Kapitel 28

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Das gesamte Wochenende verbringe ich in meinem Zimmer. Ich höre 'I get to Love you' rauf und runter, lese mir ständig Magnus Nachrichten durch, habe ihn jedoch blockiert damit er mich nicht mehr erreichen kann. Ständig breche ich in Tränen aus, finde keinen ruhigen Schlaf und kann weder essen noch trinken bei mir behalten. Nicht einmal zum Duschen finde ich die Kraft. Nur für den Weg zur Toilette verlasse ich mein Bett.

Am Montag wache ich aus einem unruhigen Schlaf auf und fühle mich einfach nur schwach. Mit Tränen in den Augen schlurfe ich ins Badezimmer und stelle mich unter die Dusche. Immer wieder denke ich an Magnus, ich bekomme ihn nicht aus meinem Kopf. Alles in diesem Haus erinnert mich an ihn. Mein Zimmer, mein Bad, die Bibliothek, die Küche und vor allem unser Garten.

Lange stehe ich unter der Dusche, bevor ich das Wasser ausstelle und mich abtrockne um mich anzuziehen. Dann putze ich meine Zähne und sehe das erste mal, seit Magnus weg ist, in den Spiegel. Dunkle Augenringe zieren mein Gesicht und mein Blick ist lehr. Ich sehe furchtbar aus, aber es nützt nichts. Ich muss in die Schule. Also gehe ich zurück in mein Zimmer, nehme meinen Rucksack und laufe die Treppe hinunter.

An der Haustür sehe ich bereits Izzy warten, dennoch nehme ich einfach meinen Autoschlüssel vom Regal und verlasse das Haus. Wie von der Tarantel gestochen bleibe ich stehen und sehe auf das fremde Auto vor meinem Haus aus dem der schönste Mann der Welt aussteigt und mich ansieht. Verdammt was tut er hier...

"Alexander... können wir reden?", fragt er und ich höre wie Izzy hinter mir das Haus verlässt. "Ich habe dir nichts zu sagen. Rede doch mit Isabell. Ihr beide habt ja jetzt keinen Grund mehr zu streiten!", antworte ich kühl und steige, ohne beide nochmal anzusehen, in mein Auto und fahre los zur Schule. Meine Schwester und mein Ex sehen mir wortlos nach und im Rückspiegel erkenne ich, dass Izzy zu ihm ins Auto steigt.

In der Schule angekommen gehe ich soweit es geht jedem aus dem Weg. Ich will mit niemandem reden. Jedoch wird dieses Vorhaben in der Mittagspause vereitelt. Lustlos stochere ich im Kantinenessen herum als Sebastian sich mir gegenüber setzt. Kurz hebe ich meinem Blick zu ihm, senke ihn jedoch dann wieder auf mein Essen und seufze leise.

"Alec, ich weiß es geht mich nichts an, aber ich habe mit Izzy geredet und sie hat gesagt, dass du und Magnus euch getrennt haben.", erklärt er mit einem mitleidigen Unterton. Ich nicke leicht und wieder schießen mir Tränen in die Augen. "Hör zu. Ich kann nicht leugnen, dass ich Interesse an dir habe. Aber ich habe euch beide beim Ball und immer wieder in der Stadt gesehen. Irgendetwas muss da passiert sein und wenn du willst, vielleicht hilft es dir mit jemandem zu reden. Ich wäre für dich da."

Wieder nicke ich. Einige Zeit ist es still bis ich höre wie er aufsteht und gehen will. Schnell sehe ich zu ihm hoch. "Sebastian..", murmele ich und er sieht mich an. Ich atme tief durch. "Vielleicht hast du recht.. würdest du nach der Schule etwas mit mir trinken gehen?", frage ich und versuche den Kloß in meinem Hals zu ignorieren. Er lächelt mich an und nickt. "Natürlich. Wir treffen uns nach der letzten Stunde am Parkplatz", sagt er.

Ich nicke ihm dankbar lächelnd zu und er geht zu ein paar Leuten aus unserem Jahrgang. Mein Blick schweift zur Seite und bleibt an Izzy hängen, die uns mir gerunzelter Stirn beobachtet hat. Dann sieht sie mich traurig und irgendwie flehend an, doch ich stehe auf und bringe mein Tablett weg, ohne mein Essen angerührt zu haben. Dann verlasse ich die Cafeteria ohne jemanden anzusehen.

Der Rest des Tages verläuft ohne große Zwischenfälle und nach Schulschluss gehe ich Richtung Parkplatz, wo ich Sebastian schon warten sehe. Lächelnd begrüße ich ihn und wir steigen in mein Auto. "Und wo fahren wir hin?", fragt er als ich vom Schulparkplatz fahre. "Ich kenne ein nettes Café in der Stadt.", antworte ich und er nickt. Schweigend fahren wir durch die Stadt und ich parke vor dem Café. Gemeinsam steigen wir aus, betreten das Café und setzen uns an einen der Tische weiter hinten.

Nachdem wir uns beide einen Milchkaffee und ein Stück Käsekuchen bestellt haben lässt uns die Kellnerin wieder allein. Lächelnd sieht Sebastian mich an und wartet geduldig bis ich anfange. Doch ich schweige bis unsere Bestellung gebracht wird. Als die Bedienung wieder verschwindet sehe ich ihn an und hole einmal tief Luft.

"Magnus und ich waren seit dem Ball fest zusammen. Ich habe... ich liebe ihn wirklich sehr. Aber er hat sich immer wieder mit Izzy gestritten. Ich habe mit Hodge, meinem früheren Vormund, und mit meinem besten Freund Jace geredet und beide meinten ich solle aufpassen, aber ich habe nicht auf sie gehört.", erkläre ich und mir schießen wieder Tränen in die Augen. Beruhigend sieht er mich an und legt seine Hand auf meine. Ich Atme ein paar mal tief durch.

"Ich habe nicht auf die beiden gehört, mich mit Izzy gestritten und Magnus alles gegeben was ich hatte..", murmele ich und er sieht mich neutral an. "Du hast mit ihm geschlafen? Dein erstes mal?", fragt er leise und ich nicke. Aufmunternd drückt er meine Hand und ich sehe darauf.

"Am Tag danach sind wir zu mir gefahren, Izzy und Magnus haben wieder gestritten. Ich habe es mitgehört und.. es war alles gelogen. Izzy hat Magnus gebeten mit mir zu flirten und hat es dann bereut. Er hat mich belogen, von vorne bis hinten.", flüstere ich und nun fließen mir die Tränen das Gesicht herunter.

Er lächelt mich mitfühlend an. "Alec das tut mir sehr leid. Aber wenn du mit meine Meinung erlaubst?", fragt er und ich nicke. "Ich denke, dass es falsch von den beiden war. Aber manchmal trifft man den richtigen Menschen zum falschen Zeitpunkt. Ich kann verstehen, dass du wütend und verletzt bist, aber ich denke dieser Mann liebt dich. Und du liebst ihn auch. Ihr solltest nochmal reden."

Lächelnd sehe ich ihn an und wische mir die Tränen von den Wangen. "Wieso tust du das?", frage ich neugierig und er lächelt. "Weil ich dich sehr seht gern habe Alec. Und ich will, dass du glücklich bist. Und wenn du es nicht mit mir sein kannst, will ich dir helfen es mit einem anderen zu sein.", antwortet er ehrlich und ich nicke ihm dankbar zu. "Du bist ein toller Mann Sebastian."

"Das ist nicht dein ernst oder?", faucht eine Stimme neben uns. Erschrocken sehe ich hoch und ziehe augenblicklich meine Hand aus Sebastians Griff. "Sag mir bitte, dass das hier nicht das ist wonach es aussieht!"

I get to Love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt