Wir standen also in der Mitte der Arena. Lucius hielt den Speer in der Hand und versuchte uns zu beschützen. Der Kaiser saß auf dem Altan und klatschte einmal in die Hände. Das war das Zeichen, um die Tiere hinauszulassen. Aus dem ersten Käfig kam ein brüllender Löwe geschlichen. Aus dem zweiten zwei hungrige Löwinnen. Aus dem dritten stampfte ein Bär und aus dem letzten kamen einige Löwen. Wir dachten bereits es wäre unser Ende, als die Tiere in unsere Richtung rannten. Es war, wie als wäre um uns eine unsichtbare Wand, denn die Tiere legten sich in einem Kreis um uns auf den Boden. Das Volk missbilligte dieses Verhalten und vom Kaiser bekamen wir den Daumen nach unten. Bogenschützen erschossen zuerst die Raubtiere mit brennenden Pfeilen und zielten danach auf uns. Der erste Pfeil traf ins Leere, der zweite blieb in meiner Schulter stecken. Es schmerzte, doch es war nicht das Feuer des Pfeiles, sondern ein Feuer in mir, dass schmerzte. Dieses Feuer breitete sich in mir aus. Es rieselten mehr Pfeile auf uns, doch alle prallten an etwas ab. Ich wurde wütend. Geschockt sahen mich Julius und Lucius an. Erst dann realisierte ich, dass aus meinem Rücken Flügel wuchsen. Auf meinem Rücken, genauer gesagt auf meiner linken Schulter, befand sich ein Zeichen. Das Zeichen der Acht. Von meiner Wut geleitet flog ich zum falschen Kaiser. Die Speere, Schwerter und Pfeile seiner Wachen zerbarsten an meinen Flügeln. Eigentlich wollte ich ihn für den Mord an Vater umbringen, doch der Tod schien mir auf einmal zu gnädig für ihn. Er sollte leiden.
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Octavia
FanfictionOctavia Caesar, die Tochter des römischen Kaisers, ist dazu bestimmt das Schicksal der gesamten Welt zu entscheiden.