Kapitel 24

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Die nächsten Wochen verbringe ich fast nur noch in der Schule oder in Magnus Wohnung. Er hat mir nach dem ersten Wochenende einen Schlüssel gegeben. Es war für uns beide einfacher die Zeit bei ihm zu verbringen, da Magnus und Izzy immer noch ein angespanntes Verhältnis haben. Außerdem ist Dot mitlerweile quasi bei uns eingezogen.

Also stehe ich grade in der Küche meines Freundes um einen Nudelauflauf zuzubereiten. Laute Musik ertönt durch die Wohnung und singend tanze ich durch die Küche, nachdem ich die Auflaufform in den Ofen geschoben habe. Die ganzen letzten Tage beschäftigt mich schon ein Gedanke und ich versuche durch die Musik einen freien Kopf zu bekommen, was irgendwie nicht klappt.

Zwischen Magnus und mir läuft es gut, ja perfekt würde ich sagen. Er kennt mich besser als jeder andere und ich bin mir komplett sicher, dass seine Gefühle für mich echt sind und Izzy nur rumspinnt. Wir waren bis jetzt halt immer alleine und es stört sie sicher nur, dass ich jetzt eine weitere Person in meinem Leben habe die ich liebe. Ja.. ich liebe Magnus. Bis jetzt haben wir uns das nur noch nicht gesagt. Ich wollte schon öfter mal, aber habe nie den richtigen Zeitpunkt gefunden und er hat es auch noch nicht gesagt. Aber ich bin mir sicher er fühlt das selbe.

Was mich zu meiner Entscheidung gebracht hat. Ich möchte mit Magnus schlafen. Heute Abend. Er soll mein erster und letzter sein. Und genau heute werde ich ihm sagen, dass ich ihn liebe. Und genau das macht mich nervös. Die letzten Tage war ich total zurückhaltend ihm gegenüber. Doch er hat es kaum gemerkt, war er doch wegen seiner Arbeit kaum zuhause. Aber heute ist Freitag, also kommt er früher nach Hause und wir haben das Wochenende für uns.

Gestern nach der Schule habe ich in seiner Wohnung nach 'Hilfsmitteln' gesucht, jedoch keine gefunden, weshalb ich vorhin im Drogeriemarkt noch Gleitgel und Kondome gekauft und auf den Nachtschrank neben dem Bett gelegt habe. Ich hoffe er will das auch, wenn nicht mache ich mich heute ziemlich lächerlich... Ich schüttele den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben, tanze lächelnd aus der Küche ins Wohnzimmer und singe fröhlich die Popsongs mit.

So laut wie die Musik ist, höre ich nicht wie die Haustür zufällt und als ich mich umdrehe lehnt Magnus grinsend im Türrahmen zum Wohnzimmer und mustert mich mit glitzernden Augen. Schnell schalte ich die Musik aus und sehe ihn verlegen an. "Hey Schatz. Schön das du zuhause bist.", murmele ich. Lächelnd kommt er auf mich zu und legt seine Arme um meine Hüfte um mich an sich zu ziehen.

"An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen. Ich komme von einem anstrengenden Tag auf der Arbeit nach Hause und sehe einen verboten gut aussehenden Mann durch meine Wohnung tanzen", sagt er mit rauer Stimme und ich lege grinsend meine Hände in seinen Nacken. "Verboten gut aussehend ja?", wiederhole ich und nun grinst er ebenfalls. "Ohja. Gut aussehend, heiß, sexy. Und dieser perfekte knackige Arsch der in dieser Hose versteckt ist rundet alles ab.", schurrt er und kneift mir in den Hintern. Grinsend drücke ich durch diese Berührung meine Hüfte gegen sein. "Magnus, was wird das denn hier?", flüstere ich und sehe ihm tief in die Augen. "Ich bewundere nur den Körper meines wundervollen Freundes.", grinst er und ich presse meine Lippen auf seine.

Seufzend erwidert er den Kuss und drängt langsam seine Zunge in meinen Mund. Der Kuss ist nicht hektisch oder verlangend nach mehr, nur leidenschaftlich und voller Gefühl. Langsam führt er mich richtung Couch, drückt mich hinunter und setzt sich rittlings auf meinen Schoß ohne den Kuss zu unterbreche. Unsere Zungen tanzen miteinander, kein Kampf nach Dominanz. Sanft streiche ich über seinen Rücken nach vorne zu seiner Brust und schiebe ihm dann seine Jacke von den Schultern.

Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und ich lehne nach Luft schnappend meine Stirn an seine. "Ich muss mal nach dem essen schauen", murmele ich. Er nickt, steht langsam von meinem Schoß auf und reicht mir seine Hand um mich hochzuziehen. Lächelnd gebe ich ihm einen sanften Kuss und verschwinde in der Küche.

Später sitzen wir beide mit einem Teller Auflauf im Wohnzimmer und gucken 'Just Tattoo of us'. Ziemlich lustige Serie. Zwei Menschen die sich, mehr oder weniger, gut kennen, gehen dahin und jeder sucht für den anderen ein Tattoo aus. Dieses wird den Personen dann gestochen, das Motiv sehen sie allerdings erst, wenn es bereits fertig ist. Meistens bestrafen die Teilnehmer sich gegenseitig oder weisen auf eine vergangene Situation hin, aber fast immer vertragen sie sich am Ende wieder.

Wir lachen viel, wie die sich alle aufregen ist wirklich witzig und die Moderatoren sind einfach drollig. Wir beide stellen unsere lehren Teller auf den Tisch und ich ziehe Magnus an meine Brust und kuschelnd gucken wir die Serie weiter. "Würdest du dir ein Tattoo stechen lassen, Alexander?", fragt Magnus irgendwann und ich überlege. "Keine ahnung.. eventuell später die Namen meiner Kinder aber sonst.. ich wüsste nicht, was mir so wichtig wäre es mein Leben lang unter der Haut zu tragen.", antworte ich und er nickt. "Was ist mit dir?", flüstere ich und kraule ihm durch die Haare. "Ich werde mir irgendwann eins stechen lassen. Irgendwas mit meinen Eltern. Vielleicht ein unendlichkeits Symbol und die Anfangsbuchstaben ihrer Namen... ich weiß noch kein genaues Motiv.", flüstert er seufzend und ich drücke ihm einen Kuss in die Haare.

Als die Serie zuende ist dreht er seinen Kopf zu mir hoch und sieht mich an. "Und, hast du für heute noch irgendwas geplant?", fragt er und ich werde nervös. Zögernd nicke ich und er setzt sich leicht auf, um mich besser ansehen zu können. "Was denn Liebling?", fragt er neugierig und ich sehe auf meine Hände. "Dafür müssen wir ins Schlafzimmer gehen.", murmele ich und sehe ihn dann schüchtern an. Er zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen, zieht dann aber scharf die Luft ein und Erkenntnis macht sich in seinem Gesicht breit. "Bist du dir sicher?", haucht er und ich nicke.

Ich will es. Hier, heute und nur mit ihm. Ich war mir noch nie im Leben so sicher bei etwas wie jetzt. Fest sieht Magnus mir in die Augen und sein Blick ist undurchdringlich. Mit jeder Sekunde die vergeht, in der er nicht reagiert, werde ich nervöser und ich zweifle langsam daran, das Magnus mich genauso will wie ich ihn. Er schaut mich immernoch an und es fällt mir immer schwerer meine Tränen zurückzuhalten und dem Drang nachzugeben, aus dieser Wohnung zu flüchten...

I get to Love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt