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An einer Bank angekommen setzte sich Thranduil nun hin. Sofort zog er Ilma auf seinen Schoß und legte seinen Mantel nur noch enger um sie. Bevor Ilma protestieren konnte hatte er auch schon sanft seine Arme um sie geschlungen und blickte zufrieden auf das ruhige Wasser des Sees. Miréi hatte sich neben dem König auf der Bank niedergelassen.

Mit einem unzufriedenen Blick lehnte sich Ilma gegen Thranduil. Sie hätte es gerne genossen, dass sie so nah bei ihrem geliebten König war aber sie konnte es einfach nicht, weil sie ganz genau sah, wie Miréi ihm dauerhaft näher kam und ihn es nichtmal zu stören schien. Murrend sah sie Thranduil an »Thranduil ich würde wirklich gerne reingehen!« startete sie nochmal einen Versuch der Situation zu entkommen.

Der König jedoch schüttelte nur leicht den Kopf. Er wollte Ilma weiter bei sich haben. »Aber ich möchte, dass du bleibst Liebling« erwiderte er ruhig und legte seine Arme nur noch fester um Ilma. Sanft legte er seinen Kopf auf der Schulter der Elbin ab und musterte Miréi, welche jetzt zu grinsen anfing. Es gab so viel, was sie und Thranduil verband. Da konnte diese Ilma nicht mithalten.

»Wie geht es eigentlich Eskel? Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als wir ihn großgezogen haben?« fragte Miréi den König nun scheinheilig. Ilma sah den König schockiert an. Hatte er sie etwa angelogen ?! »Ich dachte du hättest ihn allein großgezogen?« fragte sie ihn nun in einem gefährlich ruhigen Ton. 

Ohne auf Thranduils Antwort zu warten stand sie auf und legte seinen Umhang ab »Ich gehe jetzt nach drinnen!« schnell lief Ilma in Richtung Schloss und ließ einen verdutzten Thranduil zurück »Hee! Moment mal! Ich habe...« er brachte seinen Satz nicht zuende und schüttelte nur den Kopf. Trotzdem ließ er ein leises »Gute Nacht« hören, bevor er Miréi kurz grinsend gegen den Arm boxte.

» Hey, du warst so gut wie nie bei Estel weil du Angst vor ihm hattest . Er ist gestorben als wir im Krieg waren.«antwortete der Elbenkönig nun leise und seufzte. Vor seinen Augen konnte er förmlich die Umrisse Estels sehen, wie er über die Wiese tobte.

Miréi sah Ilma nur zufrieden nach und rieb sich auffällig die Arme »Es ist schon kalt hier oder? Ich will noch draußen bleiben aber habe leider keinen Umhang« merkte sie nun in einem zuckersüßen Ton an. Thranduil seufzte nur leise und gab ihr seinen Umhang ohne sie anzusehen. Er war ja kein Unmensch.Jedoch waren seine Gedanken ausschließlich bei Ilma.

»Was ist nur los mit Ilma? Normalerweise ist sie nicht so. Du musst sie entschuldigen.« versuchte Thranduil nun eine Ausrede für Ilmas Verhalten zu finden. Eigentlich wollte er doch nur mit den beiden einen schönen Abend verbringen. Miréi grinste nur leicht. Sie wusste genau, was mit Ilma los war und sie fand es gut.

»So sind wir Frauen eben. Aber sie scheint ja wirklich sehr kompliziert zu sein. Du machst alles richtig ihrem Willen nicht nachzugeben. Lass dich nicht so herumscheuchen. Sie wartet bestimmt nur darauf, dass du ihr alles bringst. Tu ihr den gefallen nicht«versuchte sie ihn nun gegen Ilma aufzustacheln.

Der Elbenkönig sah eine weile schweigend auf das Wasser.  Ein leichtes Grinsen schlich sich über seine Lippen »Mach dir keinen Sorgen, ich glaube sie hat über verschiedene Wege gelernt, dass ich sage, was getan wird. Heute hat sie Welpenschutz, sie hatte gestern und vorgestern starkes Fieber«antwortete er der Elbin nur ruhig und verschränkte langsam seine Arme.

Miréi musterte den Elben nur misstrauisch »Oh das denke ich nicht. Sie weiß ziemlich gut, wann du nach ihrer Pfeife tanzt Thranduil«antwortete sie ihm ruhig. Der Elb sah sie nun verwirrt an »Meinst du?« fragte er sie überrascht und räusperte sich leise. Ilma wirkte auf ihn nicht wie jemand, der so ein Verhalten ausnützen würde.

Zufrieden musterte die blonde Elbin den König. Anscheinend hatte sie es geschafft Zweifel zu säen. »Ja definitiv! Du musst härter mit ihr sein! Lass ihr das nicht durchgehen!« antwortete sie dem König nun schnell und grinste zufrieden.

Thranduil - Der eiskalte König ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt