Kapitel 62

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Kenan's Sicht:

Ist es so leicht jemanden zu verlassen, den man liebt? Den man braucht ? Wie soll man etwas loslassen wenn man es braucht? Etwas gehen lassen wenn es sich so richtig anfühlt.. wie kann etwas, dass sich so gut und richtig anfühlt falsch sein?

Ich erinnerte mich an unser erstes Treffen.. ihr erstes lachen.. ihre ersten Tränen.. ihre erste Berührung.. sie war bei allem mein erstes Mal.. meine erste Liebe.. mein erster Kuss.. und sie sollte immer das letzte bleiben.. meine letzte liebe.. mein letzter Kuss..

Doch jetzt stand ich hier und starrte auf meinen Koffer.. wie sollte ich all unsere Erinnerung hinter mir lassen ? Ich sag wir sie vor mir stand und mir meien Koffer gab.. ihre Wörter brannte immer noch.. es brannte so sehr das selbst die Flammen einen Ausweg suchten..

Ich sah wie sie unser Bild in einzelne kleine Stücke zerriss und dann aus dem Fenster war.. wie konnte ich auf die sauer sein und gleichzeitig so sehr lieben? Ist es möglich jemanden zu hassen, weil man sie zu sehr liebt?

"Hast du alles?"

Ich sah zu Marvin der mich fragen ansah.. sie wollte dass ich aus ihrem Leben verschwinde... ihr aus dem Weg gehe und so tue als würde ein "uns" nicht mehr existieren.. aber wie soll ich etwas vergessen, dass mir so viel bedeutet..

"Du kannst dich immer noch umentscheiden.. überleg es dir nochmal.."

Ich schüttelte den Kopf und sah in den Spiegel.. ich trug eine Uniform.. nie hätte ich gedacht, dass ich einer von denen bin die in den Krieg gehen.. ich war jedes Jahr bei der Verabschiedung dabei aber selbst Abschied zu nehmen währe nie in meinen sinn gekommen..

Ich nahm meinen Koffer in die Hand und trug ihn aus meinem Büro.. zwischen all den Mitarbeitern sah ich zu mert.. er hatte nicht mit mir gesprochen seit ich diese Entscheidung traf..

Langsam lief ich den Gang runter und an mert vorbei bis er seine Hand auf meine Schulter legte und mich ernst ansah..

"Es ist nicht richtig.. wenn du nicht an dich denkst denk an Yagmur.. wie soll sie es verkraften wenn du stirbst?! Denk an Yakup! Er liebt dich und du willst gehen? Und was mit mir berk? Oder betül?!"

Ich konnte die wut in seinen Augen sehen.. sein Griff um meine Schulter stärkte sich und ich legte meine Hand auf seine Schulter..

"Du wirst yakup von mir erzählen.. betül und Berk haben ihr eigenes Leben.. sie sind selbstständig.. und was Yagmur angeht.. sie wollte das ich gehe.."

"Aber nicht das du stirbst! Wir haben uns geschworen immer da zu sein wenn der andere in Not ist! Du hast mir geschworen hinter mir zu stehen! Erinnerst du dich doch an den Tag als wir bei einem Einsatz waren? Wir sollten eine Bombe entschärfen, da das Thema zu lange brauchte und uns die Zeit davon rannte ?! Dort hast du mir geschworen, dass wenn wir diesen Einsatz überleben immer für einander da sein werden und uns gegenseitig den Rücken decken werden!"

Ich erinnerte mich an diesem Tag ganz genau.. es war in einem Zug mert ud ich waren die einzigen die direkt an der Bombe standen.. ohne Ausrüstung oder etwas anderes.. blau, grün, gelb und rot.. genau das waren die Farben.. wir standen minutenlang davor und beteten.. die bombte zeigte eine Minute.. wir hatten das blaue und das gelbe Kabel aussortiert.. nur noch rot und gelb..

Wir beide waren anderer Meinung und spielten "Schnick Schnack Schnuck".. davor schworen wir uns gegenseitig immer für einander da zu sein.. mert gewann und wir trennten das gelbe Kabel und überlebten..

"Ich werde immer noch da sein.. nur etwas weiter weg."

Ich umarmte ihn und löste mich nach einer Minute von ihm.. mit meinem Koffer in der Hand lief ich aus dem Gebäude und setzte mich in den Bus wo alle saßen, die in den Krieg gingen..

Minutenlang starte ich aus dem Fenster bevor ich auf mein Handy sah und die Nachricht von cengiz bekam wann das Gerichtsverfahren ist.. nie wollte ich mich von Yagmur scheiden lassen.. aber würde ich es nicht tun würde sie nicht loslassen können..

Sie würde sich an die Erinnerungen Klammern und mich nicht gehenlassen.. und genau das sollte sie tun.. ich wollte ihr vergeben aber ich konnte nicht.. jahrelang habe ich gelernt zu vergeben aber ausgerechnet bei ihr ging es nicht.. wie denn auch wenn sie die einzige war die mich verletzten konnte..

Der Bus parkte vor dem Flughafen und ich erkannte diesen Mann der direkt am Eingang auf mich wartete.. seine Hände waren in seiner Jackentasche und seine Augen durchbohrten sich in meine..

"Oglum.. du tust das falsche.."

Er hielt mich am Oberarm fest und sah mir in die Augen.. wie konnte man eine Stimme so Seher hassen aber gleichzeitig vermissen? Den Geruch so sehr verabscheuen aber dennoch sich danach sehnen? Die Kindheit so verabscheuten aber trotzdem sich daran zu klammern?

"Du willst mir sagen, was richtig und was falsch ist? Ich glaub du bist der letzte der ein Recht dazu hat.. du hast dieses Recht vor Jahren verloren, als du gegangen bist."

Ich riss mich aus seinem Griff und lief weiter.. ich wurde kontrolliert und musste meinen Koffer abgeben.. ich wartete und starte auf meine uhr.. in einer Stunde würde mein Flug starten.. dann würde ich alles hinter mir lassen und gehen..

Ich wusste nicht warum aber irgendwie erinnerte ich mich an den Tag an dem Yagmur kochen wollte und das ganze anfing nach verbranntem zu riechen.. genau diesen Geruch roch ich.. als hätte ich diesen Geruch abgespeichert um ihn jetzt noch einmal zu genießen..

Ein letztes mal..

Ich ändere mich..∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt