"Todesfall in Eagle Rock. Neue Gefängnisleitung unter Druck" Ich lese im Dunkeln unter der Decke, die Bildschirmhelligkeit ist auf das Minimum reduziert. Dees Tod wirft einiges an Spekulationen auf. Wie schön wäre es doch ein paar Infos an die Öffentlichkeit zu bringen... Aber dafür sind ja unsere FBI Freunde da. Wie gerne würde ich jetzt eine Pornoseite gehen und mir ein Video ansehen, leider würde es ewig dauern bis das Video überhaupt angezeigt werden würde. Mit Lea geht immer noch nichts, sie ist immer noch in sich gekehrt, vielleicht wird es nach einigen Wochen wieder besser. Und Rose jetzt zu schreiben wäre ziemlich gefährlich, zumal ich immer noch im Verdacht stehe Dee ermordet zu haben. Ich schaue mir noch ein paar Kleidungsseiten an, die neusten Trend und Moden... Bei mir wird wohl die nächsten Jahre trendfarbe Orange gelten. Dann drehe ich mich zur Seite und schlafe ein.
Als wir am Samstag wieder zur Chain Gang antreten, werde ich wieder von einem Wärter abgeholt. Diesmal ist es aber Dennis bestochener Wärter. "Walker, mitkommen, du wirst wieder befragt!",brüllt er über den Gang. "Arbeitet die überhaupt noch hier?", höre ich eine Frau fragen. Ich ignoriere den Kommentar und gehe mit ihm zum Zellenblock zurück. Ich hole mein Handy, dann gehen wir zum Putzschrank. "Das letzte Mal heute... Ich bin froh wenn ich das nicht mehr machen muss", sagt der Wärter. "Hoffentlich bringt man uns nicht miteinander in Verbindung."
"Keine Sorge", sage ich und lache. "Ich sag einfach ich habe dir einen geblasen." Der Wärter schluckt hörbar. "Bloß nicht, wegen dieser Dee Sache wird der ganze Laden hier auf den Kopf gestellt. Wärter die irgendwie Kontakt und Geschäfte mit Häftlingen machen fliegen hochkant raus!" "Naja, da wird es hier ja schlimmere als dich geben, mach dir keine Sorgen...", sage ich beruhigend. Wieso habe ich immer wieder das Gefühl, dass ich mittlerweile weiß wie die Sachen hier laufen... Ich bin doch keine Hardcore-Kriminelle...schon während dem Gedanken fällt mir auf wo wir gerade hingehen...
Ich betrete mein kleines 'Büro' nehme mein Handy aus meinem Dekolleté und schaue meine Emails an. Dann wähle ich die Nummer von West. Ein letztes Mal dann ist es rum."West?"
"Ja, hallo, ich rufe im Namen von Dennis Porter an." Ich versuche möglichst freundlich zu klingen
"Ah, sie sind Ms. Hernandez, seine Assistentin." Dennis Decknamen waren auch schon besser.
"Ja genau. Sie möchten in ein Portfolio an Firmen investieren. Mr Porter hat Ihnen die Infos dafür schon zukommen lassen."
"Ja, genau, alles sehr vielversprechend. Sagen Sie mal, kann man sie auch persönlich für ein Beratungsgespräche treffen. Ihr Stimme klingt äußerst hübsch und angenehm." An dieses Beratungsgespräch erinnere ich mich noch... Damals glotzte er mir nur in den Ausschnitt, über den Tisch gezogen habe ich ihn trotzdem.
"Gerne später einmal, Mr.West, lassen sie uns doch den Abschluss besprechen. Haben Sie noch Fragen?"
"Nein, eigentlich nicht, ihre Firmen sehen solide aus. Ich wurde vor einem Jahr einmal von einer Betrügerin reingelegt, aber die sitzt jetzt im Knast... Nur damit Sie wissen was Ihnen droht, wenn sie mich reinlegen... War ein hübsches Ding, tut mir fast leid, dass ich dem Richter gesagt habe er soll ihre Strafe etwas raufsetzen. Aber ich habe ihre Firmen schon checken lassen. Alles sieht gut aus." Dennis scheint sich ja richtig Mühe gegeben zu haben uns nicht sofort auffliegen zu lassen.
"Keine Sorge, Mr West. Bei uns sind sie in den besten Händen." Arsch. "Wir geben ihnen mindestens 15-20% Rendite! Ich denke so jemand wie Sie geht gerne so ein Risiko ein."
"Natürlich, natürlich. Männer wie ich sind für Risiken immer offen." Er ist noch genauso wie früher...
"Dann wird Mr. Porter alles mit ihnen klären. Auf Wiedersehen, Mr.West, ich freue mich schon auf unser Treffen."
Angewidert lege ich auf. Eine kurze SMS an Dennis bestätigt meinen letzten Auftrag, dann schalte ich das Handy aus. Ich atme kurz durch. 3 Millionen, das sind wesentlich mehr als ich alleine erbeutet habe... Hoffentlich geht nichts schief...oder erst dann wenn ich mich von der ganzen Unternehmung weit genug distanziert habe.Die FBI Agents haben mittlerweile auch schon Maria verhört, ich hoffe sie hat sie genauso genervt wie uns alle, aber wahrscheinlich hat sie nur wieder darüber gemeckert wie schlimm sie hier behandelt wird. Vielleicht ändert es ja auch etwas.
Dee's Tod ist jetzt eine Woche her. Ich sitze im Aufenthaltsraum und esse ein paar Chips, seit ich an Dee nicht mehr zahlen muss, habe ich so viele Sachen aus dem Gefängnisshop, die ich nun selber essen kann. Wahrscheinlich werde ich jetzt noch dicker, seit meinem ersten Tag hier habe ich fast 7 Kilo zugenommen. Einige würden sagen ich hätte meine Magersucht endlich überwunden und sähe endlich normal aus, ich mochte meine Size Zero Größe früher... Hier drin ist es egal.
Plötzlich setzt sich Smith neben mich und greift einmal in die Chipstüte.
"Bedien dich",sage ich ironisch. "Hey, jetzt sei nicht so griesgrämig. Ich habe tolle Nachrichten. Eventuell wird die Aufseherin abgesägt." Sie lässt eine bedeutungsvolle Pause, ich reagiere nicht. "Die ganze Dee Sache ist ihr aus der Hand geglitten, es kommt immer mehr raus, dass die Wärter und die Häftlinge Drogen in den Knast bringen und die Aufseherin das toleriert oder unterstützt."
"Sie hat es genutzt um sich die anderen Häftlinge gefügig zu machen...du weißt da doch am besten bescheid", murre ich.
"Ich habe Rose immer nur den Rücken gedeckt, damit sie in Ruhe verkaufen kann. Ich wollte nie irgendwelche Machtpositionen stärken. Hoffen wir das die Aufseherin bald weg ist."
"Was würde passieren, wenn die Zeitung Wind davon bekommt. Also von den internen Sachen",frage ich Smith. "Denkst du etwa, du kannst der Zeitung was stecken. Wir Häftlinge kommen nicht an die Zeitung ran. Unsere Briefe werden gelesen, die Telefone abgehört und Nummern von Redaktionen erreichst du von den Knasttelefonen erst recht nicht. Ich weiß wovon ich rede." Ich denke kurz nach...Kann ich Smith vertrauen. Sie und ich haben eine gewisse Historie zusammen. Und ihre Kontakte zu den Wärtern können mir helfen. Andererseits ist sie eine ehemalige Wärterin. Schon hier mit ihr zu sitzen macht mich in gewisser Weise zu einem Spitzel...aber mein Image hier im Knast war noch nie besonders gut.
"Also", beginne ich leise..."ich habe ein Handy...frag nicht wie es hierher kam, aber wir können es doch nutzen um die Aufseherin zu schwächen..." Smiths Augen werden groß. "Du weißt, dass ein Handy deine Freundin in den B-Block gebracht hat... Du bist echt nicht zu fassen, Walker."
"Danke für die Infos, aber ich muss auch schaue, wo ich bleibe. Also, können wir nun konkret etwas machen?" Smith denkt kurz nach: "Also, die Aufsichtsbehörde müsste auf das Gefängnis angesetzt werden. Aber scheinbar schnüffelt das FBI hier schon rum, wie weit das draußen bekannt ist, kann ich dir nicht sagen. Aber wahrscheinlich sind sie nur wegen des Mordes hier, wenn also draußen mehr bekannt wird, könnte die Aufsicht nach mehr suchen. Das weißt du aber alles nicht von mir, Walker."
