Penthouse

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Ich bin in einem dunklen Raum. Schemenhaft kann ich einige Möbel erkennen. Durch eine breite Fensterfront fällt das Licht der Großstadt, welches den Raum nur minimal erhellt. Ich gehe ans Fenster und blicke nach draußen. Die Stadt ist hell erleuchtet, tausende Autos fahren durch die Straßen, die Lichter erleuchten die Stadt hell. Ich kenne diesen Ausblick, es ist mein altes Penthouse. Hier habe ich zwei Jahre gelebt, bevor ich verhaftet wurde. Die Wohnungstür geht auf, das Licht geht automatisch an und eine Person betritt den Raum. Ich erkenne mich wieder, meine roten Haare sind offen und fallen über meine Schultern, ich trage einen dunklen Hosenanzug und bin auffällig geschminkt. Nathalie hat ein Telefon in der Hand, als sie den Raum betritt. "Das Geschäft ist sicher, glaube mir. 100.000 und du bist dabei, in 4 Monaten hast du das Doppelte, glaub mir. Du bist doch ein Geschäftsmann. Bist du dabei? Sehr gut. Ich erwarte deine Investition bis morgen...Essen gehen?...als Date? Vielleicht demnächst, ich habe zu tun.Bis bald." Sie legt auf. "Trottel!" Nathalie zieht ihre Anzugjacke aus und wirft sie aufs Sofa, dann verschwindet sie Richtung Küche. Ich schaue an mir herunter und merke erst jetzt, dass ich keinen Körper habe. Entweder bin ich tot oder das ist ein sehr komischer Traum. Sie kommt mit einem Kaffee wieder und wirft sich aufs Sofa. Wenn ich sie so ansehe, wirkt sie fast wie ein anderer Mensch auf mich, obwohl dieser Abend erst 4 Monate zurückliegt. Ich erinnere mich noch genau daran. Nathalie trinkt ihren Kaffee, sitzt noch am Handy und schreibt mit ein paar Kunden. Dann klopft es an der Tür. Sie steht auf und geht hin. Vor der Tür stehen zwei Polizisten: "Natahlie Walker?", fragt der Eine. "Ja, was wollen sie denn?", sagt Nathalie genervt. "Können wir kurz reinkommen", sagt der anderen und tritt ein. Nathalie folgt ihnen sichtlich genervt ins Wohnzimmer. "Mrs.Walker, sie arbeiten als Vermittlerin für Investitionsgeschäfte und Bankenkredite?" "Ja, in der Tat." "Schicke Wohnung haben sie hier. Der Job wirft ja scheinbar was ab." "Ja, tut er!" Nathalie ist sichtlich genervt und distanziert. "Sie haben mehrfach hohe Geldbeträge von Kunden angenommen mit der Auskunft sie würden dieses Geld investieren. Kurze Zeit später haben sie den Kunden dann mitgeteilt, dass das Unternehmen, in welches diese investiert haben pleite sei. Allerdings haben wir herausgefunden, dass diese Unternehmen nur auf dem Papier existiert haben und nie Geld dorthin geflossen ist. Sie haben so über 1 Millionen Dollar von Banken und Privatpersonen gestohlen. Nathalie Walker, ich verhafte sie wegen Betrugs." "Bitte, was?!" Nathalie ist sichtlich aufgebracht. "Was fällt ihnen ein!" "Kommen sie bitte mit uns!" Der Polizist geht einen Schritt nach vorne und möchte Nathalie zum Gehen bitten. Sie schlägt seine Hand weg und stößt ihn von sich. "Was bilden sie sich ein?" schreit sie. Beide Polizisten packen sie und drücken sie zu Boden. Nathalie schreit und tobt, versucht um sich zu schlagen, sie wird immer hysterischer, doch am Ende bringt es ihr nichts. Sie bekommt Handschellen angelegt und wird abgeführt. Die Tür fällt zu und es ist wieder dunkel in der Wohnung.

Plötzlich sind wir auf einem Polizeirevier. Nathalie sitzt in einer Zelle, ihre Hände auf dem Rücken gefesselt, sie tobt immer noch, aber man merkt ihr die Angst an. Eine Polzistin kommt und öffnet die Tür. "Ihr könnt mich hier nicht festhalten!", schreit Nathalie, sichtlich den Tränen nah. "Mrs. Walker, es liegt ein Haftbefehl gegen sie vor. Die Möglichkeit auf Kaution wurde abgelehnt, mit der Begründung der Fluchtgefahr und ihren Angriffen gegen 2 Polizisten. Bis zu ihrem Prozess bleiben sie in einem Untersuchungsgefägnis." Die Polizisten ist nett und höflich. "Ihr könnt mich mal", schreit Nathalie. "Seien sie bitte kooperativ, Widerstand macht ihren Situation noch schlimmer. Ich werde sie jetzt durchsuchen, dann bekommen sie neue Kleidung und dann bringe ich sie auf ihre Zelle. Sie können dann immer noch mit ihrem Anwalt sprechen." Die Wärterin geht zu Nathalie, nimmt ihr die Handschellen ab und geht mit ihr zwei Räume weiter. Nathalie scheint ein wenig ruhiger zu sein, ihr Make-Up ist verlaufen. Sie zieht nach und nach ihre Bluse, Hose, Strumpfhose und Unterwäsche aus. Dann folgt die bekannte Leibesvisitation: Bücken, Husten, Arschbacken auseinander, Mund auf, Haare ausschütteln. Nathalie befolgt alles mürrisch. Am Ende bekommt sie ihre neue Kleidung in die Hand gedrückt. "Ist das ihr ernst?" Nathalie hebt die Unterhose hoch: "Ich soll diese Omaunterwäsche tragen?" Dann hält sie den weißen Jumpsuit hoch: "Und was soll das sein? Unförmiger kann ich mich ja gar nicht anziehen. Seit wann müssen Frauen in Gefängnissen diese übergroßen Clownsanzüge tragen, ich dachte das ist was für die Männer?" "Diese Unterwäsche bekommen alle Frauen hier, es gibt keine Ausnahmen. Und die Jumpsuit sind für Männer-und Frauengefängnisse, sie fallen meist etwas größer aus. Aber das ist die einzige Kleidung, die es hier gibt. Bei der Haftstrafe, die Sie erwartet, sollten sie sich lieber daran gewöhnen. In Gefängnissen gibt es auch nur diese Jumpsuits." Nathalie zieht langsam die Sachen an, auf ihrem Rücken steht nun "D.O.C. Inmate". Zum Schluss bekommt sie ein paar braune Badeschuhe. Sie bekommt wieder Handschellen angelegt und wird dann zu einem Aufzug geführt. Sie tritt mit der Wärterin hinein, die Tür schließt sich vor meinen Augen und alles wird wieder dunkel.

Orange JumpsuitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt