Die ersten Wochen in der Schule sind bereits vorbei und die Lehrer fangen jetzt schon an, uns wegen den Abschlussprüfungen unter druck zu setzen. Letzte Woche habe auch noch ich die Info bekommen, dass ich zum Schülersprecher ernannt wurde und somit den Homecoming Ball organisieren muss.
Seit meinem Geburtstag habe ich jeden Tag mit Magnus geschrieben und regelmäßig telefoniert haben wir auch. Sehen konnten wir uns allerdings nicht, da er wieder viele Überstunden machen muss. Allerdings habe ich ihm sofort vom Homecoming Ball erzählt und er hat mir angeboten mir zu helfen, was ich dankend angenommen habe.
Jetzt sitze ich auf meinem Bett und mache Hausaufgaben, während ich auf ihn warte. Er wollte heute vorbei kommen damit wir mit den ersten Vorbereitungen beginnen können. Nervös klopfe ich immer wieder mit der oberen Spitze meines Stiftes auf dem Block rum. Ich werde Magnus heute nach 3 Wochen wiedersehen und ich bin wirklich aufgeregt.
Irgendwie schaffe ich es dann doch, mich auf Mathe zu konzentrieren und löse die Aufgaben mit einfachen Formeln. Ein Klopfen an meiner Tür lässt mich kurz zusammen zucken und ohne aufzusehen rufe ich ein "Komm rein" richtung Tür. Sie öffnet und schließt sich dann wieder.
"Na, hast du mich vermisst?", fragt eine bekannte Stimme.
Ich schaue lächelnd von meinem Mathebuch auf. "Magnus, was machst du denn schon hier?"Er sieht mich lachend an. "Schon? Ich bin eine halbe Stunde zu spät. Ich dachte eher, dass du böse wirst?"
Ungläubig sehe ich auf die Uhrzeit auf meinem Handy und dann wieder zu ihm. "Quatsch. Ich könnte nie böse auf dich sein"Er schenkt mir ein lächeln und ich räume meine Schulsachen vom Bett, damit er sich zu mir setzen kann, was er auch tut, nachdem er sich seine Jacke ausgezogen hat.
"Wieso hast du mich gefragt, ob ich dir beim planen helfe?", fragt er nach einer weile.
"Naja.. du machst das vom Beruf. Da dachte ich, deine Erfahrung könnte hilfreich sein?"
Er nickt. "Und warum ich und nicht Dot?"
Ich sehe etwas verlegen an meine Bilderwand über dem Kopfende meines Bettes. "Ich wollte dich wieder sehen.", antworte ich leise.
Ich spüre wie er seine Hand auf meinen Oberschenkel legt und sehe ihn an. Er lächelt mich sanft an und ich muss automatisch auch lächeln.
"Ich wollte dich auch wiedersehen", sagt er einfach.Ich räuspere mich. "Okay.. wollen wir dann mit dem planen anfangen?"
Er nickt und rutscht weiter aufs Bett und setzt sich im Schneidersitz hin. Ich hole schnell meinen Laptop und einen Block und setze mich ihm gegenüber.Nach zwei Stunden haben wir ein Poster designt, das Catering gebucht, die Deko geplant und wir konnten sogar Simon als Sänger und DJ engagieren. Die Fotos wollte eigendlich ich übernehmen, aber Magnus konnte mich doch zum gegenteil überreden und nun haben wir Hodge dafür eingeplant.
Lächelnd seufze ich und lehne mich ans Kopfende meine Bettes. Magnus sitzt mittlerweile neben mir und lehnt sich auch zurück.
"Hast du hunger? Ich könnte uns was kochen?", frage ich nach ein paar Minuten des Schweigens. Er nickt und ich stehe auf, reiche ihm meine Hand und gemeinsam gehen wir runter in die Küche.
Isabell ist heute abend bei Dot und da heute Freitag ist wird sie wohl vor Morgen auch nicht wieder da sein. Magnus setzt sich an die Küchenzeile, während ich alles für Spaghetti Bolognese raus suche und das Nudelwasser aufsetze.
"Hast du eigendlich schon ein Date für den Ball?", fragt Magnus beiläufig und ich sehe ihn an. "Nein.. bis jetzt bin ich immer mit meinen Freunden auf solche Veranstaltungen gegangen."
Er nickt langsam. "Gibt es denn jemanden, mit dem du hingehen möchtest?", fragt er weiter und ich nicke lächelnd. "Ja schon.. aber er geht nicht auf meine Schule."Er sieht mich neugierig an, geht um die Küchenzeile herum und stellt sich vor mich.
"Wer ist es denn?", fragt er.
Ich drehe mich zu ihm und sehe ihm in die Augen. Nervös lecke ich mir über die Lippen und lächele. "Du. Ich wollte dich fragen ob du mein Date für den Ball bist?"In seinen Augen blitzt freude auf und er nickt. "Gerne Alexander."
Erfreut nehme ich seine Hand und verschränke kurz meine Finger mit seinen.
Dann drehe ich mich wieder zurück zum Herd um das Essen zu machen, während Magnus sich wieder hinsetzt.Wir essen gemeinsam und unterhalten uns noch über dies und das. Ich erzähle ihm, dass meine Eltern wollen, dass ich nach dem Abschluss in ihrer Firma arbeite. Allerdings wollte ich lieber hier bei Izzy bleiben und Fotografie studieren. Da ihnen das alleine nicht reicht, habe ich als Kompromiss eingewilligt, als Hauptfach Englische Literatur zu belegen. Damit könnte ich vielleicht irgendwann Lehrer werden, meinten sie.
Er hört mir interessiert zu und als ich auf die Uhr schaue, ist es bereits kurz nach 11.
"Möchtest du vielleicht hier übernachten? So spät Abends solltest du nicht allein unterwegs sein, vor allem nicht am Wochenende."
Lächelnd sieht er mich an und willigt ein. Wir räumen gemeinsam die Küche auf und gehen dann zurück in mein Zimmer. Dort gebe ich ihm ein T Shirt und eine Jogginghose von mir zum Schlafen. Er geht ins Bad um zu duschen und ich gehe über den Flur in unsere kleine Bibliothek.Ich streiche langsam an den Regalen entlang und hole dann ein Fotoalbum mit den Fotos heraus, die ich selber gemacht habe. Lächelnd setze ich mich auf das Sofa und blättere darin herum. Die meisten Aufnahmen sind aus dem Wald außerhalb der Stadt. Bilder vom Fluss der durch den Wald fließt. Von Sonnenlicht, dass durch das Blätterdach fällt. Vom Schnee, der dem kahlen Wald einen einladenden Glanz verleiht.
Doch auch Bilder von Izzy und meinen Freunden sind dabei. Momentaufnahmen, die ich auf Feiern gemacht habe, wenn keiner hingeschaut hat. Solche Bilder waren für mich immer kostbarer als gestellte Fotos, wo alle gezwungen lächeln.
Von mir gibt es keine Fotos. Ich mag es nicht, wenn man Bilder von mir macht und meistens bin auch ich derjenige mit der Kamera.
Ein leises Klopfen lässt mich aufsehen und Magnus steht mit nassen Haaren, in meine Klamotten entspannt an den Türrahmen gelehnt und sieht mich lächelnd an.
'Gott wie kann ein Mensch nur so heiß sein?'
Lächelnd klappe ich das Album zu und gehe mit ihm zurück in mein Zimmer. Schnell gehe auch ich duschen, putze mir die Zähne und lege mich dann nur in Shirt und Boxershorts zu ihm. Auch er hat seine bzw meine Jogginghose ausgezogen.Anders als letztes mal, teilen wir uns meine Decke und liegen deshalb so nahe aneinander, dass sich unsere Arme berühren.
"Gute Nacht Magnus", sage ich leise und drehe mich zu meinem Nachttisch, um das kleine Licht auszuschalten.
Ich spüre, wie er sich von hinten an mich kuschelt und seinen Arm um meine Taille legt. "Gute Nacht Alexander", haucht er in meinen Nacken und mit einem zufriedenen Seufzer schließe ich die Augen.Ist es nicht komisch das ich mit einem Mann, mit dem ich, wenn überhaupt, nur befreundet bin, in meinem Bett liege und mit ihm kuschele? Und ist es normal das mein ganzer Körper bei seinen Berührungen kribbelt und mein Herz so schnell schlägt, dass ich angst habe, es bleibt stehen?
Magnus und ich sind und bleiben nur Freunde.. oder?Doch bevor ich weiter in meinen Gedanken versinken kann, falle ich langsam in einen ruhigen Schlaf, eingehüllt in Magnus duft.
DU LIEST GERADE
I get to Love you
FanfictionAlec und seine Schwester Izzy sind seit Jahren so ziemlich auf sich allein gestellt. Sie wussten, dass sich mit Alec's 18. Geburtstag einiges im Leben beider ändern würde. Doch in welchem Ausmaß Alec's Leben auf den Kopf gestellt wird, damit hatte n...