"Natürlich, Smith...Danke", sage ich und stehe auf. Ich habe wahrscheinlich nicht viel Zeit. Vielleicht findet die Razzia schon morgen statt. Ich laufe in Richtung meiner Zelle. Es ist 14:23, ich habe also noch etwas Zeit bis wir wieder eingeschlossen werden. Mittlerweile ist auch im Gefängnis so kalt, dass einige Häftlinge orangene Pudelmützen im Gebäude tragen. In meiner Zelle liegt Lea auf ihrer Matratze, Maria scheint nicht da zu sein. Ich gehe schnell zu meiner Kiste und suche mein Handy, als plötzlich Lea hinter mir sitzt. Sie legt ihre Arme um mich und drückt mich. "Nathalie...danke, dass du immer da warst. Dieser Ort ist die Hölle, aber durch dich wurde es erträglich. Ich dachte am Anfang, dass ich hier alles auf die leichte Schulter nehmen kann, aber du hattest die ganze Zeit recht. Ich danke dir!", sagt sie mit zittriger Stimme und küsst mich in den Nacken. "Es gibt etwas, was ich dir sagen will. Seit ich in der Einzelhaft bin, denke ich darüber nach. Nathalie...", sie stockt. "Ich liebe dich! Ich möchte mir dir zusammen sein. Ich will auch nach der Zeit im Gefängnis mit dir zusammen leben, ich warte auf dich, wenn ich draußen bin, aber bitte, ich möchte dich nicht mehr gehen lassen." Ihre Hand rutscht in Richtung meiner Vagina, sie öffnet den untersten Knopf des Jumpsuits und beginnt mich langsam zu massieren. Es fühlt sich ungewohnt gut an, wieder von jemand anderem befriedigt zu werden, normalerweise bin ich die, die anderen zur Verfügung steht. Sie küsst meinen Hals, ihre andere Hand geht zu meinen Brüsten. Ich lehne mich zurück und genieße den Moment, dann erst realisiere ich, dass Lea mich gerade nach einer festen Beziehung gefragt hat und ich ja noch ein Telefonat zu führen habe. Ihr Kreisen auf meiner Klit wird schneller, sie knetet meine Brüste intensiver, ich stöhne kurz auf. "Wie lautet deine Antwort, mein Liebling",haucht mir Lea ins Ohr. Ich zögere. "Ich...ich...", beginne ich, als mich eine Stimme unterbricht. "Sieh an, die beiden Lesben haben wieder Spaß", sagt Maria, die in der offenen Zellentür steht. Lea lässt mich sofort los, ich bin für einen Moment erleichtert, dann merke ich, dass mein Telefonat nun unmöglich geworden ist...Maria setzt sich auf ihr Bett, Lea klettert wieder auf ihr Bett hoch. Ich schließe die Knöpfe meiner Uniform, dann lege auch ich mich hin. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Gelegenheit...Der restliche Tag verläuft ereignislos. Einschluss, rumsitzen, Essen, Duschen. Nie habe ich Zeit alleine zu telefonieren. Frustriert falle ich in mein Bett und decke mich zu. Hoffentlich bekomme ich morgen die Möglichkeit...ich muss es schaffen. Das Licht geht aus und ich rolle mich auf eine Seite zu einschlafen.
Ich höre Stimmen...ich drehe mich auf die andere Seite...Warum sind jetzt noch Häftlinge wach...Ich rolle mich mehrmals hin und her. Ich fühle mich, als hätte ich vielleicht ein, zwei Stunden geschlafen. Dann geht schlagartig das Licht an, die Tür wird aufgerissen, ich höre Gebrüll, nicht nur hier sondern im ganzen Zellenblock. "Aufstehen! Los Los Los, Häftlinge, bewegt eure faulen Ärsche! Razzia! Raus mit euch an die Wand!" Mehrere Wärter stürmen in die Zelle, alle schwer gepanzert in schwarz. Ich werde am Arm gepackt und auf die Beine gestellt, ich trage nur meine kurze Sporthose und ein Tanktop, der Wärter zieht mich nach draußen und drückt mich gegen die Wand, ich kann kurz sehen, dass alle Zellen gerade von Wärtern gestürmt werden...Die Razzia hat also begonnen.
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Orange Jumpsuit
RandomDie junge Nathalie Walker beginnt ihr Haftstrafe im Frauengefängnis Eagle Rock. Als Häftling 452-869 muss sie sich in ihrem neuen Gefängnisleben zurecht finden. Die Geschichte beschreibt den Alltag in einem Frauengefängnis, es kommen aber immer wied...