Der Tempel

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Sie waren am Boden zerstört. Kanan hatte sich geopfert, um sie zu retten. Er war gestorben, damit sie leben konnten. Und dennoch fehlte er ihnen allen, am meisten natürlich Hera. Nie hatte sie ihm von ihrem Geheimnis erzählt - Die Crew saß nun ihrem Zuhause, der Ghost und bliesen Trübsal. Keiner wusste so recht, was er sagten sollte, bis Ezra den Mund öffnete: „Wir sollten weiter machen" Sabine überraschte das nicht. Es war eine Sache der Selbstverständlichkeit für sie, er hatte auch ihr schließlich geholfen, ihre Familie zu finden. „Spinnst du jetzt eigentlich total?", widersprach der Lasat ihrem besten Freund, „Vor ein paar Stunden ist unser Freund gestorben und du willst einfach so weitermachen, als wäre nichts passiert?"

„Wenn wir aufhören würden, wäre Kanan umsonst gestorben!", warf Ezra Seb entgegen. „Du verstehst es nicht, oder? Er war ein verdammter Jedi! Er war unsere einzige Chance aus diesem Schlamassel und jetzt ist er tot!", vertrat der Großgewachsene seine Meinung. Jetzt schaltete sich ebenfalls die Mandalorianerin mit ein: „Ich gebe Ezra recht, wir müssen Kanan rächen!" Antworten konnte Seb nicht mehr, die Türe wurde geöffnet und ihre Anführerin trat ein: „Wir haben eine Nachricht erhalten.." Die versammelte Mannschaft unterbrach deswegen ihre hitzige Debatte. Hera fuhr fort: „Sie war von Anakin.." „Was hatte Lord Vader dieses Mal schon wieder zusagen?", meinte da der Lasat Seb zu Specter 2. „Ahsoka und ihr Kind wurden angegriffen..", offenbarte die Twi'lek schweren Herzens. Sofort verschwand das Seb's Grinsen aus dem Gesicht.

Ezra, der der Togruta am nächsten gestanden hatte, schluckte: „Ist sie...?" „Das wusste Anakin nicht..", gestand Hera. Der Junge von Lothal fing an zu weinen. Auch wenn sie ihn ohne ein Wort verlassen hatte, so hatten sie dennoch eine Verbindung, Sabine nahm ihn in den Arm und zog ihn in eine Umarmung.

Etwas, was zu einer Seltenheit geworden war. „Aber ihr Kind...", zitterte der junge Jedi am ganzen Körper. Jetzt musste auch der Lasat einen Kloß herunterschlucken. Das wünscht man keinem. „Ahsoka ist ebenfalls gestorben oder..", fing Hera einen Satz an. „In den Fängen des Imperiums", beendete daraufhin der Größte im Raum. „Dann müssen wir sie befreien!", forderte Ezra sofort. „Das werden wir nicht. Wir werden unser Werk hier vollenden", widersprach diesmal Hera dem jungen Jedi von Lothal. „Aber...", wollte der vermeintliche Waise widersprechen. Doch die Twi'lek würgte ihn sofort wieder ab: „Unsere Aufgabe ist es, Kanan zu rächen. Tun wir das nicht, wäre alles umsonst gewesen. Das hast du selbst gesagt. Außerdem macht sie das Imperium am hiesigen Jedi-Tempel zu schaffen. Jetzt, wo Kanan tot ist, wittern sie vielleicht die Möglichkeit diesen zu betreten, so ganz ohne Beschützer..." Hera hatte recht. Das wusste Ezra. Sie mussten das Erbe des Ordens schützen.

Vor allem vor dem Imperium und dessen Imperator. „Nun gut.. Ich werde mich sofort auf den Weg machen...", gab sich Ezra geschlagen. Auf den Jedi war Verlass, das wusste die Twi'lek. „Ich werde dich begleiten", wollte sich seine beste Freundin ihm anschließen. „Nein Sabine, das ist zu gefährlich, besonders für dich", schüttelte Ezra mit dem Kopf. „Aber..", versuchte die Künstlerin die passenden Worte zu finden. Hera stimmte dem Neffen einer Königin zu: „Süße, dein Freund hat recht, er sollte allein gehen." Sabine konnte kein Gegenargument finden, weswegen sie die Entscheidung einfach akzeptieren musste. So machte sich Ezra mithilfe der Phantom auf den Weg zum Tempel. Dort angekommen, sah er ein riesiges Vorkommen von Sturmtruppen. Überall wimmerte es.

Auch viele Inquisitoren waren zusehen. Hera hatte recht gehabt: Das Imperium hat große Interesse an diesem Ort hier – Aber dennoch öffneten die dunklen Machtanwender den Tempel nicht. Als würden sie etwas Spezielles suchen. 'Aber was?' schoss es Ezra durch den Kopf. Dann plötzlich sah er etwas. Eine Art Gemälde, eingemeißelt in die harte Steinwand, vor der die meisten Inquisitoren standen. So eine Art Familie war darauf zusehen. Ezra bildete sich ein, die Frau, die er dort glaubte, erkennen zu können. Es schien so, als würde sie ihn anstarren. Was sollte er denn machen? Einen Angriff starten? Er würde gnadenlos untergehen. Doch da! Da bewegte sich doch was. Der Arm, des Mittleren bewegten sich. So als würde zum Klatschen ansetzen und auf einmal erstrahle da Gemälde so hell, dass Ezra kurzzeitig nichts mehr sehen konnte.

Als er seine Augen wieder öffnete, waren die Inquisitoren verschwunden. Die Frau hingegen zeigte nun auf einen bestimmten Punkt in der Wand. So als würde sie von ihm erwarten, dass er ihn berühren sollte. Das tat er auch. Er stand auf und lief in Richtung Steinwand und Punkt. Urplötzlich erstrahle das Gemälde erneut ziemlich grell. Schon wieder war er kurz nicht imstande, etwas zu erkennen. Als er dieses Mal seine Augen öffnete, sah er nur Dunkelheit, reine Dunkelheit. „Bariss, Nein! Lass sie in Ruhe!", vernahm er kurz darauf eine sehr vertraute Stimme. Sofort riss er seine Augen noch weiter auf, als sie es ohnehin schon waren. 'Das ist doch...' wurde es ihm sofort bewusst – Er stand auf und fing anzurennen. „Sie ist doch noch ein Kind!" Ein weiteres Mal hörte er die Stimme. Sie musste es einfach sein! Er lief noch schneller, so schnell wie er nur konnte. Sie musste doch irgendwo sein! „Ich werde das nicht zulassen!", vernahm er die Stimme ein drittes Mal.

Kurz darauf stand Ezra vor einer Art Tor. Über ihm saß eine Art von Vogel. Er konnte sie sehen. Er konnte sehen, wie etwas Grauenhaftes drohte. Er musste rasch was unternehmen und das sofort! Der Vogel über dem Tor fing panisch an zu quietschen. „Was? Was soll ich machen?", war Ezra überfordert. Der Inquisitor hatte sein Laserschwert aktiviert und war kurz davor, zuzuschlagen – Da entschied sich Ezra handeln. Er zog Ahsoka durch das Tor hindurch und mithilfe der Macht schaffte er es auch tatsächlich kleinere Togruta zu sich zuziehen. Sie waren wirklich gerettet!

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