Octavia

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Ich konnte es nicht fassen, dass ich auf einmal Kaiserin war. Lucius umarmte mich, denn er wusste, wie traurig ich war. Wir waren nun aber Tiberius gegenüber im Vorteil, denn als Kaiserin musste er meinen Befehlen Folge leisten. Ich ließ die römischen Flaggen hissen und legte meine Rüstung an. Tiberius versuchte Widerstand zu leisten, doch ich besiegte ihn nach kurzer Zeit im Schwertkampf. Ich ernannte Publius zum Konsul und ritt zurück nach Rom. Ich beerdigte meinen Bruder und ließ mich offiziell zur Kaiserin krönen. Die Jahre vergingen, Ägypten wurde von den Mittani erobert, ich verheiratete alle meiner Kinder gewinnbringend und herrschte als Kaiserin über das größte und reichste Imperium aller Zeiten. Ich erklärte meine Kinder, Ahkmenrah, Julius und Lucius zu Göttern, um mit ihnen eines Tages vereint zu sein. Ich sprach für sie eine Prophezeiung aus. Sie sollten alle nach dem Tod zusammen sein, doch sie sollten sich nicht daran erinnern, wer sie waren. Als meine Kinder alt genug waren verließ ich sie. Da ich nicht sterben konnte, musste ich es so tun. Ich lebte von diesem Zeitpunkt an immer wieder in anderen Ländern. Doch ich heiratete nie und bekam auch keine Kinder mehr. So überdauerte ich selbst das Imperium. Jahrhunderte lang lebte ich von meiner Familie getrennt. Einzig allein der Gedanke daran, dass sie wenigstens vereint waren und ich sie vielleicht wiedersehen könnte, ließ Spes nie in mir verschwinden. In der Moderne arbeitete ich oft als Archäologin oder Historikerin. Ich liebte es, Schätze aus "meiner" Zeit zu finden. Wonach ich aber am liebsten suchte, waren Hinweise über die Aufenthaltsorte meiner Familie. Ich selbst hatte nämlich keine Ahnung, wo sie waren, bis ich eines Tages im 21. Jahrhundert einen Hinweis aus New York herhielt.