Octavia

Epilog

Immer noch weinte Julius um seine tote Schwester. Es fühlte sich für ihn an, als wäre mit ihr ein Teil von ihm gestorben. Seit dem Tod ihres Vaters, ihrer Flucht und Gefangenschaft teilten sie eine besondere Verbindung. Diese Verbindung war einzigartig. Sie war wie ein Band, dass nicht zerreißen konnte. Aber nun war seine Schwester tot und er wusste nicht, wann er sie wiedersehen würde. Diese Verzweiflung und die Trauer führten dazu, dass der sonst so stolze und wenig emotionale, ehemalige Kaiser in Tränen ausbrach. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es für seine Schwester war, Ehemann und Bruder zu verlieren. Lucius versuchte ihn von ihrem Leichnam zu trennen, doch er wollte sie nicht loslassen. Das Band war zu stark. Ihre Haut wurde immer blasser. Das Blut um ihre Wunde begann zu trocknen. Ihr eigenes Schwert steckte noch in ihrem Herzen. Ahkmenrah zog es heraus und reinigte es in seinem Gewand vom Blut seiner Frau. Während die Walküren die Toten wegbrachten, wagte es niemand sich zu bewegen. Die Soldaten hatten alle ihre Helme abgenommen und sangen noch einmal die Hymne des Imperiums. Zum Schluss dankte Lucius Victoria für den Sieg und versuchte Julius dazu zu bringen, Octavias Körper loszulassen. Auch Ahkmenrah versuchte die Leiche aus seiner Umarmung zu lösen. Als sie es endlich schafften, küsste er sie. In diesem Moment färbten sich zuerst ihre Fingerspitzen und dann der restliche Körper rosa. Plötzlich schlug sie die Augen auf und schnappte nach Luft.