Yagmur's Sicht:
Im Leben überwindet man vieles. man macht vieles durch und am Ende ist man der Mensch der man ist. mit all den Fehlern und all der Reue. alles was passiert hat einen Grund und ist ein Teil von dir. es formt dich zu der Person die du jetzt bist.
Jede Tat und jeder Mensch im Leben verändert das Leben und es ist egal was für Entscheidungen sind. alles trägt etwas zu deiner Persönlichkeit bei. währst du der selbe Mensch der du jetzt bist wenn du eine Bestimmte Person nie kennen gelernt hättest?
Währe ich ein anderer Mensch wenn ich kenan nie kennen gelernt hätte? Wenn Nefes nicht auf der Welt währe? Sich all das zu fragen bringt nichts. am Ende ist man die Person die man ist ob es jemandem gefällt oder nicht.
Ich hatte viel durch gemacht. kenan und ich gingen so oft getrennte Wege und hatten so oft aufgegeben aber trotzdem waren wir jetzt hier. stärker und besser. es ist unwichtig ob man irgendwann aufgibt. wichtig ist irgendwann weiter zu machen und das besser.
Meine Hand welche die kleine hand meiner Tochter hielt streichelte ihre sanft und ich sah auf die Uhr. sie war wach und müsste eigentlich schlafen. das war kenan's aufgabe wie alles andere. nur war kenan am schlafen und ich wollte ihn nicht wecken. er sollte sich ausruhen.
"Du musst jetzt schlafen Nefes."
Sie umklammerte meine Hand etwas fester. sie würde nicht einfach so schlafen. kenan las ihr immer etwas vor und dann schlief sie ein doch ich wusste nicht was ich tun sollte.
"Und ist sie immer noch nicht am schlafen?"
Kenan rief sich kurz an den Augen bevor er mich fragen ansah. ich schüttelte den Kopf und er nahm Nefes vorsichtig aus ihrem Bett und dieses unbeschreibliche Lächeln umspielte seine Lippen. er war ein guter Vater. ein sehr guter Vater. und für einen Moment bekam ich angst. ich wusste nicht wie kenan mit ihrem Tod umgehen würde und ich bekam angst. ich erinnerte mich daran wie er nach dem Tod seiner Mutter war. er hatte nie gesprochen. kaum geschlafen un Essen war ebenfalls nicht in seinem Alltag. er war nur am arbeiten. nur in der Moschee. und ich wusste wie schwer es für mich war ihn wieder zurück zu holen. ihn fest zu halten. und jetzt wusste ich nicht wie ich ihn zurück holen und fest halten sollte wenn ich den selben Verlust hatte.
"Sie weint nicht mehr so oft."
Er sah mir in die Augen und wartete darauf das ich etwas sagte aber es wäre kein gutes Zeichen. im Gegenteil es war ein schlechtes Zeichen. ich hatte mit mehreren Ärzten gesprochen. Ich wusste, dass ihr kleiner Körper sich an all den Schmerz gewöhnt hatte. sie bewegte sich weniger was ebenfalls nichts Gutes war. ihre Knochen brachen und ich konnte nichts tun. ich wusste das wir nicht mehr Zeit hatten und ich hatte angst.
Kenan legte Nefes in ihr Bett und deckte sie zu. ihre Augen waren zu und es herrschte Stille. es war so still im raum, dass wir den Atem von Nefes hören konnten.
"Wann hast du das letzte Mal geschlafen?"
Kenan Sah mich fragen an und ich zuckte mit den Achseln. ich wusste es wirklich nicht. ich blieb immer wach weil ich Angst hatte, dass Nefes aufhört zu atmen während ich schlief. ich saß dann auf der Couch und beobachtete sie während sie schlief. seit 5 Tagen war sie auf der Welt und ich fragte mich wie lange es noch so weiter gehen würde. ohne all die Medikamente würde sie nicht mal einen Tag überleben.
"Du musst schlafen."
"Ich bin nicht müde."
Kenan sah zu dem kleinen tisch, der neben der Couch war und deutete auf die ganzen Tassen. er nahm eine in die Hand und sag mich fragend an. genau 7 Tassen standen dort. ich hatte den ganzen Tag nur Kaffee getrunken im wach zu bleiben.
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