Die letzten gemeinsamen Stunden!

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Kapitel 26


*** Die letztengemeinsamen Stunden! ***


Manchmal konnte man einenMorgen ja auch verfluchen, ich tat es gerade. Doch als ich auf meineVerlobte sah, besänftige dieser Anblick mein Gemüt und ich wurdewie selbstverständlich ruhiger. Seit kurzem schien Alex zu spüren,dass ich sie beobachtete, weil es nicht lange dauerte und sie schlugihre Augen auf. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht fragte sie mich„Guten morgen, mi amor! Ich hoffe, ich sehe nicht allzuramponiert heute morgen aus? Nicht dass du so ein Bild im Kopf hastspäter!" Da wurde mir bewusst, dass ich in den letzten Tagennie wirklich nach ihrem Befinden gefragt hatte, vor allem wenn esetwas ungezügelter im Bett von Statten ging. Da war dieses leiseschlechte Gewissen und ich versuchte es zu beschwichtigen, in dem ichihr sagte, dass sie nicht allzu schlimm aussah. Bis auf ein paarblaue Flecken im Gesicht, sah sie fantastisch aus. Doch nun ließ esmir keine Ruhe und ich erkundigte mich nach den Schmerzen.


Sie halten sich inGrenzen. Dank meiner Medikamente, die ja hier gelandet sind, kann ichsie betäuben." Alex' Lächeln kam jetzt etwas gequält, soals würde sie sich erst jetzt selber bewusst, dass da ja etwas mitihrer Nase nicht in Ordnung war. Dann war Faiths Diebstahl ja dochnoch zu etwas gut, sagte ich nur. „Ich verdurste, Haytham."kam es jetzt jammernd von ihr und ich musste sie enttäuschen, es seidenn, Alex würde Wein am morgen trinken, was ich aber bezweifelte.Als ich anmerkte, dass sie vermutlich ihren Kaffee bevorzugen würde,kam ein erfreutes und überaus laszives „Oh das wärefantastisch, Master Kenway." aus ihrem Mund. Alex wusste abernoch nicht, dass Mrs. Wallace bereits Bescheid wusste. Also ließ ichsie jetzt zappeln und hieß sie aufstehen, damit wir nach unten gehenkonnten. Dieser wahnsinnig enttäuschte Ausdruck auf ihrem Gesichtund dieses trotzige „Wenn du meinst!", da sie mit eineranderen Aktivität gerechnet hatte, war einfach unglaublich und meinschlechtes Gewissen schäumte schon fast über.


„Ich habe Mrs. Wallacebereits Bescheid gegeben, sie bringt ihn dir gleich! Oder glaubst du,ich lasse dich heute einfach so aus meinem Bett?" erklärte ichjetzt, bevor noch ihre Wut die Kissen auf mein Gesicht wandern ließ,ich wollte morgens kein Risiko eingehen! Ihre Arme schlangen sichstattdessen um mich und sie flüsterte ein „Danke, mi amor!"an mein Ohr und dann klopfte es auch schon. Sybill erschien mit demKaffee in der Hand. „Bitte Mrs. Frederickson. Ich hoffe, ihrfühlt euch nachher wieder wohler und könnt das Bett verlassen!"sprach meine Haushälterin mit einem wissenden Grinsen im Gesicht,sie war weder blind noch taub! Als Alex mit diesem Getränk amKopfende lehnte und darauf sah, konnte ich nur mit dem Kopfschütteln.„Was denn? Ich liebe diesen Duft einfach und... ich kann haltnicht ohne!" Genau wie Sybill war ich weder blind, taub oderdumm, ich hatte das schon bemerkt. Also würde ich meine Verlobte vordiesem ersten Kaffee besser in keine tiefen Diskussionen verstricken,weil mir vermutlich sonst eine sehr kurze Lebenserwartung beschiedensein würde. „Das solltest du, Haytham. Es sei denn, dumöchtest, dass ich doch noch meine Fantasien bezüglich der Kissenin die Tat umsetze!" Darauf konnte ich verzichten, es sei dennsie LAG in diesen und unter mir und... verzeiht, meine Gedankenschweifen schon wieder ab.


Doch ich hatte dieGelegenheit, diese Frau bis zum Mittag wenigstens in meinem Bett zuhaben und wir nutzen sie ausgiebig. Wir lernten uns weiter kennen,Alex wie auch ich, hatten beide eine Vergangenheit, welche wir unsnun nach und nach erzählten. Auch diese Dinge und Ereignisse mit denGöttern waren ein Thema, denn in dieser Hinsicht waren wir noch ganzam Anfang der Erkenntnisse und Alex würde vermutlich noch weitersuchen, wenn sie wieder in ihrer Zeit war.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten - Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt