Schutzgeld

922 20 0
                                    

Wir gehen beide zurück in unsere Zelle, die Tür schwingt laut zu... Ich humpel zu meinem Bett, ich habe immer noch das Gefühl, dass ich die Wichse des Wärters in meinem Arsch spüre. Sitzen möchte ich jetzt noch nicht, zu sehr schmerzt mein Arsch von Wright Behandlung. Lea krabbelt auf ihr Bett und legt sich hin. Es ist eine Weile still. "Tut mir leid, dass ich vorhin so hart zu dir sein musste, aber der Wärter wollte es ja so. Hätte ich mich geweigert, hätte das Konsequenzen für uns zwei gehabt...", sagt sie unschuldig. Ist das nur eine Masche oder meint sie es ernst. Sie war ja schon in einigen Gefängnissen und kennt sich scheinbar mit dem Knastleben etwas aus. "Schon ok", sage ich knapp. Sie hat ja in gewisser Weise auch recht... "Wright hat mich schön öfters gefickt und benutzt. Ihm scheint das zu gefallen, er macht das scheinbar bei vielen Häftlingen."
Ich stütze mich mit beiden Händen auf den Schreibtisch. Und dabei ist der heutige Tag noch gar nicht vorbei. Beim Essen werde ich Dee sehen und beim Duschen dann wahrscheinlich von ihr und ihren Freundinnen zerlegt werden. Es klopft an der Tür:
"Häftling 452-869, die Aufseherin will dich sehen. Hände durch die Klappe!" Ich gehe zur Tür, war ja klar, dass die Aufseherin ihre Macht über mich demonstrieren will...

In Handschellen gehe ich den Weg zum Büro der Aufseherin.  Ich betrete es wie gewohnt durch ein unsanftes Hereinschieben des Wärters. Seit meinem letzten Besuch vor 4 Wochen hat sich wenig verändert. Die Aufseherin bleibt diesmal auf ihrem Stuhl sitzen, ich humpel in die Mitte des Raums und bleibe stehen. "Hallo, Nathalie, ich sehe, du hast dich in deiner neuen Tätigkeit eingefunden...Hattest du Spaß auf den Feldern?" "Besser als bei ihnen die Putzfrau zu spielen, Ma'am", antworte ich trocken. "Naja, du wirst dir noch wünschen wieder hier bei mir arbeiten zu dürfen, aber die Zeiten sind vorbei. Ich wollte dich noch ein letztes Mal sehen, bevor Dee dich endgültig fertigmacht. Keine Sorge, sie wird dich schon nicht umbringen, aber sie wird dir zeigen, wo dein Platz ist." "Warum wurde ich nicht in den B-Block gebracht?", frage ich sie. "Ich habe Molly doch krankenhausreif geschlagen..." "Ja, das hast du. Aber du hast mir auch Ramon und seine Hintermänner geliefert. Er sitzt jetzt in Block B und ist scheinbar nicht mehr so der harte Daddy. McNaughty hat jetzt das alleine Kommando in Block A und seitdem ist es dort wesentlich ruhiger und disziplinierter. Du hast mir also doch geholfen dort Ordnung zu schaffen. Sieh deine Verlegung in de C-Block als Belohung dafür. Außerdem weiß ich, dass du Rose wiedersehen willst. Aber glaub ja nicht, dass dir das so leicht gelingt. Wenn du in den B-Block kommst, wird euer einziger Kontakt durch eine Zellentür sein." Ich schaue wütend zu Boden. "Ich habe gehört", beginnt die Aufseherin. "dass du noch weitere 5 Jahre hier verbringen wirst. Der Richter war ja noch verhältnismäßig milde. Aber diese Zeit wird für dich kein Zuckerschlecken, dafür werde ich immer Sorge tragen. Für die nächste Zeit heißt es für dich in der Chain Gang arbeiten, vielleicht bekommst die Möglichkeit einen besseren Job wenn du dich 2 Jahre gut führst." Ich schweige, ich wüsste nicht, was ich ihr noch zu sagen hätte. "Ich bin fertig mit dir, ich hoffe deine Nachfolgerin wird meine Großzügigkeit mehr schätzen als du undankbares Stück. Machs gut!" Sie drückt einen Knopf an ihrem Schreibtisch, der Wärter kommt herein. "Officer, bringen Sie 452-869 zurück in ihre Zelle. Ich brauche diesen Häftling nicht mehr!" Sofort werde ich an meinem Jumpsuit gepackt und aus dem Raum gezogen. Ich leiste keinen Widerstand, sondern lasse mich michschleifen, auch wenn jeder Schritt noch wehtut.

"Du bist aber wieder schnell zurück!", sagt Lea und schaut von ihrem Bett auf. Anhand ihrer Liegeposition scheint sie sich in der Zeit nicht bewegt zu haben. "Ja, sie wollte mir nochmal kurz zeigen, wer hier der Boss ist.", antworte ich und lege mich mit dem Bauch auf mein Bett. So schmerzt es nur ein bisschen. Bald müsste es Abendessen geben, auf dem Gang wird es schon wieder unruhig, Häftlinge schreien unzusammenhängende Dinge durch die Gegend. "Sag mal", fragt Lea, während sie ihren Kopf über ihr Bett streckt. "Wer ist eigentlich diese Dee? Die Frauen mit denen ich heute an der Kette hing, haben dauernd von ihr gesprochen. Sie hat scheinbar den gesamten Zellenblock im Griff." Na super, dann hat sie ihren Einfluss in meiner Abwesenheit schon ausgeweitet. "Sie ist eine dumme Bitch und will mir das Leben schwer machen...", sage ich wütend. "Mehr musst du nicht wissen." Lea schaut verdutzt, dann redet sie weiter: "Aha, ok, dann habt ihr ja scheinbar schon eine Vorgeschichte, ich hoffe es war nicht zu hart. Ich antworte nicht. Ich will darüber nicht mehr nachdenken, in einer halben Stunde werde ich Dee sowieso gegenüberstehen. Lea merkt, dass ich nicht mehr antworten will und zieht ihren Kopf nach oben zurück. Einerseits wirkt sie wie eine nette Freundin, andererseits ist sie eine Kriminelle, die schon ein ganz schönes Register an Straftaten angehäuft hat. Aber das bin ich mittlerweile auch, sonst würde ich mir wohl nicht diese Zelle mit ihr teilen. Die Glocke ertönt. "Zeit zum Abendessen, Häftlinge!" sagt eine Stimme durch den Lautsprecher. Ich stehe langsam auf. Zeit sich mit Dee zu treffen.

Ich kriege keinen Bissen runter... Die Anspannung ist zu groß. Ich starre mein Tablett und seinen wenig ansprechenden Inhalt an, aber diesmal bekomme ich nichts rein. Lea hat ihre erste Scheu vor dem Essen wohl überwunden, wohlwissend, dass sie die nächsten Jahre wohl nichts besseres bekommen wird. Dee ist noch nicht aufgetaucht, lässt sie sich Zeit? Ich schaue mich weiter um. Mary habe ich schon gesehen, wie meidet mich aber immee noch und auch ich habe ihr nicht mehr viel zu sagen. Und auch die ehemalige Wärterin Smith ist noch in Block C allerdings sitzt sie alleine in einer Ecke und wird im Moment wohl nicht mehr von allen anderen gequält. Dann betritt Dee den Aufenthaltsraum, sie nimmt sich nicht mal ein Tablett, sondern setzt sich mir direkt gegenüber. Sie zieht mein Tablett zu sich und beginnt zu essen. Ich lasse sie einfach machen. "Lange nicht gesehen, Bitch. Habe gehört dir wurde in Block A ein schönes Tattoo verpasst." Ich gucke sie finster an: "Was willst du von mir...?" "Tja, das ist die Frage... Was will ich eigentlich von dir. Abstechen darf ich dich nicht, das hat mir die Aufseherin verboten. Drogen schmuggeln und verticken wäre sinnlos, denn ich kontrolliere schon alles und die meisten Wärter schauen eh weg. Was kannst du mir also noch bieten?" Ich grinse sie frech an:" Tja, ärgerlich, da hat man schon das Kommando über einen Zellenblock und kann nicht mal alle Insassen ausreichend quälen... Du kannst mich ja immer wieder auf die Krankenstation schicken, dann muss ich deine Fresse nicht mehr so oft sehen." Dee grinst zurück:" Daran habe ich auch gedacht, aber dann würdest du ja den schönen Alltag hier verpassen... Nein ich habe mir für dich etwas simpleres überlegt. Ich will 100 Dollar pro Woche von dir. Zahlst du nicht rechtzeitig werden andere dafür büßen." Sie dreht sich zu Lea. "Wie deine niedliche Freundin hier.... Und andere die dir nahe standen, du weißt mein Einfluss ist groß in diesem Gefängnis." Ich starre sie entgeistert an. 100 Dollar in einer Woche, dass ist über die Knastjobs nicht zu erreichen. Dee steht auf und lässt das Tablett stehen:" Es war mir eine Freude mit euch zu essen. Ich freue mich auf die erste Rat in einer Woche. Viel Spaß beim Auftreiben." Sie geht, ich bleibe wie versteinert sitzen. "Wir sind am Arsch...", sagt Lea irgendwann. Wir stehen auf und gehen in die Dusche. Während ich versuche die letzte Wichse von Wright aus meinem Arsch zu spülen denke ich darüber nach, wie ich an das Geld kommen könnte.

Orange JumpsuitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt