Es stellte sich eine gewisse Normalität ein, bis an einem Tag Rose während der Freizeit zu mir kam und mich in unsere Zelle zog: "Wir haben ein Problem! Lt. Smith ist nicht aufgetaucht... Sie sollte heute neue Ware bringen." "Die Wärterin, die mir meine Haare abrasiert hat", sage ich und fahre mir durch meine etwas länger gewordenen Haare. "Vielleicht ist sie krank?" Du guckst auf den Boden, die Angst hat deine rosige Haut erbleichen lassen. "Nein, sie würde mich informieren. Wir haben Vorkehrungen getroffen. Entweder ist ihr irgendwas passiert oder sie ist aufgeflogen...verdammt, mein ganzes Geschäft gerät ins Stocken." Die Zellentüren öffnen sich wieder und ich gehe zurück zu meiner Arbeit. Rose würde sich schon mit der Zeit beruhigen... Hoffentlich.
Nachdem wir nach der Arbeit wieder in unserer Zelle sind, geht plötzlich der Alarm. Mittlerweile wusste ich, was das für Häftlinge bedeutet: auf den Boden legen und Hände hinter den Kopf, es sei denn man möchte getasert werden. Diese Erkenntnis bekam ich beim ersten Mal, als dieser Alarm losging. Ich lege mich also hin, sofort stürmen einige Wärter die Zellen und ziehen uns nach draußen. Ich werde unsanft gegen eine Wand gedrückt: "Hände an die Wand, Beine auseinander, Blick nach vorne, Häftling!" Es folgt eine kurze Unruhe, doch dann ist es totenstill. Ich kann aus den Augenwinkeln sehen, dass ein Spürhund durch die Zellen geschickt wird, außerdem wird jede Zelle einzeln komplett auf den Kopf gestellt. Dies dauert wesentlich länger als bei den normalen Kontrollen. Außerdem werden nach und nach die Frauen abgeführt. Da unsere Zelle eher in der Mitte des Gang liegt, müssen wir noch etwas stehen. Manchmal höre ich Geräusche von den Hund, allerdings weiß ich nicht, ob es gut oder schlecht ist. Irgendwann sind wir dann auch an der Reihe und werden zu den Verhörräumen gebracht. Ich werde unsanft hineingeschoben und drin wartet ein Wärter auf mich: "Ausziehen!" ich weiche kurz zurück. "Muss das nicht eine weibliche Person machen?", versuche ich freundlich darauf hinzuweisen. "Halt die Klappe, wir haben nicht genug Personal dafür, zieh dich aus, los!", werde ich unfreundlich angeblafft. "Ich bin mir sicher, die Vorschriften sagen etwas anderes.", sage ich selbstsicher. das war dem Wärter wohl zu viel. Ich werde gepackt und an die Wand gedrückt, er beginnt meine Kleidung aufzumachen und mich auszuziehen. Ich versuche mich ein bisschen zu wehren, weiß aber auch, dass Widerstand zwecklos ist. Als ich nackt vor ihm stehe, hebt er meine Unterhose auf und steckt sie mir in den Mund. "Da du nicht weißt, wann du die Klappe zu halten hast, lernst du es eben so." ich weiß nicht, was ich schlimmer finde, die Tatsache, dass die Unterhose schon 2 Tage getragen ist und deshalb entsprechend schmeckt oder dass es eine Unterhose aus dem Gefängnis ist. Ich bekomme wieder einen Finger in den Arsch, darf mich bücken, husten und all die anderen Dinge, an die ich mich irgendwie gewöhnt habe. Doch diesmal findet der Wärter nichts.
Ich darf mich wieder anziehen und werde in den Aufenthaltsraum geführt. Alle Häftlinge, die schon untersucht wurden, sitzen auf dem Boden und warten. "Hinsetzen und kein Mucks!", wird mir gesagt, ich befolge die Befehle sofort. Ich sitze noch eine Stunde bis die Suche beendet ist. Eine Gruppe Wärter kommt in den Raum, begleitet von einer Frau in einem strengen aber schicken Köstum. "Ich hoffe die Ladys haben sich nicht zu sehr gelangweilt. Ich bin die neue Aufseherin hier, mein Name ist Valentine, ihr habt mich mit Mam oder Aufseherin anzusprechen. Ich leite dieses Gefängnis ab nun und nun ist Schluss mit diesem Treiben hier. Drogen und Alkohol wird es in diesem Gefängnis nicht mehr geben, dafür werden die Häftlinge Disziplin und Gehorsam lernen. Wir haben angefangen die schlimmsten Dealer des Gefängnisses auszuschalten."Ihre Stimme ist überwältigend, sie strahlt eine Kraft aus, die ich selten erlebt habe. Sie schnippt mit dem Finger und eine Gittertür geht auf. Eine Frau wird hereingeführt, ich erkenne sofort, dass es die korrupte Wärterin ist. Nur diesmal trägt einen orangenen Jumpsuit und Ketten.
"Lt. Smith hat Drogen in mein Gefängnis gebracht, um sich persönlich zu bereichern. Der Preis ist nun, dass sie eine von euch wird. Ab jetzt darf sie als Häftling 467-154 ihre Zeit mit euch absitzen. Normalerweise kommen Untersuchungshäftlinge in andere Gefängnisse aber bei ihr habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich denke, ihr werdet euch gut um sie kümmern." Die Aufseherin geht zu Lt. Smith und guckt sie von oben bis unten an. " Du bist eine Schande. Abführen!!"Smith wird gepackt und Richtung Zelltrakt gebracht. Sie protestiert lautstark, aber man versteht nichts zusammenhängendes.
Die Aufseherin dreht sich uns zu. "Das ist eine Warnung an alle. Wer meine Regeln bricht, wird hart bestraft. Keine Sonderbehandlungen mehr. Ich erwarte von meinem Wärtern Strenge und Härte, von euch Häftlinge Gehorsam und Disziplin. Wird mir etwas von verweigert gibt es Konsequenzen! Wegtreten, Häftlinge!!!" Sie dreht sich um und geht, sofort beginnen alle Wärter uns in die Zellen zu treiben. Auf dem Weg dorthin lässt sich das Chaos erahnen. Überall liegen Matratzen auf dem Boden, Kleidung und persönliche Sachen sind über dem Boden verteilt. Unsere Zelle sieht nicht anders aus. Die zwei Kisten mit unsere Persönlichen Sachen sind auf dem Boden ausgeleert, die Matratzen angezogen und verteilt. Kaum etwas ist an seinem vorherigen Ort.
Ich fange an die Sachen aufzuräumen, noch bevor du mir den Befehl dazu gibst. Du schaust dich um und schreist dann los: "Fuck!!!!!! Irgendjemand hat gesungen." Du schlägst gegen die Harte Zellenwand. Dann setzt du dich. Ich knie mich vor dich. "Was ist, Miss?". Du sprichst mit sehr leiser Stimme. "Ich hatte hier ein Handy für die Absprachen mit Smith und noch ein paar Drogen. Beides ist weg.... Und wenn jemand ihnen das mit Smith erzählt hat, wissen die garantiert, dass ich damit zu tun habe. ICH BIN AM ARSCH!" Du legst die Hände über den Kopf, ich nehme dich in den Arm. So sitzen wir fast 10 Minuten, bis du leise sagst: " Danke für deine Unterstützung, aber ich werde wohl einige Zeit Rot tragen und in Block B sein... Von da aus kann ich dich nicht mehr wirklich beschützen... Du musst lernen auf dich selbst aufzupassen. Wahrscheinlich hat Dee mich verraten. Sie wusste von Smith, da sie selber schon zusammen gearbeitet haben." Ich fange an die Zelle wieder aufzuräumen. Das Abendessen musste wohl wegen dem ganzen Trubel ausfallen, ich esse noch einen Schokoriegel, den ich vom Boden aufsammel, mache beide Betten und lege mich auf meins. Du sitzt weiterhin am Tisch und bist in Gedanken versunken. Ich schaue dich an und bekomme ein komisches Gefühl... Ich habe Angst dich zu verlieren.
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Orange Jumpsuit
RandomDie junge Nathalie Walker beginnt ihr Haftstrafe im Frauengefängnis Eagle Rock. Als Häftling 452-869 muss sie sich in ihrem neuen Gefängnisleben zurecht finden. Die Geschichte beschreibt den Alltag in einem Frauengefängnis, es kommen aber immer wied...