An der Schule erwarteten mich meine drei Freunde bereits und ich begrüßte sie alle mit einem Handschlag. Eine Weile blieben wir noch stehen, doch dann bemerkte ich eine Gruppe an Schülern, die sich um jemanden versammelten. Es waren welche aus der Zehnten denn sie sahen um einiges Jünger aus. Beim näheren hinsehen erkannte ich meinen kleinen Bruder, der sich mit einem anderen Zehntklässler zu prügeln schien.
,,Was geht denn da ab?" Wollte Felix plötzlich wissen und als wäre es ein Kommando gewesen, gingen wir vier auf die sich prügelden zu und ich wusste, dass Jihoon es nicht lange aushalten würde, denn er sah jetzt schon ziemlich fertig aus. Ich versuchte mich an den ganzen unwürdigen Menschen vorbei zu drängen, was meine Freunde sichtlich verwirrt schauen ließ. Ich konnte es mir zumindest denken.
,,Deine Mutter war sicher ne Hure, so wie sich dich aufgezogen hat." Und in diesem Moment brannten meinem Bruder die Sicherungen durch und er ging auf den anderen zu, schubste ihn zu Boden und schlug auf ihn ein.
,,Sag noch einmal was über meine Mutter und ich schwöre, du liegst schneller in einem Sarg als du denken kannst." zischte er zwischen den Schlägen die er dem anderen verpasste. Ich konnte mich mittlerweile an den ganzen Schülern vorbeiquetschen.
,,Jihoon hör auf mit dem Scheiss." rief ich ihm zu doch hören wollte er keinesfalls. Ich sah keine andere Möglichkeit, als Handgreiflich zu werden und Jihoon von dem anderen zu zerren.
,,Du hast mir überhaupt nichts zu sagen, Arschloch." zischte er mich an und versuchte sich von mir zu befreien, doch er scheiterte kläglich an den Versuch, denn ich war deutlich stärker als er.
,,Und du solltest aufpassen, was für Sachen du anderen vor den Kopf wirfst. Du weißt nicht was für Wunden du aufreisst." Der Junge sah mich nur verächtlich an ehe er anfing zu grinsen.
,,Ach Jihoon, ist das dein Schwuchtel Bruder? Oh man den könnte sogar ich verprügeln, so klein wie der ist." Es stimmte das der Typ um einiges größer war als ich, doch dass was er sagte ließ ich mir nicht gefallen. Wer war er bitteschön, jemanden als Schwuchtel zu beleidigen? Abgesehen davon war ich nicht mal schwul.
,,Selbst wenn ich Schwul wäre hast du kein Recht jemanden als Schwuchtel zu beleidigen. Glaub ja nicht, dass ich dich nicht auch verprügeln könnte. Ich mag vielleicht klein sein, aber bestimmt dreifach so stark wie du." Mit großen Augen sah mich der Typ vor mir an und ich bemerkte, wie Jihoon sich aus meinem Griff befreien wollte, doch ließ ich dies nicht zu.
,,Wollen wir es testen?" fragte er provokant, doch auf solche Spiele ließ ich mich nicht ein. Ich hasse solche Menschen, die sich in das Leben anderer einmischten und dann irgendwelche scheisse über die Familie erzählten. Solche Menschen handelten nicht fair. Sie zerstören das Leben anderer, auch wenn sie es möglicherweise nicht wollten. Wenn sie keine Leben zerstören wollten, warum erzählten sie dann Lügen? Aufmerksamkeit war dort meistens die Antwort. Ich hasse Menschen, die so sehr nach Aufmerksamkeit streben und sich die kuriosesten Geschichten ausdachten um diese zu bekommen. Eine Reihe voller Lügen auftischen um das zu bekommen was sie wollten. Aufmerksamkeit. Und so schätzte ich den Typen vor mir ein. Einer der andere verprügelte um Aufmerksamkeit zu bekommen. Um als stark zu gelten.
,,Auf deine Aufmerksamkeitsnummer verzichte ich gerne." sagte ich ehe ich meinen Bruder mit zu meinen Freunden zog. Es war mir gerade völlig egal, dass die halbe Schule es mitbekommen hatte und ich Jihoon praktisch bloßstellte, indem ich sein Bruder war. Bei meinen Freunden angekommen, sahen mich diese mit großen Augen an ehe ihr Blick zu meinem Bruder wanderte und diesen mit Besorgnis ansahen.
,,Du hast die längste Zeit gelebt mein Freund." klopfte mir der größte unseres Freundeskreises auf die Schulter, doch ich verstand nicht ganz was er meinte.
,,Ich habe dir doch von dem jungen erzählt, also Minho. Das ist sein Cousin und glaub mir, den würde Minho über alles beschützen. Auch wenn er dafür andere verprügeln muss." redete er vor sich hin und sein Blick schweifte über den Schulhof, dann sah er zu mir.
,,Guck. Wie ein Küken rennt er zu ihm." direkt drehte ich meinen Kopf so zur Seite, dass ich die beiden sehen konnte und ich konnte nicht leugnen, dass dieser Minho ziemlich gut aussah. Fuck, was dachte ich da gerade bitte?
,,Jihoon, ist bei dir alles gut?" fragte ich ihn dann, denn irgendwie musste ich von diesem Gedanken wegkommen. Außerdem war mir sein Wohlergehen sehr wichtig.
,,Dafür, dass du mich bloßstellen musstest und wir wahrscheinlich beide umgebracht werden geht es mir ziemlich gut, Arschloch."
,,Ich will mich da nicht einmischen, aber lern deinen Bruder wertzuschätzen, er hat dich immerhin vor einen Schulrauswurf bewahrt. Außerdem solltest du lernen Respekt zu zeigen." Jihoon verdrehte auf Seungmins Aussage nur die Augen und wollte gerade gehen, als ich ihn wieder am Handgelenk packte.
,,Gib sie mir." sagte ich ernst, doch er sah mich erst verwirrt an, ehe er verstand was ich meinte und mit dem Kopf schüttelte.
,,Ich werde mich nicht wiederholen, Jihoon." Er öffnete plötzlich doch seinen Rucksack und gab mir die Tüte mit den Drogen. Zufrieden ließ ich den jüngeren los, ehe ich die Drogen in meinen Rucksack verstaute mit dem Plan sie zu verbrennen oder das Klo runterzuspülen, wenn ich die Gelegenheit hatte.
,,Alter, was wenn die Lehrer dich erwischen?" Seungmin sah mich erwartend auf eine Antwort an und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ich musste überlegen, doch fiel mir etwas ein, was hoffentlich klappen könnte.
,,Ich gehe jetzt einfach auf die Toilette und spül sie runter. Wer soll mich da denn schon großartig erwischen?" ziemlich überzeugt von meinem Plan wandte ich mich von den anderen ab und ging Richtung Toilette.
Doch ich wurde aufgehalten.
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𝑩𝒆𝒂𝒖𝒕𝒊𝒇𝒖𝒍 𝑬𝒚𝒆𝒔 // 𝒎𝒊𝒏𝒔𝒖𝒏𝒈 ✓
FanfictionDurch seine Augen und den Vorurteilen wurde er gehasst. Er akzeptierte es, schien sich äußerlich nicht davon beirren, was die anderen über ihn sagten. Innerlich traf es ihn jedoch sehr und als er ihn kennenlernte, wurde alles besser. Eine Hürde muss...