17 | Han Jisung

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Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker aus meinem traumhaften Schlaf. Diese Nacht konnte ich ohne weitere Alpträume schlafen und die Erkenntnis ließ mich leicht lächeln.

,,Mach den scheiss aus." nuschelte Minho neben mir gegen meine Brust, was mich kichern ließ, ehe ich den Wecker ausmachte. Minho kuschelte sich wieder an mich ran und ließ seine Augen geschlossen. Am liebsten wollte ich auch einfach weiterschlafen und gar nicht erst daran denken, in die Schule gehen zu müssen, doch heute war immerhin Freitag, das hieß einmal noch durch die Hölle um dann ins Paradies zu kommen.

Ich beobachtete Minho noch ein wenig, weil er so süß beim Schlafen aussah. Er wirkte überhaupt nicht wie der Mensch, den ich gestern kennengelernt hatte. Vielleicht zeigte er diese Seite einfach nur nicht. Leider Gottes musste ich den süßen Jungen neben mir wecken, sonst würden wir noch zu spät in die Schule kommen.

,,Minho. Aufstehen." Ich versuchte so sanft wie möglich zu sein und drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange. Langsam öffnete er seine Augen und streckte sich erstmal, ehe er mich verschlafen ansah.

,,Wie geht's dir?" fragte ich ihn mit sanfter Stimme während ich mit seinen Haaren spielte. Minho schüttelte nur den Kopf, ehe er den Spieß umdrehte und ich unter ihm lag. Er drückte mir einen langen Kuss auf, den ich natürlich erwiderte und mich weider mal fragte, warum dieser Junge so gut küssen konnte. Von diesen Lippen werde ich niemals genug bekommen, das stand fest.

,,Ich will nicht drüber reden, Jisung." verständlich nickte ich und dachte hinterher drüber nach, wie dumm meine Frage eigentlich war. Minho schien das zu bemerken und sah mir tief in die Augen. Wenn das mal kein intensiver Blick war.

,,Es ist nicht schlimm, das du nach meinem Wohlergehen gefragt hast. Ich find das süß." bevor ich überhaupt auf seine Aussage reagieren konnte, drückte Minho mir wieder ein Kuss auf die Lippen, den ich nur zu gerne erwiderte. Ich liebe es einfach seine Lippen zu küssen, das war definitiv meine neue Sucht.

,,Knutschen könnt ihr auch später. Dad will mit euch reden." hörte ich plötzlich Jihoon sagen, was uns beide erschrocken auseinander fuhren ließ. Er stand im Türrahmen und sah uns etwas abwertend an. Aber warum war er schon wach?

,,Kannst du nicht klopfen?", genervt warf ich ihn mit meinem Kissen ab und leider Gottes fing er es auf.

,,Warum bist du eigentlich wach?" fragte ich dann worauf er derjenige war der genervt die Augen verdrehte. Er warf mein Kissen wieder auf mein Bett.

,,Dad meinte, auch wenn ich suspendiert bin, wecke ich dich um halb sechs." Ich nickte verstehend, musste mir aber dennoch das Lachen verkneifen. Dann war Chanhee wahrscheinlich auch schon wach. Mein Vater war eben so. Er war in vielen Situationen sehr locker gewesen, aber in manchen Situationen ließ er den Spießervater raushängen. Vorallem seit meine Mutter nicht mehr am Leben war, hatte er das Gefühl alles gut machen zu müssen, sei es Haushalt, sich um mich und Jihoon kümmern oder eben andere auch mütterliche Sachen. Ich wusste das es meinen Vater überforderte, er wollte es nur nie zugeben. Etwas was ich bis heute nicht verstand. Mein Vater hatte eine Auszeit verdient, er machte so viel für uns, damit es uns gut ging, aber was Taten wir, damit es meinem Vater gut ging? Wir merkten es nicht mal, nur jetzt wo ich so darüber nachdachte, wollte ich auch etwas Gutes für meinen Vater tun. Das würde ich gleich auch ansprechen.

Langsam standen Minho und ich auf, gingen die Treppen runter ins Esszimmer, wo mein Vater und Chanhee schon saßen. Wir setzten uns an den bereits vollständig gedeckten Tisch und ich sah meinen Vater abwartend an.

,,Ich habe mit dem Jugendamt telefoniert und Chanhee kann bis im Heim ein Platz frei wird hier bleiben. Da du ja schon neunzehn bist und das Haus deiner Tante abbezahlt ist, kannst du dort leben. Du bekommst trotzdem das Sorgerecht für deinen Cousin. Meinte jedenfalls das Jugendamt." meinte mein Vater an Minho gerichtet. Dieser sah zu mir, und dann wieder zu meinem Vater. Er war sichtlich geschockt von dem was mein Vater erzählte und Chanhee sah meinen Vater ebenfalls geschockt an.

,,Ich weiss nicht was ich sagen soll..."

,,Sag einfach nichts und iss etwas. Essen ist immerhin wichtig." sagte mein Vater und wir alle fingen an zu essen. Ich konnte irgendwie nicht glauben, dass mein Vater sich schon um alles gekümmert hatte, was nötig war, obwohl er immer so viel Stress hatte. Mein Vater wirkte vielleicht nicht so, aber ich wusste das er überfordert mit all seinen Aufgaben war. Aber ich war ihm dankbar, dass er Minho und Chanhee helfen wollte und sie erstmal hier schlafen lassen hat. Es hätte nicht wirklich jeder getan.

 𝑩𝒆𝒂𝒖𝒕𝒊𝒇𝒖𝒍 𝑬𝒚𝒆𝒔 // 𝒎𝒊𝒏𝒔𝒖𝒏𝒈 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt