Die Neonröhre leuchtet mir ins Gesicht. Ich schaue die Wände im Raum an. Sie sind alle weiß. Ein paar Blutspritzer sind an der Wand...aber ich war nun mal wütend und musste mich abreagieren. Was steht denn heute noch an... Es gibt Mittagessen... Und ich bekomme neue Kleidung... Ich blicke an mir herunter... Schwarz-weiß gestreift steht mir so gut... Und diese Jumpsuits sind so bequem, ich will nie mehr etwas anderes tragen. Aber diese Frage muss ich mir ja gar nicht mehr stellen... Wie viele Tage bin ich nun schon hier? 20? 30? Ich schaue an die Wand. Ich habe doch extra Striche gemacht. Ich zähle die roten Striche, 27...ist da heute schon dabei? Die Klappe geht auf und es wird mir wortlos ein Tablett reingeschoben. Lecker, endlich wieder Essen! Ich esse den Brei und das Toast sofort ganz auf, dann stelle ich das Tablett brav an die Lucke zurück. Ich möchte doch eine brave Gefangene sein. Vielleicht werde ich dann endlich hier rausgelassen... Ich werde langsam verrückt... Bin ich es schon...?
"Was hast du gemacht, Häftling", brüllt mich die Aufseherin an. Ich habe Blut an den Händen und im Gesicht. Ich schaue wütend auf den Boden. "Dafür wanderst du erstmal eine lange Zeit ins Loch." Die Wärter wollen mich abführen: "Ramon und Johnson...", sage ich nur. "... sie wollten doch die Namen der Dealer in Block A. Die Beiden sind es." Die Aufseherin guckt mich perplex an. "Toll, Häftling, du kommst trotzdem in Einzelhaft." Die Wärter zerren mich aus dem Raum.
Alles um einen herum fühlt sich dumpf an. Wie eine dicke Nebelwand der Stille. Die Wärter sind die Einzigen, die mit einem reden. Also abgesehen von den Schreien auf dem Gang. Sie sind zwar unfreundlich, aber manchmal reden sie ein paar Sätze mit mir. Und manchmal bekomme ich auch Besuch von Wright, er bringt mir Sachen mit, die ich bekomme, wenn ich ihm einen Gefallen tue. Auch heute geht die Zellentür auf und Wright kommt herein. Sofort stelle ich mich Vorschriftagemäß an die Wand und warte ab. "Auf die Knie, Schlampe!", sagt er sofort. Ich knie mich brav und öffne seine Hosen. "4 Wochen Einzelhaft haben aus dir ja wirklich einen willenlosen Häftling gemacht",bemerkt er, während ich seinen Schwanz in den Mund nehme. Ich lecke vom Schaft bis zur Eichel, massiere seinen Schwanz und schlucke ihn bin zum Anschlag. Ich habe mittlerweile eine gewisse Routine darin, die ersten Male habe ich mich noch gewehrt, aber ich profitiere mehr davon wenn ich ein braver Hälftling bin. Irgendwann packt er wieder meinen Kopf und stößt heftiger zu. Sein Schwanz ist tief in meinem Rachen, ich würge kurz, das scheint ihm zu gefallen. Schließlich kommt er wieder in meinem Mund, ich schlucke alles. Er zieht ihn heraus, ich strecke meine Zunge heraus um zu zeigen, dass ich alles geschluckt habe. Zufrieden grinst er. Er holt ein paar Sachen aus seiner Tasche und legt sie auf mein Kissen. "Brave Schlampen werden von mir belohnt... Bis in ein paar Tagen. Und viel Spaß bei der Gerichtsverhandlung morgen." Er geht lachend aus der Zelle, die Tür knallt zu und ich bin wieder alleine. Gerichtsverhandlung??? Bei diesem Wort kommen mir unangenehme Erinnerungen.
Ich sitze in einem Gerichtssaal, die Ränge hinter mir sind etwas gefüllt, neben mir sitzt mein Anwalt. Ich zupfe aus Nervosität an meiner Bluse herum. "Keine Sorge, Nathalie. Sie können dich nicht wegen allem drankriegen. Vielleicht 1 oder 1 1/2 Jahre, bei guter Führung bist du in 8 Monaten raus. Und Täter wie dich stecken die eh in Gefängnisse mit geringerer Sicherheitsstufe", versichert mir mein Anwalt und legt seine Hand auf mein Knie. Der Richter betritt den Raum, alle erheben sich. Er beginnt das Urteil zu verlesen. "Die Geschworen befinden Nathalie Walker schuldig in 19 Fällen des schweren Betruges. Da die Angeklagte keine Reue oder Einsicht während der Verhandlung gezeigt hat und auch seit ihrer Verhaftung vor 2 Wochen zu keinerlei Kooperation bereit war, folge ich dem Vorschlag der Staatsanwaltschaft. Ich verurteile Sie, Mrs. Walker zu 4 Jahren Haft im Bundesgefängsnis Eagle Rock. Sie können nach 3 Jahren einen Antrag auf Bewährung stellen." "Einspruch, euer Ehren!", mein Anwalt springt auf. "Sie können meine Mandantin nicht wegen eines solchen Verbrechen in eine Haftanstalt voller Mörder und Schwerkrimineller stecken." "Doch das kann ich und das habe ich. Wenn ihre Mandantin sich gut führt hat sie vielleicht die Chance in ein anderes Gefängnis verlegt zu werden." Der Richter schlägt mit seinem Hammer. Ein Polizist tritt heran und legt mir Handschellen an, dann werde ich aus dem Gerichtssaal geführt. Ich ernte einige hämische Blicke von Zuschauern auf meinem Weg zur Tür. Wir steigen in ein Polizeiauto und beginnen unsere lange Fahrt nach Eagle Rock.
Bekomme ich eine Verhandlung für das was ich Molly angetan habe? Verdient hätte ich es ja... Ich habe zwei der Süßigkeiten von Wright schon gegessen. Den Rest verstecke ich unter meinem Kissen. Aber hier werden die Zellen eh nie durchsucht. Und wenn sie was finden, was wollen sie machen, mich in Einzelhaft stecken. Ich kichere laut. Im Gang höre ich ein paar Schreie, jemand wird wohl gerade aus seiner Zelle gebracht. Sie tritt scheinbar gegen alle Türen, auch bei mir höre ich kurz das Schlagen einer Kette gegen die massive Metalltür. Mehrere Wärter fluchen laut. Ich habe mich an den Lärm gewöhnt. Ich lege mich wieder auf meine dünne Matratze und starre an die Decke. Wie bin ich eigentlich in so eine Situation geraten?
Dennis, ein Freund von mir, kam vor 3 Jahren zu mir. Er unterbreitete mir den Vorschlag mit ihm zusammen Scheinfirmen zu gründen, um so Geld von potentiellen Investoren zu bekommen. Dann gehen die Firmen pleite und wir kassieren ab. Er brauchte noch jemand Sympathischen zum überreden der Kunden und gutaussehende Frauen sind da immer beliebt. Ich sagte zu, ich wusste nicht, was ich sonst machen soll und hatte auf richtige Arbeit keine Lust. So fingen wir langsam an. Und es rechnete sich. Nach 1 1/2 Jahren allerdings wurde Dennis geschnappt und zu 3 Jahren Haft verurteilt. Er verpfiff mich nicht. Ich machte einfach weiter, in der Hoffnung sie würden mich nicht kriegen... Leider lag ich falsch...
Die Klappe wird aufgrissen: "Hier ist dein neues Clownsköstum, Häftling." Ich kenne die Stimme des Wärters. Es war derselbe zu dem ich das damals in der Krankenstation gesagt habe. Dass er sich da noch dran erinnert... Er schiebt mir ein Paket mit Kleidung durch die Lucke. "Umziehen!" Ich ziehe meinen aktuellen Jumpsuit aus, sowie meine Unterhose und lege sie ordentlich zusammen. Dann ziehe ich meine neue Unterhose an, der neue Jumpsuit ist im Vergleich zum vorherigen aber ein paar Nummern größer. "XXL, damit du morgen vor Gericht eine gute Figur machst!" Der Wärter lacht laut. Ich steige in den neuen Jumpsuit, die schwarz-weißen Streifen auf ihm sehen schon sehr ausgewaschen aus, die Hosenbeine muss ich zweimal hochkrempeln, er ist so weit, dass ich dreimal reinpassen würde und der Schritt hängt in den Kniekehlen. Aber er ist dadurch so super bequem. "Dankeschön, Sir", sage ich grinsend. "Danke für das tolle Clownsköstum." "Verdammte Psycho...", murmelt er nur, während er die Klappe schließt. Warum ist er denn so unfreundlich. Ich setze mich wieder auf mein Bett. Duschen durfte ich gestern erst und Freigang habe ich in 3 Tagen. Also habe ich heute nichts mehr vor. Juhu, ich kann wieder etwas entspannen. Ich lehne mich zurück. Die Uniform ist schon etwas sehr groß. Aber warum sollte der freundliche Wärter mir etwas so unpassendes geben wollen. Vielleicht hat er sich auch einfach in der Größe vergriffen. Er würde doch nicht wollen, dass ich morgen im Gerichtssaal irgendwie dumm aussehe... Der Termin morgen... Ich komm hier vielleicht wieder raus... Ein Ausflug in die Stadt... Vielleicht sehe ich ein paar tolle Sachen... Ich werfe mich auf mein Bett und schaue zufrieden an die Decke.
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Orange Jumpsuit
RandomDie junge Nathalie Walker beginnt ihr Haftstrafe im Frauengefängnis Eagle Rock. Als Häftling 452-869 muss sie sich in ihrem neuen Gefängnisleben zurecht finden. Die Geschichte beschreibt den Alltag in einem Frauengefängnis, es kommen aber immer wied...