Kapitel 17 (Überarbeitet)

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Ich ging seit einigen Tagen nicht mehr zur Arbeit, dort anrufen, um mich krank zu melden, wollte ich nicht mehr, auf Nachrichten von Freunden Antworten tat ich ebenfalls nicht. Nicht einmal auf die Nachrichten von Tae und Jin.

Ich vegetierte einfach vor mich hin.

Mir war allerdings klar, dass ich das nicht mehr lange durchziehen konnte und mich erklären musste, wenn ich meinen Job behalten wollte.

Also ging ich am folgenden Tag widerwillig zur Arbeit, um mit meinem Chef zu sprechen und zu hoffen, dass er mich nicht feuerte.

Zögerlich betrat ich das große sterile Gebäude, ängstlich wie am ersten Tag, der erst einige Wochen her war.

Ich hatte es versaut, so viel stand fest.

Mit Angstschweiß im Gesicht betrat ich den Fahrstuhl, hoffte niemandem zu begegnen, bevor ich ihn verließ wischte ich mir nochmals durch mein Gesicht und trat auf den Flur hinaus, huschte über ihn hinter zum Büro des Chefs.

Ich klopfte an, hörte ein Herein und trat ein.

Im Büro saß nicht nur mein Vorgesetzter, sondern auch zwei mir bekannte Personen. Sie drehten sich zu mir um, Taehyung mit verweintem Gesicht und Jin mit einem ernsten Ausdruck.

Ich hatte sie verletzt, schoss mir die Erkenntnis ins Gehirn. „Ich... Ich kann das erklären." Kam es zögerlich aus mir heraus. Ich blickte betreten zu Boden.

„Dann fangen sie an, Herr Park. Die zwei waren voller Sorge um sie, sie sind mehrere Tage nicht zur Arbeit gekommen, haben sich nur einmal krankgemeldet und alle Versuche, sie zu erreichen abgeblockt!" Schimpfte Herr Choi mit mir, ich konnte sie verstehen, warum sie auf mich sauer waren, aber die Wahrheit sagen? Nein, das kam nicht in Frage.

Ich schielte vorsichtig in ihre Gesichter und sah das sie mich mit voller Erwartung anschauten.

Ich schluckte den aufkommenden Klos hinunter und setzte zum Sprechen an:

„Also vor wenigen Tagen kam mein Cousin vorbei und hat mir mitgeteilt, dass unsere Halmeoni verstorben ist." Ich machte eine kurze Pause, überlegte fieberhaft, was ich noch dazu dichten konnte, ohne dass sie merkten, dass ich log, als mir etwas einfiel. „Er meinte, dass sie in Busan beerdigt wird und das war von diesem Tag aus schon am nächsten. Er entschuldigte sich auch bei mir, dass mir nicht schon früher Bescheid gegeben wurde und ohne groß zu überlegen bin ich mit auf die Beerdigung und hab dabei mein Handy daheim vergessen, um hier anzurufen. Es tut mir leid, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. und ich hoffe, dass sie mich nicht feuern." Endete ich meine erlogene Geschichte und hoffte inbrünstig, dass sie es mir abkauften.

Stille. Keiner sagte etwas.

Bis: „Es ist zwar tragisch, dass Ihre Oma verstorben ist, aber ich sage Ihnen eins. Wenn Sie sich nochmal so etwas erlauben, sind Sie gefeuert. Ihre Kollegen, wie auch Patienten, zählen auf Sie! Also sagen Sie beim nächsten Mal gefälligst Bescheid! Bei so etwas verstehe ich keinen Spaß!" beendete Herr Choi seine Belehrung und entließ uns verärgert mit einem Wink aus seinem Büro.

Wir standen zu dritt auf dem Flur und schwiegen uns an, bevor Taehyung, der die ganze Zeit über nichts gesagt hatte und wirklich mitgenommen aussah, und Jin gehen wollten, zischte der Älteste mir noch zu: „Mach so was nicht nochmal Park." Und sie gingen.

Definitiv. Ich hatte es versaut.

Einen Sicherheitsabstand zu den anderen wahrend, folgte ich ihnen, im Aufzug klappte das nur leider nicht mehr und so spürte ich die stechenden Blicke auf mir umso besser.

Ein leises „Jimin" fand den Weg an mein Ohr und ich drehte mich zu Tae, der kurz vor dem Weinen zu sein schien.

Entsetzt riss ich meine Augen auf, ging auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung, während ich ihn umarmte, nuschelte er ein: „Ich habe mir Sorgen gemacht" und „bitte mach das nie wieder" ins Ohr und holte auch Jin dazu.

Erleichtert, dass die zwei nicht mehr allzu sauer auf mich waren, schloss ich die Augen und genoss die Umarmung Der Anspannung folgte eine Wärme, die sich langsam in meinem Körper ausbreitete

Der Aufzug hielt und die Türen öffneten sich.

Wir gingen hinaus aus dem Gebäude und verabschiedeten uns voneinander. Tae schrie mir aber noch etwas hinter her: „Wir sollen Morgen übrigens Hoseok aushelfen" und so ging jeder seinen Weg.

In meinem Wohnkomplex angekommen ging ich in das Stockwerk, in dem meine Wohnung war und steuerte auf diese zu.

Plötzlich hörte ich die Stimme der alten Dame hinter mir, die „Hallo Herr Park" rief und drehte mich zu ihr um.

„Schön Sie mal wieder hier im Flur anzutreffen." Strahlte sie mich an, müde erwiderte ich ihre Geste und sie fragte mich: „Haben Sie vielleicht Lust später noch auf Kaffee und Kuchen rüberzukommen?" da ich nicht noch jemanden an diesem Tag traurig und enttäuscht sehen wollte, stimmte ich zu, zu kommen und verabschiedete mich fürs erste bei ihr. 

You are Me, I am You   {JiKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt