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Mehr denn je wollte er Ilma beweisen, dass er ein guter Mann war. Abwertend sah er Kili an »Seid ein gerechter König. Wenn nicht, dann erwartet euch das gleiche Schicksal wie euren Vetter« drohte Thranduil Kili nun und warf ihm den Arkenstein vor die Nase. Kili nickte verängstigt, schnappte sich den Arkenstein und schon war er verschwunden. Ohne Ilma und das Kind noch ein weiteres Mal anzusehen drehte sich Thranduil zu seinem Pferd und stieg auf. Auch Ilma stand nun langsam wieder auf und hob ihren Sohn auf Storm. Auch sie stieg langsam auf und hielt ihn sanft im Arm.

Während des restlichen Rittes fiel kein einziges Wort.

Ilma verstand allerdings auch nicht, dass mit Thranduil etwas nicht stimmte. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt das Kind in ihren Armen zu beruhigen. Der kleine Junge sah Thranduil immer nur panisch an und schien auch nicht so wirklich zu verstehen, was vor sich ging. Er war immerhin noch ein kleines Kind.

Als die drei durch die Tore des Schlosses ritten kam ihnen sofort Legolas entgegen, welcher wie erstarrt auf das Kind in Ilmas Armen schaute. Wo kam das denn jetzt auf einmal her? Hatte er irgendwas verpasst? »Was? Wie? Wer?« versuchte er seine Frage zu formulieren. Ilma lächelte jedoch nur leicht und hob den kleinen vorsichtig vom Pferd »Eine lange Geschichte kurz erzählt: Das ist dein kleiner Halbbruder Legolas.«

Verdutzt sah Legolas das kleine Kind an, als Ilma das Wort "Halbbruder" nannte konnte er von Thranduil nur ein ungläubiges Schnauben hören. Irgendetwas stimmte nicht. Legolas hatte gar nicht die Chance zu reagieren, weil Ilma sofort anfing dem kleinen zu erklären, wo alles war. Was sie nun noch viel stärker merkte als vorher war, dass der Kleine dauerhaft versuchte sich vor Thranduil zu verstecken und sehr verängstigt war. Langsam lief sie mit ihm in den Stall und er beruhigte sich auch sofort, als er Thranduil nicht mehr sah.

Dieser starrte nur weiter auf die Stalltür, sein Gesicht war in Falten gelegt. Er versuchte herauszufinden, was für einen Grund es geben könnte, dass der Junge schwarze Haare hatte. Legolas beobachtete seinen Vater und er konnte genau sehen, was er dachte »Vater was ist los? Denkt ihr, dass er nicht euer Sohn ist?« fragte Legolas seinen Vater nun zögernd. Der König wendete seinen Blick nun langsam zu Legolas und nickte missbilligend »Legolas, du siehst aus wie ich. Aus weiter Entfernung erkennt man, dass du mein Sohn sein musst. Aber er ist klein und schwarzhaarig. Er sieht mir in keinem Punkt ähnlich.« fuhr er nun mit seiner Überlegung fort.

Ilma, welche jetzt mit dem Jungen wieder aus dem Stall gelaufen kam zeigte Thranduil nur fröhlich, dass sie ihr Kind jetzt ins Bett bringen würde bevor sie zurück kam. Immernoch hatte sie nicht den leisesten Verdacht, was ihr gleich bevorstehen würde. Der Elbenkönig sah ihr mit einer eiskalten Miene nach und versuchte rauszufinden, was er nun tun sollte. Er brauchte die Gewissheit, dass es sein Sohn war und dafür gab es nur einen Weg.

Legolas nickte nur minimal und sah Ilma und dem kleinen ebenfalls nach. Sie würde seinen Vater niemals betrügen, dass war  ihm klar. Es gab aber auch keine andere Erklärung, warum der kleine so aussah, wie er aussah. »Ilma ist klein, daher kommt vermutlich die Größe. Das er schwarze Haare hat ist allerdings komisch, da gebe ich euch Recht. Sie würde euch aber niemals betrügen Vater! Sie liebt euch über alles, bitte sprecht mit ihr.« bat Legolas seinen Vater.

Dieser atmete eine Weile durch. Es gab keine andere Möglichkeit herauszufinden, ob er der Vater war. Ilma musste den Test durchlaufen. Langsam hob er seinen Kopf und sah Legolas schweigend an »Sag den Ärzten sie sollen den Test vorbereiten!« befahl er Legolas. Thranduil war sich sehr wohl bewusst über die Ausmaße des Tests, trotzdem wollte er sicher gehen.

Legolas erstarrte in seiner Bewegung und sah seinen Vater ungläubig an. Das konnte er nicht wirklich ernst meinen?! »Seid ihr euch sicher Vater? Es wird ihr unheimliche Schmerzen bereiten. Sprecht doch besser mit ihr!« versuchte er seinen Vater von seinem Vorhaben abzubringen. Er hatte schon das ein oder andere Mal gesehen, wie dieser Test ablief. Er war sich sicher, dass Thranduil nicht wollte, dass Ilma so litt.

Thranduil - Der eiskalte König ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt