Die neue Welt und Rin

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Kakashi's Sicht:

Seit dem Abend auf dem Balkon, als der Rotschopf traurig und mit feuerrotem Gesicht in die Wohnung gerannt war, waren einige Tage vergangen. Laut hiesigem Kalender hatten wir zumindest in dieser Welt bereits den 14 September. Ein Tag vor meinem 18ten Geburtstag also.

Während der vergangenen Tage, konnte ich mir viel nützliches Wissen über diese Welt aneignen und erhebliche Unterschiede und Gleichnisse zwischen meiner und dieser ziehen.

Ebenfalls hatte ich täglich die Chance seit ca. zwei Wochen, mich allein in dieser sogenannten Präfektur Chiba umzusehen, da diese Elli arbeiten musste.

Und auch heute, konnte ich wie an so vielen Tagen durch die Gegend streifen und mithilfe meiner Chakrareserven von Dach zu Dach springen, auch wenn es in dieser Welt nicht so einfach war, wie bei uns Zuhause.

So fremd diese Welt auch war, bot sie doch auch recht interessante Dinge. Falls ich keinen Weg zurückfinden sollte, würde ich mich zumindest sicherlich hier auch ohne fremde Hilfe zu Recht finden und als Polizist oder beim Militär währen meine Fähigkeit sicherlich auch zu gebrauchen.

Schon seit Tagen ließ mir der Gedanke einer unmöglichen Rückkehr nämlich keine Ruhe und daher hatte ich auch begonnen, die Menschen in dieser Welt und die Gepflogenheiten auszuspionieren.

Mich hat es dabei nicht überrascht, dass die Menschen auch hier egoistisch waren. Die Gewalt war überall. Für Sex wurde an jeder Straßenecke geworben, mit halb nackten Frauen und Männern, die Produkte oder sich selbst auf Plakaten verkauften. Die Menschen wurden von Werbung aller Art nahezu erschlagen und auch die Gewalt wurde verherrlicht, mit sogenannten Onlinespielen.

Zudem waren die Menschen in dieser Welt alles andere als fit. Nur ein kleiner Bruchteil schien sich wirklich in Form zuhalten. Aber am meisten verwirrte mich ihr Rechtssystem. Das eine Stadt wie diese nicht nur mit einem Kage und den ältesten auskommen würde war mir klar, doch so viele Politiker wie hier waren genauso sinn frei.

Hinauf ins Blaue starrend, rasten meine Gedanken. Langsam verschwand die Sonne hinter recht düsteren Wolken, ein lautes Donnern war zu hören und ein greller Lichtblitz zierte für wenige Sekunden den Himmel. Mich ein letztes Mal für heute in den hintersten Winkeln und Gassen umsehend, lief ich zurück auf das große Gebäude zu, in dem ich seit kurzer Zeit lebte.

Dabei fragte ich mich immer wieder, wie man in dieser Welt leben konnte. So wenige nützliche Dinge, die diese Menschen erfunden hatten, wiegten den Kummer und den Schmerz, den sie sich selbst und der Natur antaten nicht einmal ansatzweise auf. Wie egoistisch und blind konnten Menschen nur sein? Und warum sah mich der Rotschopf, seitdem ich sie beinahe erwürgt hatte nicht hasserfüllt, sondern tieftraurig an? Warum interessierte es mich plötzlich, was ein anderer Mensch über mich dachte? Und warum ging sie mir einfach nicht aus dem Kopf, wenn sie lächelte?

Seit Tagen hatte sie schon versucht mich nach ihrer Arbeit, wenn man ihr die Müdigkeit ansehen konnte aufzuheitern und mir immer ein Lächeln geschenkt, auch wenn sie nicht länger als für wenige Sekunden in meine Augen sehen konnte, bevor die Traurigkeit in ihren wieder aufblitzte.

Wieso war ich ihr wie so vielen anderen nicht einfach egal?

Nun die Fassade des Gebäudes erklimmend und über die Brüstung des Balkons springend, sah ich in die leere Wohnung vor mir hinein, während mein Kopf erneut raste, weil die Fragen sich immer weiter anhäuften und keine Antwort in Sicht schien.

Ein leises Rascheln hinter mir, das leichte Abfallen der Temperatur und der Geruch von Regen ließen den Platzregen erahnen, der jeden Augenblick herunterkommen würde.

Kakashi FF -Eine andere Welt- ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt