Kapitel 25

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<< Darkness. when everything you know
and love is taken away from you, so
harshly, all you can think About is
Anger, hatred and even Revenge. And
no one can save you. >>

Der König. Der ewige Dorn in seinem Auge. Freya wusste, dass sie ihn nicht weiter provozieren sollte. Das würde nur noch alles schlimmer machen. Aber sie konnte es allmählich nicht mehr hören. Immer war ihr Vater schuld. Diese Wesen konnten wohl nicht verstehen, dass der König nicht ihnen Rechenschaft schuldig war, sondern den Menschen. Sie hatte keine Lust mehr. Und sie hoffte, dass er das hören konnte. Oder bist du eifersüchtig?

            Das Lachen in ihrem Kopf hallte gleich darauf auch durch ihren ganzen Körper und nahm etwas von den Schmerzen. Warum sollte ich eifersüchtig sein? Eifersüchtig auf einen König, der keinerlei Macht besitzt?

Empört sah sie zu ihm auf. Er besitzt Macht. Menschen sehen zu ihm auf. Wer sieht zu dir auf Cathan?

Durch den Dämon ging ein Zittern, welches ihn wohl so aus dem Konzept brachte, dass er es nicht vor ihr versperrte. Sie spürte es ebenso. War er das? War das sein wunder Punkt? Anerkennung?

            Das Knurren, welches folgte, sollte sie wohl mit Absicht hören. Und spüren. Ihr alle seht gerade zu mir auf. Alle.

Als sie seine Stimme wieder laut und deutlich vor sich hörte, zuckte Freya zusammen. Sie war so viel kälter und härter als eben noch. Vielleicht hatte sie ihn jetzt wirklich verärgert. „Sag mir König", sprach er langsam, „wenn Ihr weiterhin darauf pocht, dass diese Männer immer das Richtige getan haben: Hätten sie sich an Eurer Tochter vergriffen, was wäre dann geschehen?"

Dumm. Cathan war so dumm. Der komplette Hofstaat keuchte auf und alle Augen fielen auf Freya. Es wurde eine Reaktion erwartet. Sie sollte sich behaupten. Diesem Dunklen klarmachen, dass sie keine Angst vor ihm hatte und er gefälligst seinen Mund halten sollte. Doch sie konnte nicht sprechen und bevor sie es versuchen konnte wurde der Druck auf ihren Hals stärker. Cathan wusste also, dass sie ihm gerade nur zu gerne die Meinung gesagt hätte. Um wenigstens etwas Protest zu zeigen verkrampfte sie ihre Hände im Kleid und spürte, wie weiteres Blut auf ihre Finger überging.

Innerlich brüllte sie ihn an. So laut und anscheinend auch so unerwartet, dass Cathan auf seinem Thron zusammenzuckte. Als hätte man ihn geschlagen. Du elendiger Mistkerl. Eine Antwort bekam sie nicht.

König Emric atmete tief durch, ignorierte die letzten Worte des Dämons komplett und wandte sich an die restlichen Wesen, die sich etwas in die Dunkelheit gedrückt hatten. „Reaghan", hörte Freya die Stimme ihres Vaters, „Ich will, dass du deinen Sohn von meinem Thron herunterholst. Ich will, dass er sich ergibt. Ich will, dass er tut was ich sage." An Priamos gewandt folgte: „Das gilt auch für deinen Sohn." Der Vater des Dämons trat heran, groß und aufrecht. Seine Augen fixierten den König. Und nur den König. „Bitte Majestät. Lasst mich mit meinem Sohn sprechen. Ich werde ihn zur Vernunft bringen." Von der Empore war dunkles Lachen zu hören und gleich darauf sprach Cathan: „Das glaube ich weniger. Komm schon Vater, sieh in seinen Kopf. Dort drinnen ist es fast so dunkel wie zu Hause."

Man konnte Reaghan ansehen, wie wenig er diese Situation mochte. Er wollte keinen Krieg, keinen Konflikt. Und doch – mit seinem aktuellen Verhalten manövrierte Cathan sie gerade alle in das Chaos. „Cathan, lass gut sein." Er wusste, schon bevor er die Worte aussprach, dass sie nichts bringen würden. Doch es war Emric, der etwas zu erwidern hatte: „Reaghan, jetzt. Sofort. Befehle deinem Bastard sich zu ergeben." Nach diesem Satz eskalierte der halbe Saal. Die Unruhe in den Reihen der Wesen wurde spürbar. Sie drückten sich näher aneinander, bildeten eine Einheit und Freya musste verzweifelt feststellen, dass sich die Dunklen gerade alle miteinander verbündeten. Beleidigte man einen von ihnen, beleidigte man sie alle.

The Dark CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt