Kapitel 21

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Nach der Schule, in der ich mich kaum konzentrieren konnte, fahre ich in die Stadt zu dem Stammcafé von Izzy, Hodge und mir. Ich parke mein Auto ein paar Seitenstraßen weiter und gehe den rest zu fuß. Beim Betreten des Café's sehe ich Hodge schon in unserer Stammecke sitzen und setze mich lächelnd ihm gegenüber, nachdem wir uns umarmt haben.

"Ich hab für dich eine Kaffee und einen Käsekuchen bestellt", sagt Hodge lächelnd und ich nicke ihm dankbar zu. Solange wir auf unsere Bestellung warten, führen wir einfachen Smalltalk. Lächelnd nicke ich der Bedienung zu, als sie unsere Tassen und Teller vor uns abstellt und sich mit einem "Guten Appetit" wieder entfernt.

"So Alec, was liegt dir denn jetzt auf der Seele?", fragt mich Hodge und nimmt einen Bissen von seinem Brötchen. Ich trinke einen Schluck Kaffee, während ich überlege, wo ich anfangen soll. Seufzend stelle ich die Tasse ab. "Naja.. du weißt ja von mir und Magnus", beginne ich und er nickt mir zu damit ich weiter rede. "Das alles fing an, bevor wir zusammen waren. Als ich mehr mit Magnus gemacht habt, ist Izzy immer komischer geworden".

Hodge zieht eine Augenbraue hoch. "Inwiefern komisch?"
"Naja.. sie wurde immer... verrückter. Sie hat sich ständig mit Magnus gestritten. Tut sie immernoch. Entweder sie zickt ihn an oder geht ihm aus dem Weg. Ich verstehe es nicht."
Er nickt verstehend. "Und wenn sie zickt, gibt es da einen bestimmten Grund?", fragt er und trinkt einen Schluck.

Ich schüttel den Kopf. "Keine Ahnung. Ich kriege nicht viel mit. Sobald die beiden mich bemerken, sind sie ruhig. Nur..", fange ich an und Hodge nickt mir aufmunternt zu. "Nur?"

"Ich habe am Wochenende ein Gespräch mit gehört. Es klang, als würden sie etwas vor mir verheimlichen. Als ich Magnus gefragt habe, was es sei, meinte er, es sei wegen seiner Exfreundin. Izzy hat die beiden reden sehen und meinte, ich würde eifersüchtig werden, wenn ich davon erfahre.", erkläre ich.
"Und glaubst du das?", fragt er, als er meinen zweifelnden Blick sieht.

"Keine ahnung. Izzy wirkte so, als hätte er gelogen. Irgendwas läuft da, aber ich komme nicht drauf. Die beiden haben ein Geheimnis vor mir!", sage ich aufgebracht und raufe mir die Haare.
Er streicht mir leicht über den Arm und ich lege meine Hände locker auf den Tisch. Ohne Appetit stochere ich mit der Gabel in meinem Kuchen herum. "Alec?", fragt Hodge nach ein paar Minuten des schweigens und ich blicke zu ihm auf. "Ich kenne Isabell. Und wenn man ihr sowas anmerkt, dann ist da vielleicht was dran?"

Ich seufze. "Ich weiß es nicht. Ich dachte erst, sie ist einfach nicht mit ihm einverstanden. Magnus ist immerhin 3 Jahre älter als ich. Es ist ein beschissenes Gefühl, dass meine eigene Schwester nicht hinter mir und meiner Beziehung steht."

Er nickt mir verständnisvoll zu. "Ich kann das gut nachvollziehen. Aber Isabell hatte bei sowas immer ein gutes Gefühl. Irgendwas wird dir verheimlicht, ob von Magnus, Isabell oder beiden. Vertrau einfach nicht zu viel okay? Du hast ein gutes Herz und ich spüre, dass dieser Mann dir viel bedeutet. Aber Gefühle beeinflussen dein Urteilsvermögen. Versuch immer einen klaren Kopf zu behalten, egal was du für ihn empfindest."

Ich nicke. Lächelnd sehe ich ihn an. Ich bin so froh Hodge zu haben. Ich wüsste ehrlich nicht, was ich ohne ihn tun sollte. Er hat immer die besten Ratschläge und hört mir zu. Blickt nüchtern auf die Situationen und setzt Puzzleteile zusammen, die mir nicht aufgefallen sind.

Gemeinsam sitzen wir noch eine Weile im Café, essen und trinken zusammen und reden noch über Gott und die Welt. Nebenbei gibt er mir mehrere Umschläge. Er hat die Bilder vom Ball entwickelt und lächelnd sehe ich mir die von Magnus und mir an.

Später bezahle ich für uns beide und wir umarmen uns vor dem Café, bevor wir in verschiedene Richtungen verschwinden. Entspannt und mit einem klareren Kopf setze ich mich in mein Auto und fahre nach Hause.
Dort angekommen klopfe ich als erstes an Izzys Zimmertür. Keine Antwort. Sie ist anscheinend nicht da, also schiebe ich den Umschlag mit den Bildern von ihr und Dot unter der Tür hindurch.

Dann gehe ich in mein Zimmer und setze mich auf mein Bett. Lächelnd packe ich die Bilder von mir und Magnus wieder aus. Hodge hat alle Bilder zwei mal entwickelt, wahrscheinlich einmal für mich und einmal für Magnus. Ich betrachte die Bilder und habe sofort das Gefühl dieses Abends in mir. Die Nervosität, das Kribbeln, der Kuss.

Lächelnd schalte ich über meine Stereoanlage 'I get to Love you' in Dauerschleife an und beginne, die Bilder an meiner Pinnwand über dem Bett aufzuhängen. Einige lege ich zur Seite, um sie später in eines meiner Fotoalben zu heften. Ein Bild, auf dem Magnus und ich uns beim Tanzen küssen, halte ich etwas länger in den Händen und streiche mit meinen Fingern darüber. Kleine Tränen schleichen sich in meine Augen.

Dieser Mann bedeutet mir so mega viel. Ich weiß nicht ob ich ihn wirklich liebe, aber ich bin wirklich stark in ihn verliebt. Ich kann mir schon jetzt vorstellen, ihn für immer an meiner Seite zu haben. Das über seinen ersten richtigen Partner zu sagen ist meist ein Fehler, doch ich spüre, dass ich recht haben könnte. Magnus und ich sind füreinander bestimmt.

Vergessen ist Izzy, vergessen sind die angeblichen Lügen. Nur er, dieser wunderschöne Mann auf diesen Bildern, zählt für mich. Tief in Gedanken und leise den Song mitsingend, hänge ich die letzten Bilder auf und lege mich in mein Bett. Dieser Mann, die Gefühle die er in mir auslöst, sollen für immer bleiben. Er soll für immer bleiben.

I get to Love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt