Kapitel 14
*** Die Anprobe Teil 2***
Ich rief uns eine Kutscheund wir fuhren aus der Stadt, das Geschäft war nicht groß, aber wieich schon sagte, ich konnte davon ausgehen, DORT ein perfektes Kleidzu finden. Wir standen vor dem kleinen unscheinbaren Laden und ichkonnte sehen, dass Alex etwas skeptisch war. Aber ich konnte sieberuhigen und erklärte auch gleich, warum ich hierher wollte, meineVerlobte brauchte eine angemessene Garderobe und keinen Ramsch. Undsollten wir dann irgendwann einmal in London sein, nun, dann würdenwir sicher das eine oder andere Kleidungsstück kaufen.
Ich bekam wieder einendieser Küsse auf die Wange, bei denen ich mich fragte, wofür warder? „DER war für deinen Enthusiasmus und deine Freude. Ichliebe das an dir, weißt du das?" sie sah mich dabei mit soliebevollen leuchtenden Augen an, dass ich schon fast nicht an michhalten konnte, doch ich zügelte mich. Die Entschädigung bekäme ichspäter. Also zog ich meine Verlobte in den Laden und uns begrüßteeine kleine Dame, Mitte 30 vermutlich und dunkelblondes Haar, miteinem ähnlichen Akzent wie Alex. War sie auch Preußin, dass wussteich gar nicht, aber ich holte mir nicht immer Berichte über JEDENLadenbesitzer ein.
Die beiden Frauenunterhielten sich kurz auf deutsch miteinander und ich hörte heraus,dass Frau Fischer, die Ladenbesitzerin aus einer Stadt in der Nähevon Alex Heimat kam. Auf die Frage, was Mrs. Frederickson denn indiese schrecklichen Kolonien getrieben hätte, erzählte sie dieübliche Geschichte. In ihren Augen lag etwas wie Erleichterung undich konnte mir vorstellen, dass sie froh war, einfach zu reden, ohneimmer übersetzen zu müssen.
Ich mischte mich jetztein, stellte mich vor und gerade als ich sagte, dass wir für eineHochzeit ein passendes Kleid suchen würden, ging Alex mit offenemMund an mir vorbei. Sie blieb bei einem ausgestellten Kleid aus roterSeide, welches etwas gedeckt rot war mit etlichen Stickereien darauf.Darüber war ein weiterer Überrock, welcher mit weißer Spitzeabgesetzt war und mit Goldfäden bestickt war. Frau Fischer hatte einbreites Grinsen auf dem Gesicht und fragte mich nun nach meinerMeinung und ob ich fände, dass es für sie angemessen wäre. MeineErklärung, dass ich meine Verlobte von diesem Kleid nicht mehrabbringen könne, geschweige denn es wolle, ließ sie noch breiterLächeln.
Ich stellte mich leichthinkend hinter Alex und hauchte ihr nur ins Ohr, sie solle esanprobieren, da ich sehen wollte, wie es an ihr aussieht. DieseGänsehaut, welche sich auf ihrer Haut ausbreitete, brachte michwieder zu der Erkenntnis, dass ich diese einfachen aberwirkungsvollen Reaktionen an ihr liebte. Doch schon wieder kam eszögerlich von ihr „Aber wie teuer ist es denn, es fühlt sichnach teurer Seide an und es ist bestimmt verschwenderischkostspielig..." Darauf ging ich nicht ein, sondern schob sienach hinten, damit sie mit Frau Fischer dieses atemberaubendeKleidungsstück anziehen konnte.
Es dauerte eine Weile,dann standen beide Frauen wieder hier vorne und sahen micherwartungsvoll an. Ich muss gestehen, ich starrte Alex einfach nuran, denn mir fehlten die Worten, es war einfach perfekt! DieSchneiderin meinte, sie müsse es an den Seiten noch ein wenig engermachen, dann wäre der Sitz nahezu perfekt. Während nun die Robenoch einmal geändert wurde, standen wir hier und sahen uns ein wenigum. Doch viel sagen mussten wir nicht, ich sah, dass Alex immer nochnicht ihr schlechtes Gewissen unter Kontrolle hatte. Ich versicherteihr noch einmal, dass ich diese Dinge gerne für sie machte und auch,weil sie immer wieder darauf kam, bestimmt keine Gegenleistung dafürerwarte. Irgendwie verstand ich ihre Ansicht nicht, lag es einfachdaran, dass unsere Erziehungen so unterschiedlich waren?
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Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten - Part 2
Fanfiction****** Da meine letzten Einträge sich immer mal wieder verselbstständigt haben, war ich kurz am Überlegen, das Ganze nicht mehr fortzusetzen. Doch wer wäre, wenn ich meine Versprechen nicht einhielte? Ich setze nach den Vorkommnissen im Oktober 1759...