

„Wir müssen noch Fotos machen?", rief Rebekah plötzlich und zog von jedem die Aufmerksamkeit auf sich. „Fotos?", fragte Kol verwirrt nach, doch seine Schwester nickte euphorisch und hielt eine Polaroidkamera hoch. Sofort stand ich auf und gesellte mich zu meiner Tante, woraufhin wir zusammen beobachteten, wie die anderen ziemlich widerwillig ebenfalls aufstanden. Wir platzierten die Kamera auf einem der Tische und aktivierten den Selbstauslöser, bevor wir uns schnell zusammenstellten. Ein Klicken ertönte, und sogleich kam das Foto aus dem Schlitz. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich das Bild entwickelte, doch dann konnte ich uns fünf betrachten. „Unser erstes Familienfoto", betonte ich lachend, und auch die anderen sahen sich das Foto mit einem Lächeln an. „Die Mikaelsons in ihrer vollen Stärke."

Nach längerem habe ich es auch wieder geschafft ein Kapitel zu schreiben. Wie findet ihr es?😊
Oben seht ihr ein Foto der Fünf 😉

Die Tochter von Elijah MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt