Ungeduldig wartete ich vor dem Kino darauf, dass Felix endlich eintraf. Ich war pünktlich losgelaufen, damit ich vor ihm ankommen würde, jedoch hatte ich ganz vergessen, dass ich nie lange auf jemanden warten konnte. Man, es wäre so viel einfacher und besser gewesen, wenn ich ihn einfach von Zuhause abgeholt hätte. Es wäre nicht einmal ein großer Umweg gewesen. Also, wieso war er so sehr dagegen gewesen? Es gab mir tatsächlich ein... ungutes Gefühl und ich war ein wenig angepisst davon. Aber gut, er würde sicher jeden Moment eintreffen und dann würden wir einen schönen Abend miteinander verbringen. Ganz gewiss.
Schweigend beobachtete ich, wie Autos anhielten und Besucher das Kino betraten, bis nach wenigen Minuten endlich ein blonder Haarschopf auftauchte. Erleichtert fing ich an zu lächeln und winkte mein heutiges Date zu mir herüber. Schnell hatte auch er mich entdeckt und verabschiedete sich von seinen Eltern, ehe er auf mich zulief.
"Hey, Changbinie-Hyung", begrüßte er mich und wir schlossen einander kurz in eine Umarmung. Ich erwiderte fröhlich seine Worte und betrat mit ihm schließlich auch das Kino. "Hast du schon Tickets gekauft?", fragte der Jüngere mich neugierig, jedoch schüttelte ich meinen Kopf, um seine Worte zu verneinen.
"Ich wollte dich aussuchen lassen, wo wir sitzen, darum hab ich erst gewartet", entschuldigte ich mich. Verstehend nickte Felix und zog mich dann an meinem Arm zum Ticketverkauf. Ich war etwas enttäuscht darüber, dass er nicht meine Hand ergriffen hatte, jedoch folgte ich ihm brav und wartete ab, welche Reihe er aussuchte. Zu meinem Glück wählte er die drittletzte Reihe, wegen meiner Größe mochte ich es nicht sonderlich, weit vorne zu sitzen und meinen Kopf so sehr in den Nacken legen zu müssen. Doch als er Geld herauskrammte, um sein Ticket zu bezahlen, legte ich gentlemanlike meine Hand auf seine und grinste ihn an.
"Ich zahle für uns beide", erklärte ich ihm grinsend mit einem Augenzwinkern und erst blickte Felix mich verwundert an. Allerdings wurden seine Wangen nicht rosafarben, wie ich vermutet hatte und wie es sonst immer geschah, wenn ich etwas niedliches für ihn tat, sondern er fing nur an zu strahlen und nickte rasch.
"Gut, dann kaufe ich solange schnell Popcorn und Getränke für uns beide. Inzwischen war ich oft genug bei dir um zu wissen, was du magst und wie viel du isst", kicherte er und verließ die Schlange, um sich beim Essen anzustellen. Nun war ich derjenige, der etwas perplex blinzelte und wusste nicht ganz, was ich davon halten sollte, beließ es aber dabei. Was sollte ich denn auch schon sagen? Felix hatte seinen eigenen Kopf und wir waren immer noch in der Phase, in der wir die Charakterzüge des jeweils anderen in unterschiedlichen Situationen kennenlernten. Deshalb nahm ich dieses Verhalten einfach so hin und wartete, bis ich unsere Tickets kaufen konnte, um mich ihm wieder anzuschließen.
Wir beide waren mit dem Kauf ungefähr gleich schnell fertig, wodurch wir zusammen zum Kinosaal laufen konnten, ohne aufeinander warten zu müssen. Vorbildlich zeigten wir unsere Tickets vor und betraten dann den Saal, suchten schnell unsere Plätze, auf die wir uns grinsend fallen ließen.
"Hach, ich freue mich so auf diesen Film. Die Trailer sahen so vielversprechend aus und Baymax ist so unglaublich niedlich", schwärmte der blonde Junge neben mir. Verträumt beobachtete ich ihn dabei, konnte nicht verhindern, einen schwärmerischen Blick in den Augen zu haben und spürte, wie mein Herz bei der Aufregung in seiner Stimme schneller schlug. Felix glücklich zu sehen machte auch mich glücklich. Das war unverkennbar.
Wir unterhielten uns locker noch etwas über den Film und unseren bisherigen Alltag, bis die Vorschau endlich begann und mir gelang es nicht, aufzuhören zu lächeln. Schon jetzt genoss ich den Abend in vollen Zügen und freute mich darüber, dass Felix und ich unser Popcorn teilten sowie dass ich ihn vielleicht sogar füttern konnte. Sollte sich mir diese Gelegenheit bieten, würde ich sie definitiv nicht ungenutzt lassen, denn dieses alte, kitschige Klischee hatte doch etwas an sich, was unser Date romantisch gestaltete.
Auf einmal zog Felix jedoch nochmal sein Handy hervor und verwirrt beobachtete ich ihn dabei, wie er den Chat seiner Mutter öffnete, um ihr höchstwahrscheinlich zu schreiben.
"Was machst du da?", fragte ich interessiert und versuchte einen Blick auf seine getippte Wortwahl zu werfen. Erfolglos. Felix hielt sein Handy leicht von mir weggedreht.
"Nur meine Mutter darüber informieren, wann sie mich hier abholen soll", erklärte er mir knapp und tippte nebenher unbeirrt weiter. Ich hingegen war verwundert."Du möchtest danach also nicht mit zu mir?", wollte ich etwas trist wissen, versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mich das irgendwie enttäuschte.
"Huh?" Fragend hob der Jüngere seinen Kopf an, vermutlich hatte er mich nicht verstanden, weil im Hintergrund der Vorspann begonnen hatte. Oder aber er wollte, dass ich mich wiederholte, da ich eher leise gesprochen hatte."Vergiss es", meinte ich abwinkend und schenkte ihm ein kleines, beruhigendes Lächeln. Dann würde ich eben nur den Film über Zeit mit ihm verbringen können. So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber was soll's. Davon würde ich mir diesen Abend gewiss nicht vermiesen lassen.
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In Love with a Christian ★ Changlix
FanfictionFür Changbin ist es Schicksal, auf Felix zu treffen, einen hübschen Tänzer von seiner Schule. Nie zuvor hat er von ihm gehört und auch wahrgenommen hat er ihn nicht, doch kaum treffen sie zum ersten Mal aufeinander, geraten sie immer wieder in Konta...