<< there are all
kinds of love
in this world
but never
the same
love twice. >>
- f.scott fitzgeraldTherondia war ein voller Erfolg. Die kleinen Gerichte die von Rohana und der ganzen Küche liebevoll zubereitet worden waren, waren ein voller Erfolg. Der Alkohol floss in Strömen und es schien, als wollten alle den Alltag vergessen, denn schon sehr bald musste im Keller Nachschub geholt werden. Die Verhandlungen wurden für diesen einen Abend vergessen, mögliche Differenzen zur Seite geschoben. Heute Abend sollte nur zusammen gefeiert werden. Freya hatte selbst den Wein getrunken und tanzte mittlerweile fröhlich in der Mitte mit Gennady. Zusammen hatten sie die vielen Tanzstunden überlebt, die König Emric in ihrer Jugend angeordnet hatte. Es hatte sich ausgezahlt und zusammen drehten und wiegten sie sich zu der Musik. Die dunklen Wesen und die Menschen tanzten vermischt und es herrschte so etwas wie Frieden. Die Prinzessin hatte Cathan aus ihrem Kopf verbannt, denn sie hatte erkannt, dass es falsch gewesen war. Sie hätte ihn nicht küssen sollen. Sie wusste auch gar nicht, ob er es überhaupt nur getan hatte, um seine Freunde zu beeindrucken, oder ob er es wirklich ernst gemeint hatte.
Deshalb entschied sie, ihn zu vergessen. Sie würde nicht riskieren, entdeckt zu werden oder möglicherweise auch bloßgestellt zu werden. Sie hatte immer so viel zu verlieren und wollte nicht, dass ein solches Ereignis für immer an ihr haftete. Und der Hauptgrund war, König Emric hatte es zwar nie spezifisch genannt, aber allen war klar, dass Beziehungen zwischen Menschen und Wesen strengstens verboten waren. Sie konnten einfach nicht funktionieren. Ausgeschlossen.
Sie schob alle Gedanken zur Seite und tanzte. Wild und frei.
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Cathan hatte sich in ein dunkles Eck des Saals zurückgezogen und nippte immer wieder an seinem Wein. Er würde noch sehr viel brauchen, wenn er wirklich betrunken werden wollte. Zu Beginn hatte er sich immer wieder überlegt, die Prinzessin einfach in seine Arme zu ziehen und mit ihr zu tanzen. Aber einerseits hatte Gennady - schon seit die Musik angefangen hatte - die Finger nicht von ihr gelassen. Und andererseits musste er sich eingestehen, dass es wahrscheinlich auch keine gute Idee war. Er hatte es in ihren Augen heute Nacht gesehen: Sie verdrängte, was passiert war. Und er konnte es ihr nicht verübeln. Aber irgendwie war auch sein Stolz verletzt. Und deshalb nahm er den letzten Schluck des roten Weines, der ihn an die Farbe des Blutes erinnerte und wollte schon zu einem Diener gehen und für Nachschub sorgen, da trat eine Person neben ihn.
„Aillard, solltest du nicht zwischen all den anderen Menschen tanzen?" Der Vampir neben ihm lachte leise und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich dachte, ich sehe mal nach dem Dämon, der sich in der Ecke versteckt." Cathan prustete leicht auf und gleich darauf beobachteten die beiden die Tanzfläche. Wer sich auch immer die Choreografie für den Tanz gerad eben ausgedacht hatte, war ein Genie. Alle Tänzer wirbelten durcheinander und berührten sich dabei kein einziges Mal. Die Kleider der Damen wiegten sich im Takt der Musik und sorgten dafür, dass sich ihre Trägerinnen der Aufmerksamkeit der anderen immer sicher waren. Inmitten aller tanzte die Prinzessin mittlerweile nicht mehr nur mit Gennady; auch Weylyn hatte sich zu ihnen gesellt. Die Drei bildeten ihren eigenen kleinen Tanzkreis und die Menschen brachten dem Werwolf die Basisschritte des anspruchsvollen Tanzes bei.
„Hättest du gedacht, dass Weylyn tanzen würde?" Aillard räusperte sich leise und Cathan schüttelte grinsend den Kopf. Nein. Das hätte bestimmt niemand jemals gedacht. Weylyn war schon seit seiner Kindheit trainiert worden. In Kampftechniken, sowohl in Menschengestalt, als auch als Wolf und der korrekten Benutzung von jeglichen Waffen. Von ihnen Drei hatte er am meisten die Ausbildung bekommen, die ihn zu einem sehr gefährlichen Gegner machte. Und jetzt stand der Werwolf, der manchmal mit nur seinen Blicken zu töten schien, lachend inmitten von Menschen und genoss diese Nacht. „Wer hätte gedacht, dass wir alle einmal hier stehen würden?", entgegnete der Dämon und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das hätte niemand jemals gedacht", lachte der Vampir laut.
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The Dark Crown
FantasyImmer mehr Menschen werden getötet. König Emric, seine Tochter Prinzessin Freya und eigentlich alle Bewohner der kleinen Stadt am Fuße des Schlosses sind sich sicher, dass nur die Wesen der Nacht dahinterstecken können. Der König sieht sein Reich be...