Kapitel 26 (Überarbeitet)

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Ich spürte wie ein Arm unter meine Kniekehlen ging und eine Hand an meinen Rücken. Etwas dagegen tun konnte ich nicht, dafür hatte mich die Kälte zu sehr eingenommen. War ich etwa eingeschlafen?

Die Person trug mich ins Innere des Hochhauses und fuhr mit mir hinauf, brachte mich dort in eine Wohnung, setzte mich dabei kein einziges Mal ab, bis ich das Geräusch von Wasser hörte und etwas Nasses an meinen Füßen spürte.

Die Wärme des Wassers lockerte meine Muskulatur und meine Kraft kehrte zurück.

Ich öffnete meine Augen und sah mich um, ich saß in einer Badewanne, die bis obenhin mit warmem Wasser gefüllt war. Als mein Blick bei den riesigen Fenstern hängenblieb, staunte ich nicht schlecht, als ich feststellte, dass man von hieraus einen tollen Blick auf die nächtliche Skyline Seouls hatte.

Während ich gebannt hinaussah, merkte ich wie Stoff meine Hand strich und ich sah an mir herab, es war mein Kleid, das sich sanft im Wasser der Badewanne hin und her bewegte.

Erleichterung überkam mich, also hatte mich schon mal kein Psycho aufgegabelt.

Die Tür öffnete sich im selben Moment und ich hörte meinen Namen, der von einer melodisch weichen Stimme ausgesprochen wurde, um genau zu sein, Jungkooks Stimme.

„Du bist wach?" stellte er fest und kam auf mich zu. Ich wollte zum Sprechen ansetzten, wurde aber von ihm aufgehalten: „Denk nicht, dass du lange hierbleiben wirst, nur weil ich dich hier her gebracht habe." Zerschnitt er mit seinen Worten meine Hoffnung auf Wiedergutmachung.

Er kramte daraufhin in einem Schrank herum und zog daraus ein beigenes Handtuch, welches er mir stumm reichte, mit zittrigen Händen ergriff ich es, froh darüber, aus dem langsam auskühlenden Wasser herauszukommen.

„Danke." Brachte ich heraus und wickelte mich in das Handtuch ein, wirklich bringen tat es aber nichts, da das Kleid dennoch pitschenass war und alles volltropfte, das sah wohl auch Jungkook ein, denn er seufzte laut aus.

„Warte hier." Wies er mich an und ging hinaus, kam mit frischer Kleidung in den Armen zurück und übereichte sie mir.

Er verließ erneut das Bad und schloss hinter sich die Tür, eine stumme Aufforderung für mich, mich umzuziehen, was ich auch tat.

Seine Klamotten waren mir etwas zu groß, aber dafür warm und sie rochen gut.

Fertig umgezogen ging ich aus dem Bad hinaus in den Flur und suchte Jungkook auf. Er saß in seinem Wohnzimmer und nippte an einer braunen, dampfenden Flüssigkeit, entweder war es Kaffee oder Kakao, ich tippte auf Letzteres.

Ich setzte mich zu ihm auf die große Couch und räusperte mich, damit er zu mir sah.

Es klappte nicht, also sprach ich seinen Namen aus. ALs auch dies nicht funktionierte, fing ich einfach an zu reden.

„Ich weiß, du bist Sauer auf mich, dass ich mich für Geld eine gewisse Zeit an Namjoon verkauft hatte, aber du musst wissen, dass er wirklich nervig war, wegen ihm hatte ich sogar einen mentalen Nervenzusammenbruch und hätte fast meine Arbeit verloren und er meinte, dass er mich danach nicht wieder damit nerven würde. Also hatte ich eingewilligt und dass ich so bin wie alle anderen verstehe ich nicht. Jeder Mensch hat schließlich einen anderen Charakter und wir können somit nicht komplett gleich sein." Schloss ich meinen verzweifelten Versuch, mich bei ihm zu entschuldigen.

„Doch du bist wie sie. Geldgeil." War das Einzige, was er dazu zu sagen hatte und mich ließ es die Welt nicht mehr verstehen.

„Wieso? Wieso urteilst du schon wieder voreilig über mich? Du weißt doch gar nicht, wie ich überhaupt zu all dem gekommen bin und hatten wir das nicht erst hinter uns mit den Missbilligungen und Vorurteilen?" fragte ich ihn entrüstet und scheinbar wusste er jetzt selbst nicht mehr, was er dazu sagen sollte.

„Gut. Dann gib mir eine kurze Version von dem, wieso du das tust und ich erkläre dir, warum ich meine, dass du bist wie alle anderen." Schlug er vor.  

You are Me, I am You   {JiKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt