Gespannt sehe ich Magnus an, der noch sichtlich mit sich kämpft. Izzy hat sich wieder auf die Couch gesetzt und sieht mich vollkommen verstört an. Ich sehe wieder zu Magnus, der inzwischen total gebrochen aussieht. "Verdammt nochmal, rede endlich!", fauch ich ihn an.
Wieder atmet er tief durch und sieht mir fest in die Augen. "Isabell und ich haben uns durch Dot kennen gelernt. Wir haben uns ein paar mal unterhalten und sie hat mich um einen Gefallen gebeten. Sie meinte, ich sei dein Typ und sollte mit dir flirten, dein Selbstbewusstsein stärken, damit du vielleicht doch noch auf Dates gehst. Im gegensatz könnte ich sie mal um einen Gefallen bitten."
Geschockt höre ich ihm zu und mir entgleisen alle Gesichtszüge. Doch ich bleibe still, merke das er noch was zu sagen hat. "Isabell hat organisiert, dass wir uns in dieser Boutique treffen. Das ich bei deinem Geburtstag auftauche. Alexander, du musst mir glauben. Ich weiß, wie wir uns begegnet sind ist etwas merkwürdig, aber ich schwöre dir, alles was ich dir erzählt habe über meine Beziehungen, meine Familie und vorallem über meine Gefühle für dich. Es ist alles wahr! Ich liebe dich Alexander.
Als ich gemerkt habe, dass du nicht nur ein flirt für mich bist, habe ich versucht es wieder hinzubiegen. Habe deine Schwester um den Gefallen gebeten, uns beide in ruhe zu lassen. Alexander, liebling, ich liebe dich! Und es tut mir so verdammt leid!"
Mit jedem Wort zittert seine Stimme mehr. Ihm laufen Tränen die Wangen hinunter. Langsam kommt er auf mich zu, will meine Hände in seine nehmen, doch ich weiche ihm aus und er bleibt stehen.Ich will ihm glauben, wirklich. Ich liebe ihn so sehr. Aber diese Liebe wird vom Gefühl des Verrates und dem Schmerz überlegt. Immernoch verwirrt und verletzt sehe ich ihm fest in die Augen. "Verschwinde Magnus."
Meine Stimme ist nicht mehr als ein flüstern und ich bin sicher, er weiß genau wie tief er mich verletzt hat.Geschockt schüttelt er den Kopf. "Nein Alexander, bitte, lass uns darüber reden. Wir finden eine lösung", schluchzt er unter tränen und ich fange an zu lachen. Ich weiß nicht mal wieso, ich lache einfach und sehe ihn weiter an.
"Eine Lösung finden? Du hast mich belogen! Ich habe dir alles gegeben. Mich komplett geöffnet! Dir meine Unschuld geschenkt, etwas das ich niemals zurück bekomme! Ich habe dir vertraut und du... Ich habe eine Lösung für dich. Verschwinde aus meinem Leben Magnus! Es ist vorbei, verpiss dich einfach!"
Ich schreie schon fast und er tritt geschockt einen Schritt zurück. Noch immer sieht er mich mit Tränen in den Augen an, will noch etwas sagen, schweigt aber und geht Richtung Haustür."Ach Magnus warte!", rufe ich und er dreht sich mit einem hoffnungsvollen Blick wieder zu mir um. "Du hast was vergessen", sage ich tonlos und werfe ihm seinen Hausschlüssel vor die Füße. "Meine Klamotten kannst du behalten, ich würde sie eh nicht mehr anziehen."
Geschockt hebt er langsam den Schlüssel auf und flüchtet dann aus dem Haus.Nun sehe ich Izzy an, die fassungslos zur Haustür sieht und ihren Blick dann langsam auf mich heftet. "Alec ich..", fängt sie an doch ich schneide ihr das Wort ab. "Sei einfach ruhig Isabell. Immer wieder! Immer wieder mischst du dich in mein Liebesleben ein! Und jetzt hatte ich mit ihm endlich das Gefühl angekommen zu sein! Ich hätte mit ihm mein Leben verbringen können! Und du machst wieder mal alles kaputt! Aber das wars jetzt."
Ihre Augen weiten sich immer mehr und wieder sammeln sich bei ihr Tränen die sich langsam ihren Weg nach unten bahnen. Wütend balle ich meine Hände zu fäusten. "Du bist für mich gestorben Isabell Lightwood!", zische ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Dann verlasse ich das Wohnzimmer und verschwinde die Treppe nach oben in mein Schlafzimmer und schließe die Tür ab.
Allein, wie ich jetzt bin, lasse ich mich aufs Bett fallen und fange an zu weinen. Innerhalb von wenigen Sekunden habe ich meine Schwester und den Mann verloren, den ich für meine wahre Liebe gehalten habe. Ich dachte, alles läuft gut. Ich wurde gewarnt, die Zeichen waren alle da. Aber nein, ich habe vertraut. Ich habe IHM vertraut, blind und bedingungslos. Und jetzt fühlt es sich an, also hätte er mir mein Herz aus der Brust gerissen und in einem Mixer zerkleinert.
Es tut einfach weh, von den beiden Menschen verraten zu werden, die ich am meisten Liebe. Lange sehe ich an die Decke, bis mein Blick auf die Pinnwand über dem Kopfende meines Bettes fällt. Ruckartig setze ich mich auf und sehe die Bilder von Magnus und mir an, die daran heften. Seufzend nehme ich sie ab. Dieser Abend, der Ball, war der schönste Tag meines Lebens. An diesem Tag sind Magnus und ich zusammen gekommen.
Mittlerweile wirkt es, also wäre dieser Abend in einem anderen Leben gewesen. Alle schönen Erinnerungen an diesen Mann werden vom Schmerz des Verrates überschattet. Mit von Tränen verschleiertem Blick nehme ich alle Bilder von ihn ab und zerreiße sie wütend. Dann gehe ich mit schnellen Schritten in die Bibliothek, reiße meine Fotoalben aus dem Regal und zerreiße auch die Bilder von ihm die darin sind.
Diese Zeit ist vorbei. Diese Beziehung ist vorbei. Magnus ist kein Teil meines Lebens mehr. Ich werde damit klar kommen müssen. Aber es wird schwer. Ich werde nie wieder jemanden so lieben wie ihn...
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I get to Love you
FanfictionAlec und seine Schwester Izzy sind seit Jahren so ziemlich auf sich allein gestellt. Sie wussten, dass sich mit Alec's 18. Geburtstag einiges im Leben beider ändern würde. Doch in welchem Ausmaß Alec's Leben auf den Kopf gestellt wird, damit hatte n...