Ordensangelegenheiten und eine große Überraschung

23 3 0
                                    


Kapitel 5

***Ordensangelegenheiten und eine große Überraschung ****

12. Mai 1760


Die nächsten Wochenverbrachte ich damit, alle Geschäfte wieder zum Laufen zu bringenund mich weiter damit zu beschäftigen, mir hier irgendwo ein Anwesenzuzulegen. Wo genau wusste ich noch nicht, ich hatte aber schonüberlegt, mich mit dem Anbau von Weizen und Tabak auseinanderzusetzen. Diesbezüglich hatte ich einige Bücher gelesen und michmit Pflanzern aus der Gegend in Virginia unterhalten, welche ich überunseren Orden kannte. In nächster Zeit werde ich mir das noch einmalgenauer überlegen.


Die Nachricht, dass meinekleine Schwester von Lady Melanie völlig überrumpelt wurde mit dergeplanten Hochzeit für sie und Shay, ließ mich schmunzeln. Denn daspasste ihr mal so gar nicht, denn ihr Dickkopf verbot ihr, sich zufreuen. Nach einigen Streitgesprächen hatte man sich aber danneinigen können und ich freute mich für sie. Doch ich wusste auch,dass man mir irgendjemanden zuweisen würde als Begleitung, denn eswurde nicht gerne gesehen, ALLEINE bei so einem Anlass zu erscheinen.Als Shay mich bat, erneut sein Trauzeuge zu sein, stimmte ichselbstverständlich zu. Denn uns verband mittlerweile nicht nur derOrden, sondern auch eine gewisse Freundschaft.


Und nun stand FaithsAufnahme in den britischen Ritus an. Sie hatte ihre Entscheidunggetroffen und war bereit, sich unserer Sache anzuschließen. Undwieder einmal musste ich an Alex denken. Würde sie ebenfalls denAssassinen den Rücken kehren? Würde sie sich ganz auf den Ordeneinlassen oder weiterhin ihrem Ziel folgen, eine Einigung zuerreichen? Ich wünschte mir, wir könnten es zusammen erreichen. Bisdahin jedoch werden noch einige Monate, wenn nicht sogar Jahrevergehen, ehe sie wieder bei mir ist. Ich schob diese trübenGedanken beiseite und machte mich für den Abend fertig.


Wir hatten uns alle imFort Arsenal versammelt und man bat Faith nun, sich ebenfalls fertigzu machen. Derweil begaben wir uns in den Besprechungsraum undbereiteten alles vor. Dann wurde Jack beauftragt, meine kleineSchwester zu holen. Sie betrat etwas nervös den Raum und sah voneinem zum anderen, ich konnte ihr Zögern ein wenig verstehen, dochsie wurde zu nichts gezwungen. Und dann begann das Aufnahmeritual, anwelchem sich vermutlich auch in einigen Jahrhunderten nichts ändernwird. Deswegen werde ich es nicht näher aufschreiben. Danach wurdendie neuen Mitglieder noch über die Interna und Ränge im Ordenaufgeklärt.


Nun war es an mir, meinenPart zu übernehmen. Denn nach allem, was Shay bisher geleistethatte, war es an der Zeit, ihn in den Rang des Meistertemplers zuerheben. Ich tat es mit Freuden und er nahm seine neue Montur mitebensolcher Freude entgegen. Wir beschlossen den Abend noch rechtfeucht fröhlich und ich entspannte mich ein wenig. Ein gewisserAlltag brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Aus denAugenwinkeln bemerkte ich nur, wie meine kleine Schwester Jack ausdem Raum zog. Er hatte dem Alkohol ziemlich zugesprochen und schienetwas verwirrt zu sein.


Diese Nacht verbrachteich hier, denn auch mir war der Whiskey leicht zu Kopf gestiegen.Doch wirklich zur Ruhe kam ich nicht, mir ging wieder Mrs.Frederickson in meinen Gedanken rum. Ein leises Klopfen ließ michaufschrecken und ich hörte, wie Mrs. Marge ankündigte, dass dasFrühstück fertig sei. Du meine Güte, hatte ich wirklich so langegeschlafen? Der Tee bei Tisch weckte meine Lebensgeister und ichunterhielt mich mit Lucius über noch anstehende Aufträge undGeschäfte hinsichtlich der beiden Riten. Wir mussten nochsicherstellen, dass die Artefakte dort blieben, wo sie sein sollten.Ich werde es später sicher noch erläutern!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten - Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt