NOT SHY, NOT ME, ITZYY~
*still vibing to that fabulous song*
~Cookie~~~
Aufgeregt atmete ich durch und schaute an diesem Sonntagmittag immer wieder aus dem Fenster, wartete darauf, dass Felix endlich auftauchen würde. Meine Finger trommelten unruhig auf der Fensterbank herum und ich spürte den Stress, der mein Herz schneller schlagen ließ. Eigentlich sollte ich nicht so reagieren, immerhin hatte Felix in seinen Nachrichten sehr positiv geklungen und keinesfalls verärgert, weil ich ihn am Tag zuvor ignoriert hatte. Er war allgemein eine offene und herzliche Person, die man einfach nur mögen konnte, somit hatte ich keinen Grund, mir Sorgen zu machen.
Und dennoch setzte mein Herzschlag für eine Sekunde aus, als ich ihn draußen auf der Straße erblickte.
Rasch sprang ich auf und lief auf die Tür zu, damit ich sie ihm öffnen und ihn hereinlassen konnte. Felix hatte derweil klingeln wollen, aber ich war ihm zuvor gekommen und blickte deshalb nun in sein verdutztes Gesicht. Direkt musste ich grinsen, da das irgendwie süß aussah und begrüßte ihn dann, ehe ich zur Seite trat, damit er hineinkommen konnte.
"Hey... erschreck mich doch nicht so", schmollte der Jüngere bloß, als er meine Begrüßung erwiderte, weshalb ich ihm frech zuzwinkerte.
"Ich mag es aber, wenn du so verwirrt aussiehst. Dann bist du besonders niedlich", schmunzelte ich und zerstörte mit einem Wuscheln seine gestylte Frisur. Lautstark beklagte sich Felix bei mir und versuchte seine blonden Haare zu retten, was jedoch in einer größeren Katastrophe endete."Du bist fies", schmollte er deswegen weiter und lachend schüttelte ich meinen Kopf.
"Ach was. Ich versuche nur mit meiner Aufregung klarzukommen", erklärte ich ihm und merkte gleichzeitig, wie mir unbehaglich wurde. Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. Er würde sicherlich merken, dass ich mir in Wirklichkeit große Sorgen machte und sich daraufhin vielleicht sogar von mir distanzieren. Aber andererseits, war nicht die Wahrheit das Wichtigste? Das, was er hören wollte? Hören sollte?
"Aufregung? Warum das?", fragte er mich neugierig. Ein besorgter Schimmer hatte sich in sein Blick gelegt und seine Stirn war leicht gerunzelt. Es war offensichtlich, dass ihm wichtig war, wie ich mich fühlte, aber wie würde er wohl damit umgehen, wenn er meine wahren Gefühle kennen würde? Das durfte ich noch nicht riskieren. Dafür war es zu früh.
"Lass uns in mein Zimmer gehen und dort reden, ja? Da sind wir ungestört."
-
"Dein Zimmer sieht ja heute noch chaotischer aus als sonst", kommentierte der blonde Australier etwas überrascht, als er sich auf mein Bett setzte. Doch seine Lippen schmückte ein kleines Grinsen und er wirkte allgemein eher amüsiert darüber, als dass es ihn störte.
"Ja...", stimmte ich ihm bloß zu. In meinen Gedanken suchte ich verzweifelt nach einem Anfang, wie ich dieses Gespräch einleiten sollte. Ich könnte ihn direkt auf Homosexualität ansprechen, oder aber ich brachte es unterschwellig als Thema auf. Vielleicht aber wäre es intelligenter, ein schwules Pärchen zu erwähnen und seine Reaktion darauf zu beobachten. Wobei, wer versprach mir, dass er dieses Pärchen auch kannte? Und außerdem, vielleicht konnte er die beiden aus anderen Gründen nicht ausstehen, was eigentlich nichts mit der Sexualität zu tun hatte, sondern mit ihren Charakterzügen. Es gab so unendlich viele Möglichkeiten, doch keine klang verführerisch genug, sie zu wählen. Bedeutete das etwa, dass ich Felix nicht gut genug kannte? Oder waren es nur meine Sorgen, die mich innerlich zerfraßen und mir diese Ängste bereiteten?
"Sagst du mir jetzt endlich, wieso du mir gestern nicht geantwortet hast? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als du mir am Freitag nach dem Jugendkreis nicht geschrieben hast. Woher sollte ich denn wissen, ob du sicher heim gekommen bist? Das musst du mir doch sagen und nicht glauben, dass ich es einfach weiß!" Mit großen Augen schaute mich Felix an. So vorwurfsvoll seine Worte auch klangen, seine Stimme verriet seine wahren Gefühle und etwas verwundert musterte ich ihn. Er meinte nichts von dem, was er sagte, böse, noch trug er mir irgendetwas nach. Er hatte lediglich Angst um mich und wollte nicht, dass mir etwas geschah. Andererseits drängte er mich gerade dazu, mit der Sprache herauszurücken und wenngleich ich das eigentlich hasste, wusste ich einfach keinen anderen Weg mehr.
"Ich habe mich nur gefragt, ob du als Christ überhaupt akzeptieren wirst, dass ich schwul bin."
Das war's. Da waren die Worte, sie waren raus, meinen Lippen entflohen. Viel zu direkt, ich hatte nicht vorgehabt, mich zu outen. Aber es war geschehen. Es war einfach geschehen. Und ich konnte diese Worte nicht mehr zurück nehmen. Er hatte sie gehört und verstanden.
Felix' Reaktion ließ auf sich warten. Seine dunklen Augen wurden noch etwas größer und sprachlos schaute er mich an. Kein Wort verließ seine Lippen und mein Innerstes zog sich zusammen. Wenn dieser Satz nun ausgereicht hatte, um unsere Freundschaft zunichte zu machen, dann würde ich mir das niemals verzeihen. Ich bereute es, ihn zu mir eingeladen zu haben und überfordert wandte ich meinen Blick ab. Meine Hände waren in die Matratze gekrallt und ich spannte sie so sehr an, dass es bereits weh tat. Jedoch blendete ich den Schmerz aus, genau so, wie ich alles ausblendete. Wieso hätte ich nicht einfach meine Klappe halten können? Verdammt, ich hätte nicht auf Minho hören sollen.
"Du glaubst tatsächlich, dass jeder Christ Homosexualität verabscheut?" Das waren Felix' ersten Worte nach seinem - für mich sehr langen - Schweigen, die mich sogleich aufhorchen ließen. "Das ist... dämlich, Changbin. Und es ergibt keinen Sinn. Gerade du solltest doch am besten wissen, dass nicht jeder Mensch gleich ist. Nicht jeder teilt dieselben Ansichten und Meinungen und nur, weil jemand gläubig ist, bedeutet das nicht, dass er allen Regeln und Worten treu ergeben folgt, ohne sie irgendwie zu hinterfragen. Ja, ich bin christlich mit meinem ganzen Herzen, ich habe mein Leben meiner Religion gewidmet. Aber ich könnte niemals dieselbe Intoleranz aufweisen wie andere Christen, die ihre Augen vor der Nächstenliebe verschließen. Außerdem... ein Glaube definiert keinen Menschen und ich bin alles andere als ein Vorzeige-Christ. Du brauchst dir also keine Sorgen machen, Hyung. Ich würde dich niemals für etwas verurteilen, für das du nichts kannst. Ich wäre der Letzte, der das dürfte.
Schließlich bin ich selbst schwul."
[Wäre das nicht die perfekte Stelle für einen Cut? ^-^
But no, sadly not. Dieses Kapitel braucht ein anderes Ende, weil sonst das nächste Kapitel zu sprunghaft ist. xD]Mit großen Augen sah ich Felix an, als er das sagte. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, ich hatte nicht mit solch' einer Antwort gerechnet. Allerdings machte es mich glücklich, ich war unsagbar erleichtert darüber und die Gewichte auf meiner Brust schienen zu verschwinden.
"Ist das dein Ernst? Du findest das wirklich nicht schlimm?", fragte ich schließlich, als ich meine Sprache wiedergefunden hatte. Sogleich kehrte das Lächeln auf seine Lippen zurück und zustimmend nickte Felix, legte nebenbei seine Hand auf meinen Oberschenkel. Diese Stelle fühlte sich direkt etwas wärmer an und ich bemerkte das Kribbeln, das sich von dieser Stelle ausbreitete.
"Ja doch. Ich habe es sowieso schon durch deine Flirterei geahnt. Oder denkst du etwa, mein Gefühl hat mich getrügt, als ich dich damals in dem Laden getroffen habe?"
~~~
Aber hier muss ich das Kapitel nun doch enden lassen. Wie Changbin mit diesen neuen Informationen umgeht, werdet ihr dann im nächsten Kapitel sehen, in dem es - kleiner Spoiler - einen liebevollen Zeitsprung von ein paar Tagen geben wird. ^-^
Habt ihr denn bereits eine Vermutung?👀Des Weiteren wollte ich euch einfach mitteilen, dass dieser Tag einfach absolut fantastisch für mich war. Heute Morgen habe ich trotz Prüfungsangst und Sorgen meine Führerscheinprüfung bestanden, somit kann Eomma endlich euch Kindas aufsuchen gehen (xD) und außerdem kam mein Itzy-Album 'Not Shy' an. Und das Beste daran: Mein Ulti Ryujin war als Photokarte darin, plus alle anderen 4 Member in den Special-Photokarten (1x mit 2 Membern als Pair + 2x transparent mit je einem Member). uwu
Anyways, I'm so damn happy, so I wanted to gift you guys a new chapter here :3
~Cookie
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In Love with a Christian ★ Changlix
FanfictionFür Changbin ist es Schicksal, auf Felix zu treffen, einen hübschen Tänzer von seiner Schule. Nie zuvor hat er von ihm gehört und auch wahrgenommen hat er ihn nicht, doch kaum treffen sie zum ersten Mal aufeinander, geraten sie immer wieder in Konta...