"Ich... halte zwar nicht viel vom Glauben, aber für Nächstenliebe hatte ich immer großen Respekt. Es tut mir leid, dass du gerade das nicht erfährst, das muss schrecklich sein... ich wünschte wirklich, es wäre anders für dich."
Ich wusste gar nicht so recht, was ich sagen sollte. Felix' Worte hatten eine Traurigkeit in mir ausgelöst, die ich selbst nicht verstand. Woher kam das auf einmal? Was bedeutete sie? Allerdings waren meine Worte von Herzen gemeint und somit hoffte ich auch, dass er sie ebenso aufnahm; wahrhaftig und voller Mitgefühl.
"Du bist unglaublich süß, Hyung", lächelte Felix schüchtern. Nebenbei richtete er sich auf, löste sich aus meiner Umarmung. Irritiert beobachtete ich ihn, unwissend, was das kleine Grinsen auf seinen Lippen und das Funkeln in seinen Augen zu bedeuten hatte. "Aber mach dir bitte keine Sorgen um mich, ja? Ich möchte kein Trübsal blasen. Wenn ich bei dir bin, kann ich endlich mal alle meine Sorgen vergessen, also lass uns das Thema abhaken."
Perplex blinzelte ich. Wahrscheinlich waren meine Mathe-Aufgaben in diesem Moment leichter zu verstehen als seine Worte, was es mir wirklich erschwerte. Es wurde erst Recht komplizierter, als er sich auch noch auf meinen Schoß setzte. Seine Hände platzierte er auf meiner Brust, nahe meiner Schultern und ein zarter, scharlachroter Schimmer zierte seine Wangen.
Ich war überfordert, überrascht, glücklich. Zu viele Emotionen auf einmal durchfluteten mich und ich brauchte einen Moment, bis ich mich wieder gefasst hatte. Dann aber nickte ich leicht und richtete mich ebenso auf, um ungefähr auf Augenhöhe mit Felix zu sein. Mein Herz pochte so laut, wie es wahrscheinlich noch nie zuvor geschlagen hatte und für einen Moment vergaß ich, wie man atmete. Aber dann riss ich mich zusammen. Das war der perfekte Augenblick - ich durfte ihn nicht vergehen lassen.
"Lee Felix?", fing ich an zu sprechen. Sofort bemerkte ich, wie der Jüngere die Luft anhielt, er war wohl ebenso nervös wie ich. Bedeutete das, dass er so empfand wie ich? Oder... Nein, das war keine Option. Darüber wollte ich gar nicht erst nachdenken. Der einzige Weg, seine Gefühle zu erfahren, war es, zu sprechen. Nur so würde ich wissen, ob unsere Herzen im Einklang schlugen. Und verdammt, nie zuvor hatte ich mir etwas so sehr gewünscht wie in diesem Moment.
"Ich hab mich in dich verliebt."
Da war es. Es war raus. Endlich, nach all den Monaten, die wir miteinander verbracht hatten, sprach ich es endlich aus. Ich hatte ihm meine Liebe gestanden. Er wusste es. Und die Last, die seit geraumer Zeit auf meinem Herzen geruht hatte, löste sich auf und befreite mich, schenkte mir Luft zum Atmen.
Ich hatte es geschafft.
Nachdem mir dieser Gedanke klar geworden war, gelang es mir erst, Felix' Gesichtsausdruck zu mustern. Seine braunen Augen waren weit aufgerissen und der Farbton seiner Wangen war noch viel dunkler geworden. Immer wieder huschten seine Pupillen hin und her, manchmal kurz herunter zu meinen Lippen, doch vor allem suchten sie meinen Blick. Sie suchten die tiefe Verbindung zu meinem Herzen.
"Changbin-Hyung?" Noch nie hatte eine Stimme so zart meinen Namen ausgesprochen. Und dennoch war ich jetzt schon süchtig danach.
"Ja, Lix?~", antwortete ich ebenso sanft, voller Gefühl. Endlich. Endlich schaffte ich es, meine Emtionen in meine Stimme mit einfließen zu lassen.
"Ich... bin nicht zufällig in den Laden damals gekommen", gestand er mir nun leise. Kurz zog ich meine Augenbrauen zusammen, war für eine Sekunde verwirrt, worauf er hinaus wollte. So reagierte man doch nicht auf ein Liebesgeständnis.
"Ich... hab dich in der Schule ein paar Mal gesehen... und beobachtet... und dann dein Instagram gefunden... und dann gesehen, dass du in dem Laden arbeitest, als ich mal vorbeigelaufen bin. Und... und ich wollte dich kennenlernen, aber ich hatte Angst, also hab ich immer was Kleines gekauft, bis du..."
"...bis ich dich angesprochen habe", vollendete ich seinen Satz. Sofort nickte der Jüngere. Während seinen Worten hatte er immer wieder seinen Blick abwenden müssen, doch jetzt strahlte er mich förmlich an, noch heller, als die Sonne jemals leuchten könnte. Er biss sich auf die Unterlippe und atmete erneut tief durch, das Strahlen ließ nicht einen einzigen Augenblick nach. Gott, wie konnte jemand nur so unfassbar süß sein?
"Ich mag dich, Hyung... ich mag dich sehr..."
Das reichte mir vollkommen aus. Diese Antwort, diese unschuldige Antwort war alles, was ich benötigte, um es zu wagen, eine Hand an seiner Wange zu platzieren. Vorsichtig näherte ich mich seinem Gesicht, nicht ein einziges Mal meinen Blick abwendend. Lediglich das kurze Huschen hinab zu seinen pinken, herzförmigen Lippen lenkte mich manchmal ab, doch ihm selbst erging es nicht anders. Auch er schien nicht erwarten zu können, mich endlich zu kosten.
"Darf ich dich küssen?" Diese letzte Frage brannte mir wie heißes Feuer unter den Nägeln. Nichts sollte ohne seinen eindeutigen Willen geschehen und diese liebevolle Frage war mir wichtiger als alles andere. Besonders, da die Aufregung in Felix dadurch zuzunehmen schien und er hastig nickte, erfüllt mit Freude. Mein Lächeln wurde für einen kleinen Moment breiter und kurz betrachtete ich noch seine perfekten Gesichtszüge.
Und dann vereinte ich unsere Lippen zu einem wundervollen ersten Kuss.
~~~
They finally kissed!!
Und wir sind noch lange nicht am Ende. XD
10 Chapters to go are left. c.c
Hach, ich war schon böse, euch monatelang (glaub, es war über ein Jahr) mit einem Moment sitzen zu lassen, in dem Felix Changbin abgewiesen hat. Aber hey, ich glaube, das hier macht alles wieder gut, nicht wahr?~
~Cookie
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In Love with a Christian ★ Changlix
FanficFür Changbin ist es Schicksal, auf Felix zu treffen, einen hübschen Tänzer von seiner Schule. Nie zuvor hat er von ihm gehört und auch wahrgenommen hat er ihn nicht, doch kaum treffen sie zum ersten Mal aufeinander, geraten sie immer wieder in Konta...