Chapter 22 - Verdacht

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-', Kapitel 22 ꒱ ↷🖇🥛

└➤ Jan:

Vorsichtig löste ich mich von dem Größeren, als ich merkte, wie dieser sichtlich nervöser und angespannter wurde.
Ich versuchte, mich selbst zur Beherrschung zu bringen, indem ich meine Augen zusammenkniff, um auch die letzten Tränen, welche gegen meinen Willen aufstiegen, zu bekämpfen.
"Ich bin gerade einfach nur traurig.. das hat man doch manchmal ohne Grund, oder nicht?..", fragte ich mit nervöser und zitternder Stimme nach, als ich mich im Hinterkopf kratzte.
Ein leichtes Schulterzucken meines Gegenübers ließ mich seufzen, woraufhin ich versuchte, meine entmuntigenden Gedanken zu unterdrücken.
"Okay, dann lass uns was bestellen.",
gab ich letzten Endes nach, um die unangenehme Stimmung zu lockern, was der Braunhaarige mit einem strahlenden Lächeln kommentierte.
"Pizza?", fragte er nach, als er sein Handy zur Hand nahm und irgendeinen Lieferservice öffnete.
Nickend stimmte ich zu, lehnte mich wieder an ihn und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
"Ich bestell einfach zwei mal Margherita.", gab er etwas zufriedener von sich, klickte auf den Bestellbutton und schaute auf den Bildschirm.
"In einer halben Stunde ist es da.", las er den Schriftzug auf dem Display vor, was mich dazu brachte, ungewollt eine Grimasse zu ziehen und meine Arme in die Luft zu werfen.
"Halbe Stunde!", gab mein Tourette-Syndrom von sich, was direkt die Aufmerksamkeit des Braunhaarigen auf mich zog.
"Da ist sie ja wieder..", lächelte er ein wenig zuversichtlicher als vorher, als er einen Finger unter mein Kinn legte und meinen Kopf sanft nach oben drückte.
"Ich liebe dich, okay?"
Seine Worte lösten in meinem Inneren eine Welle an Gefühlen und Gedanken aus, welche unkontrollierbar auf mich einschlugen.
Ein schwaches Lächeln zierte meine Lippen, ehe ich diese achtsam auf seine legte und mich versuchte, voll und ganz auf den Kuss zu konzentrieren.
Tim legte eine Hand auf meine Brust, während ich meine Hände an seinen Nacken ruhen ließ und den Kuss ein wenig vertiefte.
Kein Gefühl der Welt übertraf jenes, was entstand, wenn ich Tims Lippen spürte.
Nach einer Zeit, in welcher ich keine einzige Sekunde von meinem Gegenüber ablies, löste sich dieser und begann, vorsichtig meinen Hals entlang zu küssen, was dazu führte, dass sich eine Gänsehaut an meinem gesamten Körper ausbreitete.
Da der Braunhaarige anfing zu grinsen, nahm ich an, dass er die Anzeichen meines Körpers auf seine Berührungen erkannt hatte, was mir das Blut in die Wangen stiegen ließ.
Verlegen legte ich eine Hand auf seine Brust, und als er sich wieder von mir löste, schaute er mich lächelnd an und richtete meine Haare.
"Du bist so süß.", grinste mich der Jüngere an, bevor er mir über die erhitzten Wangen strich.
Gerade, als ich etwas erwidern wollte, riss uns das Klingeln der Haustüre aus dem Gespräch und ich schaute verwirrt auf.
Genervt stöhnte mein Gegenüber, stand hastig auf und machte sich schnell auf den Weg, um unsere vorhin betätigte Bestellung entgegenzunehmen.
Stumm blieb ich auf dem Bett sitzen, und merkte, wie mich eine Flut aus Gedanken überstürzte, sobald sich Tim nicht mehr in meiner Nähe befand.
In binnen weniger Sekunden kamen all' die Selbstzweifel zurück, bei denen Tim es geschafft hatte, sie beinahe vollständig zu verdrängen.
Es fühlte sich an, als würde ich fallen, doch ich konnte nicht sehen, wie tief.
Wie eiskalter, schwerer Regen prasselten meine Gedanken auf mich ein und ließen mich fühlen, als stünde ich in mitten eines großen Feuers, wessen Rauch mir die Luft zum Atmen raubte.
Als der Größere die Tür öffnete, zuckte ich vor Schreck zusammen, als hätte mich jemand bei etwas verbotenem erwischt. Etwas verbotenem, wie meine eigenen, niederschmetternden Gedanken.
"Alles okay?", fragte er mich misstrauisch, als er sich mit den Pizzen in der Hand neben mich setzte und mich musterte.
"A-alles gut..", murmelte ich leise, und nahm Tim sofort einen Karton ab, um nicht gleich wieder den Anschein zu machen, dass etwas nicht stimmte.
Als ich diesen jedoch öffnete, haftete mein Blick durchgehend auf der Pizza vor mir, und ich konnte mich nicht dazu überreden, ein Stück zu greifen.
Viel zu sehr plagten mich die Gedanken, dass ich für Tim nicht gut genug seien könnte.
Durch einen Tic, welcher entstand, da ich durchweg nervöser wurde, schmiss ich meine Bestellung beinahe quer durch den Raum; konnte mich im letzten Moment jedoch doch noch kontrollieren, bevor ich den Karton wieder vorsichtig auf meinen Beinen ablegte.
Ich merkte kaum, wie mich der Größere beobachtete, als er zu seinem Handy griff und einige Minuten ruhig auf den Bildschirm schaute.
"Jan, ist es deswegen?", holte mich seine ernste Stimme wieder in die Realität zurück, als er mir sein Handy vor's Gesicht hielt.
Sofort musste ich schlucken, als ich den Kommentar ein zweites Mal lesen musste, welcher auf mich, mein Aussehen und mein Gewicht abzielte.
Nicht in der Lage, etwas zu sagen, wendete ich meinen Blick ab und schaute starr auf den Boden.

Ich wollte mich nochmal bei allen Leuten bedanken, die meine Geschichte immer und immer wieder lesen und kommentieren, danke, dass ihr mich motiviert, weiter zu machen. 💞
Mir geht es weder körperlich, noch psychisch sonderlich gut, und ich weiß nicht recht, wie mir geschieht.
Deswegen hilft mir das Schreiben echt oft, um auf andere Gedanken zu kommen..

Hat jemand Vorschlägen bzw. Ideen, was im nächsten Kapitel passieren soll und wie es weiter gehen soll? Würde mich sehr über neuen Imput freuen :}

𝑻𝒉𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒊𝒅𝒅𝒆𝒏 𝒇𝒆𝒆𝒍𝒊𝒏𝒈𝒔 || Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt