Es war mittlerweile Freitag und laut Namjoons E-Mail der Tag der Modenshow.
Er hatte mir in den letzten Tagen extra dafür mehrere Pakete zukommen lassen, in denen unter anderem Kleidung, Perücken, Schuhe und Schminke waren.
Mich grauste es vor der bloßen Vorstellung, das durchzuziehen, aber leider hatte ich zugesagt und jetzt war es zu spät um einen Rückzieher zu machen.
Ich besah mir nochmals alle Kleidungsstücke die er mir geschickt hatte und zu meinem Leidwesen war nichts gutes dabei, eins von denen musste ich dennoch nehmen.
Als ich dann irgendwann fertig war mit Anziehen, Schminken und dem ganzen Prozedere klingelte mein Handy.
„Ja?" meldete ich mich kurzangebunden. „Ich hab einen Wagen geschickt, der dich in fünf Minuten vor deiner Wohnung abholt. Sei bis dato fertig." Berichtete mir Namjoon und auch wenn er es nicht sehen konnte, nickte ich zur Bestätigung und machte mich direkt auf den Weg nach unten.
Wie er gesagt hatte, stand ein Auto vor meiner Tür und ich stieg hinten ein.
„Miss Park, Herr Kim erwartet Sie schon." Teilte mir der Fahrer mit und selbst ihm hatte er nicht die Wahrheit gesagt? Durchtrieben und verrückt wie eh und jeh.
Als der Wagen zum Stoppen kam und mir die Tür geöffnet wurde, wäre ich gerne schreiend weggerannt, doch das konnte ich nicht.
Überall waren Menschen, Paparazzi und Schaulustige. Namjoon fand ich allerdings nicht, also lief ich über den Teppich, der extra für die gehobenen Gäste ausgerollt worden war, in das Innere des Veranstaltungsortes. Ich fühlte mich selten so unwohl in meiner Haut wie in diesem Moment und überhaupt an dem ganzen Abend.
Innen angekommen zog mich eine Hand zu sich, ich erlitt einen halben Herzinfarkt, stellte aber schnell fest, dass es nur Namjoon war.
„Schaust gut aus und komm, hier geht es zu unseren Plätzen, ach und danach gibt es noch ein Catering. Auf das werden wir ebenfalls gehen, um Kontakte mit denen zu schließen." Teilte er mir freudig mit.
Ich folgte ihm auf unsere Plätze, länger als nötig zu bleiben fand ich allerdings nicht so großartig wie er vielleicht dachte.
Wir saßen recht weit vorne in der Reihe, sodass ich trotz meiner geringen Körpergröße was sehen konnte, vielleicht war auch das der Grund, warum er mich in Frauenkleider gesteckt hatte.
Demütigend, wenn das jemand herausfand, war es aber alle mal.
Nervös spielte ich mit meinen Fingern. Der Abend zog sich und die Zeit ging einfach nicht vorbei. Bis die Lichter ausgingen, wie in einem Kino, und nur noch der Laufsteg beleuchtet war, damit man ja all die tollen Kleider sehen konnte. Dennoch zog es mich für einen Augenblick in seinen Bann.
Das Spektakel dauerte nun schon fast geschlagene zwei Stunden und die Mode der ach so tollen Designer wurde auch nicht besser, eher abstrakter und merkwürdiger. Nie im Leben würde ein Normalo so n Schmarrn anziehen, wahrscheinlich würde nicht mal jemand, der Millionen von Euro hatte, das Zeug kaufen das hier präsentiert wurde.
Irgendwann zog aber ein ganz bestimmtes Model meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war Jungkook! Was tat er hier? Wieso musste er ausgerechnet hier modeln? Wieso nicht irgendwo anders. Hoffentlich erkannte er mich nicht.
Zu meinem Glück durften die Models nur geradeausschauen und nicht in das Publikum, so konnte er mich während der Modenshow wenigstens nicht sehen.
Er lief seinen Walk fertig. Er war wirklich gut darin, er brachte die Kleidung perfekt rüber und auch wenn sie Mist war, bei ihm würde ich sie kaufen, so gut war er, das musste ich schon zugeben.
Nach einer weiteren Stunde, in der Jungkook des Öfteren über den Laufsteg lief, war dann auch die ganze Veranstaltung fertig und das Catering begann.
Namjoon zog mich von meinem Stuhl herauf und hakte meinen Arm bei sich ein um zu verhindern, dass er mich in der Masse verlor. Früher war das des Öfteren passiert und scheinbar hatte er dazu gelernt, zu meinem Leidwesen, denn wenn er Jungkook passieren würde, würde auch ich ihn treffen.
Wir gingen zum Büffet und holten uns etwas zum Essen, danach weiter zur Bar an der wir stehen blieben.
Namjoon quatschte einige Leute an, andere auch mich, aber ich reagierte nicht, nur wenn ich es sollte und das kam selten vor, Hauptgrund: man könnte an meiner Stimme erkennen, dass ich keine Frau war.
So verging die Zeit schleichendlangsam und irgendwann kam es so, wie es kommen musste.
„Hy Namjoon, was machst du denn hier auf einer Modenshow? Ist ja mal was ganz Neues." Begrüßte Jungkook meine Begleitung und scheinbar kannten sie sich, schlimmer hätte es nicht kommen können.
„Dacht mir, ich schau mal nem guten Bekannten beim Rumstolzieren zu und knüpf ein paar hilfreiche Kontakte." Lachte er vor sich hin „Ach ja? Das freut mich natürlich sehr und klappt es mit dem Kontakteknüpfen oder soll ich dir ein paar Leute vorstellen?" Fragte Jungkook, ging kein einziges Mal dabei auf mich ein, was mich erleichtert aufatmen ließ. Fehler.
„Ach und wer ist deine reizende Begleitung?" kam die Frage der Fragen, die mein Herz in die Hose rutschen ließ, insofern ich eine angehabt hätte, und Namjoon antwortete: „Erstens, Kontakteknüpfen klappt gut, kannst dich also raushalten. Zweitens, das ist Ji, meine Begleitung."
„Sehr erfreut Sie kennen zu lernen, Miss. Ich bin Jeon Jungkook." Stellte er sich mir vor, als Antwort bekam er von mir lediglich ein schlichtes Lächeln und ich hakte mich mehr bei Namjoon ein, um zu signalisieren, dass ich von ihm nichts wollte.
„Ist die kleine Schüchtern? Oder Stumm?" fragte Jungkook Namjoon, welcher anfing zu lachen und meinte "beides irgendwie." Eine dämlichere Antwort hätte er ihm nicht geben können und dass mich Jungkook als klein betitelt hatte, würde ich ihm am liebsten heimzahlen, aber das ging nicht ohne meine Tarnung auffliegen zu lassen. Und das durfte ich unter keinen Umständen.
Jungkook wich leider nicht mehr von unserer Seite, versuchte immer wieder mit mir zu sprechen, was ich abblockte und ihn dafür nur dämlich angrinste, einmal vielleicht auch mit Eye smile. Nur zu lange wollte ich den Blickkontakt nicht halten, wer weiß, ob ihm am Ende nicht doch noch meine Augen bekannt vorkommen würden.
Als die Tortur überstanden war und wir gehen durften, fiel die ganze Anspannung mit einem Schlag von mir und seufzend setzte ich mich in das Auto von Namjoon.
„Hast dich gut geschlagen, dafür, dass du so eine lange Pause gemacht hast, stillschweigen und hübsch sein hast du jedenfalls noch drauf." Lobte er mich und gab mir daraufhin einen Umschlag „Öffne ihn lieber erst, wenn du daheim bist." Sagte er noch zu mir, ehe er dem Fahrer Bescheid gab loszufahren.
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You are Me, I am You {JiKook}
Fanfiction"Buch Numero Uno \(^^)\" Jimin 24 Jahre alt, ausgelernter Krankenpfleger zieht nach Seoul. In dieser Stadt begegnet er besonderen Menschen die sein Leben verändern und er lernt: dass das was man zu sehen scheint, nicht gleich das ist was in einem vo...